Читаем Das Erbe der Phaetonen полностью

Sie standen in einem kleinen, völlig kahlen Raum. Nur an der einen Wand hing ein Armaturenbrett mit verschiedenen Knöpfen. Die Öffnung im Boden, durch die sie eingestiegen waren, konnte durch eine Schiebetür verschlossen werden.

„Das ist eine Ausgangsschleuse“, erklärte Melnikow. „Zur Zeit stehen beide Türen offen, aber auf der Venus werden sie sich nur nacheinander öffnen, damit die Luft des Planeten nicht in das Schiff eindringen kann.“ Die nach innen führende Tür befand sich an der Decke, und zu ihr stiegen sie eine weitere Treppe hinauf. Olga lehnte kategorisch jede Hilfe ab und kletterte allein.

Oben öffnete sich vor ihnen ein langer Korridor, der rund wie eine Röhre aussah; seine Wände waren durchgehend mit weichen „Lederkissen“ gepolstert. Darüber führte ein provisorischer Brettersteg.

„Es gibt sechs solcher Korridore, die vom Heck bis zum Bug durch das ganze Schiff führen“, sagte Melnikow. „Und jeder besitzt eine Ausgangsschleuse. Zwischen ihnen liegen die Räume für die Besatzung, die Werkstätten, die Laboratorien und sonstigen Arbeitsplätze. Das Achterschiff beherbergt die Triebwerke. Dieser Teil ist von den übrigen Räumen durch eine sehr dicke Dreifachwand aus einer festen Legierung abgeteilt. Die Hohlräume zwischen den Einzelwänden sind mit hitzebeständigem und geräuschundurchlässigem Material gefüllt. Demzufolge ist das Raumschiff eigentlich nur neunzig Meter lang. Jeder der siebzig Meter langen Korridore endet in dem größten Raum, in dem astronomischen Observatorium, das im Vorschiff eingebaut ist.“ „In jenem Reich also, in dem Belopolski, Paitschadse und ich regieren“, ergänzte Orlow.

„Das Schiff ist so groß, daß man müde wird, darin umherzulaufen“, bemerkte Olga.

„Man braucht übrigens gar nicht zu laufen. Wenn man schnell durch einen Korridor muß, kann man sich hier dieser Einrichtung bedienen.“ Melnikow trat an die Wand und drückte auf einen unauffälligen Knopf. Eine kleine schmale, horizontal gelagerte Tür öffnete sich und gab den Blick auf einen langen Gegenstand frei, der einem Torpedo glich.

„Das ist einer der zahlreichen Fahrstühle des Schiffes“, sagte Melnikow. „Er befördert dich binnen Sekunden ans entgegengesetzte Ende des Korridors, beziehungsweise zu der Tür, zu der du willst. Es gibt Fahrstühle, die alle sechs Korridore miteinander verbinden und dir helfen, von dem einen in den anderen zu gelangen. Willst du es ausprobieren?“ „Nein, nicht nötig! Gehen wir weiter! Aber in diesem,Torpedo‘ kann man doch nur liegen?“ „Im Bereich der Schwerelosigkeit verlieren die Begriffe ‚liegen‘ oder,stehen‘ ihren Sinn. Der Mensch kann sich in beliebiger Richtung bewegen und fühlt sich in jeder Lage wohl.“ „Wie merkwürdig!“ sagte Olga.

„Daran gewöhnt man sich schnell.“ Hintereinander gingen sie auf dem Brettersteg, der so schmal war, daß sie nicht nebeneinander laufen konnten. Den Korridor beleuchteten elektrische Lampen hinter dickem, bauchigem Glas.

Sie gruppierten sich in gleichmäßigen Abständen an der Wandung, und wenn man nach vorn sah, wirkten sie wie eine eigenartige leuchtende Spirale.

Es mutete seltsam an, auch zu Füßen Lampen zu entdecken, die von unten her Licht spendeten, aber Olga fiel ein, was ihr Mann soeben erklärt hatte, und sie verstand, warum dies so eingerichtet war. Während des Fluges würden natürlich in diesem Gang keine Bretter liegen. Sobald die Anziehungskraft der Erde geschwunden war, würden die Menschen ohne weiteres auch an der „Decke“ entlanggehen können.

Übrigens würden sie ja gar nicht gehen können, sann sie. — Wie soll man denn gehen können, wenn die Schwerkraft fehlt?

Sie hatte sich oft Gedanken über die Bedingungen eines Raumfluges gemacht, aber nie eine so klare Vorstellung von ihnen gehabt wie in diesem Augenblick. An Bord des Raumschiffes war alles ungewöhnlich und nicht mit den Verhältnissen auf der Erde zu vergleichen. Der Mensch, der diese Planken betrat, löste sich gleichsam von der Erde und ihrem Leben und wurde in eine andere, fremdartige Welt versetzt, die nach ihren besonderen Gesetzen lebte.

Und so war es wirklich. Das Raumschiff gehörte seinem Wesen nach nicht der Erde an. Es war auf ihr nur ein vorübergehender Gast. Sein wahres Leben verlief in den Weiten des Kosmos, für die der Mensch es geschaffen hatte. Im Gegensatz zu ausnahmslos allen anderen Werken von Menschenhand wurde es auf Erden nicht gebraucht.

Alle zehn Meter wurde der Korridor durch ein Schott abgeteilt. Im Augenblick standen die Türen offen. Aber den Türrahmen bildete jeweils eine hohe Schwelle, über die man hinwegsteigen mußte. Es war ermüdend.

„Wie unbequem“, äußerte Olga.

„Dafür ist es beim Flug sehr bequem“, entgegnete Melnikow.

„Hier ist meine Kajüte“, setzte er hinzu. „Hineingehen können wir jetzt nicht, aber wir können sie uns ansehen.“ Die Tür war ebenso rund wie die Schotte im Korridor, aber sie war als Schiebetür gebaut. Der untere Rand des Türrahmens befand sich in Brusthöhe Olgas, und sie spähte wie durch ein Fenster in die Kajüte hinein.

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Научная Фантастика