Читаем Der Doppelgänger полностью

»Er ist ordentlich wie berauscht!« dachte unser Held; »er sieht aus wie ein Günstling, der Schurke! Ich möchte nur wissen, wodurch er eigentlich so viele hochgestellte Personen für sich einnimmt. Er besitzt weder Verstand, noch Charakter, noch Bildung, noch Gefühl; er hat eben Glück, der Racker! Herr du mein Gott! Wenn man das so bedenkt, wie schnell kann ein Mensch vorwärts kommen und sich mit allen Leuten befreunden! Und er wird vorwärts kommen, dieser Mensch; ich möchte darauf schwören, daß er es weit bringen wird, der Racker, daß er viel erreichen wird; er hat Glück, der Racker! Auch das möchte ich gern wissen, was er ihnen allen eigentlich zuzuflüstern pflegt. Was hat er nur mit all diesem Volke für Geheimnisse, und von was für geheimen Dingen reden sie miteinander? Herr du mein Gott! Ich sollte auch so, hm... und mit ihnen auch ein bißchen... so und so... ich sollte ihn vielleicht bitten... ›So und so, und ich werde es nicht wieder tun. Ich trage die Schuld, und ein junger Mensch muß in unserer Zeit ein Amt haben, Exzellenz; über meine unklare Lage rege ich mich durchaus nicht auf‹, so müßte ich reden! Irgendwie dort Einspruch erheben, das werde ich auch nicht tun; alles werde ich mit Geduld und Demut ertragen; so müßte ich es machen! Soll ich so vorgehen? Ja, übrigens kommt man mit Worten dem Racker nicht bei und kriegt ihn nicht unter; Vernunft kann man ihm in seinen leichtfertigen Kopf nicht hineinhämmern... Aber ich will es versuchen. Wenn ich eine günstige Stunde abpassen kann, will ich es versuchen...«

In seiner Unruhe, seiner Angst und Verwirrung fühlte unser Held, daß es so nicht bleiben könne, daß der entscheidende Augenblick herannahe, daß er sich mit irgend jemand aussprechen müsse, und so begann er denn sich allmählich nach der Stelle hin zu bewegen, wo sein unwürdiger, rätselhafter Freund stand. Aber gerade in diesem Augenblicke fuhr die langerwartete Equipage Seiner Exzellenz am Portal vor. Fedofjeitsch riß die Tür auf und ließ, sich bogenförmig zusammenkrümmend, Seine Exzellenz an sich vorbei. Alle Wartenden strömten mit einem Male zum Ausgang hin und drängten für einen Augenblick Herrn Goljadkin den älteren von Herrn Goljadkin dem jüngeren ab. »Du entgehst mir nicht!« sagte unser Held, sich durch die Menge schiebend und den Betreffenden nicht aus den Augen lassend. Endlich zerstreute sich die Menge. Unser Held fühlte sich wieder im Freien und machte sich schleunigst an die Verfolgung seines Feindes.


11. Kapitel

Keuchend flog Herr Goljadkin hinter seinem sich schnell entfernenden Feinde her. Er fühlte in sich eine gewaltige Energie. Übrigens konnte Herr Goljadkin trotz des Vorhandenseins dieser gewaltigen Energie ganz sicher sein, daß in diesem Augenblicke sogar eine gewöhnliche Mücke, wenn eine solche in dieser Jahreszeit in Petersburg hätte leben können, durchaus imstande sein würde, ihn mit ihren Flügeln niederzuschlagen. Er fühlte, daß er ganz matt und kraftlos wurde, daß die Beine unter ihm einknickten und den Dienst versagten; es kam ihm vor, als ob er überhaupt nicht selbst gehe, sondern von einer besonderen, fremden Kraft vorwärtsgetragen werde. Indessen konnte sich das alles noch gut gestalten. »Ob es sich nun gut gestaltet oder nicht,« dachte Herr Goljadkin, atemlos von dem schnellen Laufen, »daran, daß die Sache verloren ist, besteht jetzt auch nicht der leiseste Zweifel; daß ich völlig verloren bin, das ist sicher, bestimmt, unterschrieben und besiegelt.« Aber trotzdem war unserm Helden zumute, wie wenn er von den Toten erstanden wäre oder eine Schlacht durchgekämpft und den Sieg errungen hätte, als es ihm gelang, seinen Feind am Mantel festzuhalten in dem Augenblicke, wo dieser schon den einen Fuß auf eine Droschke setzte, die er soeben genommen hatte. »Mein Herr, mein Herr!« rief er dem endlich eingeholten unedlen Herrn Goljadkin dem jüngeren zu. »Mein Herr, ich hoffe, daß Sie...«

