Читаем 1913 Созерцание (сборник) полностью

»So? Auch das wagen Sie mir zu sagen? Sie sind ein wenig zu k"uhn. Am Ende sind Sie doch in meinem Zimmer. Sie reiben Ihre Finger wie verr"uckt an meiner Wand. Mein Zimmer, meine Wand! Und ausserdem ist das, was Sie sagen, l"acherlich, nicht nur frech. Sie sagen, Ihre Natur zwinge Sie, mit mir in dieser Weise zu reden. Wirklich? Ihre Natur zwingt Sie? Das ist nett von Ihrer Natur. Ihre Natur ist meine, und wenn ich mich von Natur aus freundlich zu Ihnen verhalte, so d"urfen auch Sie nicht anders.«

»Ist das freundlich?«

»Ich rede von fr"uher.«

»Wissen Sie, wie ich sp"ater sein werde?«

»Nichts weiss ich.«

Und ich ging zum Nachttisch hin, auf dem ich die Kerze anz"undete. Ich hatte in jener Zeit weder Gas noch elektrisches Licht in meinem Zimmer. Ich sass dann noch eine Weile beim Tisch, bis ich auch dessen m"ude wurde, den "Uberzieher anzog, den Hut vom Kanapee nahm und die Kerze ausblies. Beim Hinausgehen verfing ich mich in ein Sesselbein.

Auf der Treppe traf ich einen Mieter aus dem gleichen Stockwerk.

»Sie gehen schon wieder weg, Sie Lump?« fragte er, auf seinen "uber zwei Stufen ausgebreiteten Beinen ausruhend.

»Was soll ich machen?« sagte ich, »jetzt habe ich ein Gespenst im Zimmer gehabt.«

»Sie sagen das mit der gleichen Unzufriedenheit, wie wenn Sie ein Haar in der Suppe gefunden h"atten.«

»Sie spassen. Aber merken Sie sich, ein Gespenst ist ein Gespenst.«

»Sehr wahr. Aber wie, wenn man "uberhaupt nicht an Gespenster glaubt?«

»Ja meinen Sie denn, ich glaube an Gespenster? Was hilft mir aber dieses Nichtglauben?«

»Sehr einfach. Sie m"ussen eben keine Angst mehr haben, wenn ein Gespenst wirklich zu Ihnen kommt.«

»Ja, aber das ist doch die nebens"achliche Angst. Die eigentliche Angst ist die Angst vor der Ursache der Erscheinung. Und diese Angst bleibt. Die habe ich geradezu grossartig in mir.« Ich fing vor Nervosit"at an, alle meine Taschen zu durchsuchen.

»Da Sie aber vor der Erscheinung selbst keine Angst hatten, h"atten Sie sie doch ruhig nach ihrer Ursache fragen k"onnen!«

»Sie haben offenbar noch nie mit Gespenstern gesprochen. Aus denen kann man ja niemals eine klare Auskunft bekommen. Das ist ein Hinundher. Diese Gespenster scheinen "uber ihre Existenz mehr im Zweifel zu sein, als wir, was "ubrigens bei ihrer Hinf"alligkeit kein Wunder ist.«

»Ich habe aber geh"ort, dass man sie auff"uttern kann.«

»Da sind Sie gut berichtet. Das kann man. Aber wer wird das machen?«

»Warum nicht? Wenn es ein weibliches Gespenst ist z. B.« sagte er und schwang sich auf die obere Stufe.

»Ach so«, sagte ich, »aber selbst dann steht es nicht daf"ur.«

Ich besann mich. Mein Bekannter war schon so hoch, dass er sich, um mich zu sehen, unter einer W"olbung des Treppenhauses vorbeugen musste. »Aber trotzdem«, rief ich, »wenn Sie mir dort oben mein Gespenst wegnehmen, dann ist es zwischen uns aus, f"ur immer.«

»Aber das war ja nur Spass«, sagte er und zog den Kopf zur"uck.

»Dann ist es gut«, sagte ich und h"atte jetzt eigentlich ruhig spazieren gehen k"onnen. Aber weil ich mich gar so verlassen f"uhlte, ging ich lieber hinauf und legte mich schlafen.

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