«Странная война» в Черном море (август-октябрь 1914 года)

РГВИА. Ф. 2100. Оп. 1. Д. 767. Л. 44-51 об.

Командир Средиземноморской дивизии контр-адмирал В. Сушон — кайзеру Вильгельму II, от 3 ноября 1914 г., Халки

Maschinenschrift (Abschrift) 249. Ganz geheim!

Eurer Kaiserlichen und Koniglichen Majestät melde ich tiber die Eroffnung der Feindseligkeiten der Turkei gegen Rußland alleruntertanigst.

Aus langwierigen mundlichen Verhandlungen mit den Ministern des Krieges und der Marine und dem Großwesir hatte ich die Uberzeugung gewonnen, daß die beiden Minister den baldigen Ausbruch des Krieges zwar wollten, niemals aber mit ihren Ansichten beim Gesamtministerium und am allerwenigsten beim Ministerpräsidenten, dem angstlichen Großwesir, durchdringen wurden.

Es gab fur mich deshalb keine andere Möglichkeit, den Ausbruch des Krieges herbeizufuhren, als im Vertrauen auf Enver Paschas Stern, sein politisches Gewicht, seine Verantwortungsfreudigkeit und seine Ehrenhaftigkeit ohne oder gegen den Befehl des Gesamtministeriums vorzugehen. Enver hatte sich unter vier Augen damit einverstanden erklart, daß ich mit der Flotte auslief und die Feindseligkeiten beginne; er hatte sich dafur verburgt, daß mir der Bosporus zur Ruckkehr offengehalten wurde; schlimmsten Falles konne er in die Lage gedrangt werden, mein Vorgehen hinterher als Eigenmachtigkeit des deutschen Admirals bezeichnen zu mussen, das wurde aber keine weiteren Folgen haben.

So entschloß ich mich zu einem moglichst kraftvollen gleichzeitigen Angriff des Feindes an moglichst vielen Stellen. Mit dem nachfolgenden Operationsbefehl ließ ich die Schiffe am 27. Oktober abends vor dem Bosporus los. Den vor dem Bosporus stationierten russischen Hilfskreuzer zog dabei die Flaggschiffgruppe in der Mondscheinnacht so weit nach Osten ab, dasB er von einem Vormarsch gegen die russische Kuste nichts melden konnte. Der Angriff erfolgte am 29. Oktober frtih morgens und gluckte uber Erwarten gut. […]

Wenn auch nicht vergessen werden darf, daß die ganze Unternehmung außerordentlich von Gluck und Wetter begunstigt gewesen ist — bei der Jammerlichkeit des türkischen Personals und Materials ist kaum auszudenken, was mit den türkischen Schiffen geschehen ware, wenn Schlechtwetter oder eine Gegenwirkung des Feindes eingesetzt hätte —, so ist der voile Erfolg zuruckzufuhren auf die vortreffliche Haltung und Berufsausbildung des deutschen Personals. Unter Anstrengungen, die an die Grenze dessen gehen, was ausbildende Offiziere und Mannschaften an Berufsfreudigkeit, Entsagung, eisemem Willen und Zahigkeit zu leisten vermogen, haben namentlich die auf den türkischen Schiffen kommandierten Deutschen in den eingetretenen Erfolgen den Lohn fur die schwere ernste Arbeit der letzten Monate empfangen. In Findigkeit und Schneid zur Uberwindung von Hindernissen ist an vielen Stellen ganz Hervorragendes geleistet worden.

Das türkische Personal hat fast ausnahmslos schmachvoll versagt. Der Marineminister unterstutzt mich zwar energisch in der Ausmerzung der feigsten und unfähigsten Elemente, ausreichende Besserung wird sich aber wahrend des Krieges nicht erreichen lassen. Dazu ist die Faulnis zu stark. Ich werde mir zu helfen suchen dadurch, daB ich zu Aktionen die türkischen Schiffe von Fall zu Fall mit noch mehr als bisher deutschem Personal besetze, ihnen namentlich Geschutzfuhrer und Maschinenpersonal gebe; andernfalls wurden die Schiffe wehrlos sein.

Als Bild der Verhaltnisse auf den türkischen Schiffen fuge ich ein paar Seiten des Kriegstagebuchs des Kleinen Kreuzers „Berk" alleruntertanigst bei. Ahnlich geht es auf alien türkischen Schiffen.

gez. Souchon

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Машинопись (копия)

249. Совершенно секретно!

Ваше Императорское и Королевское Величество, всеподданнейше докладываю об открытии враждебных действий Турции против России. Из длительных устных переговоров с военным министром, морским министром и великим визирем я вынес впечатление, что оба министра, хотя и желают скорейшего начала войны, ни разу не высказывали своих намерений на совете министров и тем более премьер-министру — внушающему страх великому визирю.

Поэтому у меня не было иной возможности способствовать началу войны, кроме как довериться звезде Энвер-паши, его политическому весу, его ответственности, честолюбию и действовать без приказа совета министров или вопреки последнему. Энвер в беседе с глазу на глаз согласился с тем, что чтобы я вышел с флотом и начал враждебные действия. Он пообещал, что мне будет обеспечено возвращение в Босфор, в худшем случае он может вмешаться в ситуацию и выдать мои действия за самоуправство немецкого адмирала, что в дальнейшем не будет иметь никаких последствий.

Так я принял решение о как можно более мощной одновременной атаке противника в нескольких пунктах.