»Nein, bitte, hoffen Sie nichts!« antwortete Herrn Goljadkins gefühlloser Feind ablehnend; er stand mit dem einen Beine auf einer Trittstufe der Droschke und strebte aus Leibeskräften danach, mit dem andern Beine auf die zweite Stufe zu gelangen, wobei er mit ihm vergeblich in der Luft herumarbeitete und sich aus aller Kraft bemühte, Herrn Goljadkin dem älteren seinen Mantel aus den Händen zu reißen, den dieser seinerseits mit aller Kraft, die ihm die Natur verliehen hatte, festhielt.

»Jakow Petrowitsch! Nur zehn Minuten...«

»Verzeihen Sie, ich habe keine Zeit.«

»Sie müssen selbst zugeben, Jakow Petrowitsch... bitte, Jakow Petrowitsch... um Gottes willen, Jakow Petrowitsch... ich muß mich notwendigerweise mit Ihnen aussprechen... offen und ehrlich... Nur eine Sekunde, Jakow Petrowitsch!«

»Mein Täubchen, ich habe keine Zeit,« versetzte Herrn Goljadkins heuchlerischer Feind mit unhöflicher Vertraulichkeit, aber mit scheinbarer Gutherzigkeit; »ein andermal will ich mich gern mit Ihnen aus tiefster Seele offen und ehrlich aussprechen, glauben Sie mir; aber jetzt ist es mir wirklich unmöglich.«

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Михаил Афанасьевич Булгаков  — русский писатель, драматург, театральный режиссёр и актёр, оккультист (принадлежность к оккультизму оспаривается). Автор романов, повестей и рассказов, множества фельетонов, пьес, инсценировок, киносценариев, оперных либретто. Известные произведения Булгакова: «Собачье сердце», «Записки юного врача», «Театральный роман», «Белая гвардия», «Роковые яйца», «Дьяволиада», «Иван Васильевич» и роман, принесший писателю мировую известность, — «Мастер и Маргарита», который был несколько раз экранизирован как в России, так и в других странах.Содержание:ИЗБРАННОЕ:1. Михаил Афанасьевич Булгаков: Мастер и Маргарита2. Михаил Афанасьевич Булгаков: Белая гвардия 3. Михаил Афанасьевич Булгаков: Дьяволиада. Роковые яйца 4. Михаил Афанасьевич Булгаков: Собачье сердце 5. Михаил Афанасьевич Булгаков: Бег 6. Михаил Афанасьевич Булгаков: Дни Турбиных 7. Михаил Афанасьевич Булгаков: Тайному другу 8. Михаил Афанасьевич Булгаков: «Был май...» 9. Михаил Афанасьевич Булгаков: Театральный роман ЗАПИСКИ ЮНОГО ВРАЧА:1. Михаил Афанасьевич Булгаков: Полотенце с петухом 2. Михаил Афанасьевич Булгаков: Стальное горло 3. Михаил Афанасьевич Булгаков: Крещение поворотом 4. Михаил Афанасьевич Булгаков: Вьюга 5. Михаил Афанасьевич Булгаков: Звёздная сыпь 6. Михаил Афанасьевич Булгаков: Тьма египетская 7. Михаил Афанасьевич Булгаков: Пропавший глаз                                                                        

Михаил Афанасьевич Булгаков

Русская классическая проза