Читаем Ökonomisch-philosophischen Manuskripte [MEGA-2] полностью

Wie die Vermehrung der Bedürfnisse und ihrer Mittel die Bedürfnißlosigkeit und die Mittellosigkeit erzeugt, beweist der Nationalökonom (und der Capitalist, überhaupt reden wir immer von den empirischen Geschäftleuten, wenn wir uns an die Nationalökonomen – ihr wissenschaftliches Geständniß und Dasein – adressiren) 1) indem er das Bedürfniß des Arbeiters auf den nothwendigsten und jämmerlichsten Unterhalt des physischen Lebens und seine Thätigkeit auf die abstrakteste mechanische Bewegung reducirt, also, sagt er: Der Mensch hat kein andres Bedürfniß weder der Thätigkeit, noch des Genusses; denn auch dieß Leben erklärt er [als] menschliches Leben und Dasein; indem || 2) er das möglichst dürftige Leben (Existenz) als Maaßstab und zwar als allgemeinen Maaßstab ausrechnet: allgemein, weil für die Masse der Menschen geltend; er macht den Arbeiter zu einem unsinnlichen und bedürfnißlosen Wesen, wie er seine Thätigkeit zu einer reinen Abstraktion von aller Thätigkeit macht; jeder

Luxus des Arbeiters erscheint ihm daher als verwerflich und alles, was über das allerabstrakteste Bedürfniß hinausgeht – sei es als passiver Genuß oder Thätigkeitsäusserung – erscheint ihm als Luxus. Die Nationalökonomie, diese Wissenschaft des Reichthums ist daher zugleich die Wissenschaft des Entsagens, des Darbens, der Ersparung und sie kömmt wirklich dazu dem Menschen, sogar das Bedürfniß einer reinen Luft oder der physischen Bewegung zu ersparen
. Diese Wissenschaft der wunderbaren Industrie ist zugleich die Wissenschaft der Ascese und ihr wahres Ideal ist der ascetische aber wuchernde Geizhals und der ascetische aber producirende Sklave. Ihr moralisches Ideal ist der Arbeiter, der in die Sparkasse einen Theil seines salaires bringt und sie hat für // diesen ihren Lieblingseinfall sogar eine knechtische
Kunst vorgefunden. Man hat das sentimental aufs Theater gebracht. // Sie ist daher – trotz ihres weltlichen und wollüstigen Aussehns – eine wirklich moralische Wissenschaft, die allermoralischste Wissenschaft. Die Selbstentsagung, die Entsagung des Lebens, aller menschlichen Bedürfnisse, ist ihr Hauptlehrsatz. Je weniger du ißt, trinkst, Bücher kaufst, in das Theater, auf den Ball, zum Wirtshaus gehst, denkst, liebst, theoretisirst, singst, mahlst, fechtest etc um so [mehr] sparst du, um so grösser wird dein Schatz, den weder Motten, noch Raub fressen, dein Capital. Je weniger du bist, je weniger du dein Leben äusserst, um so mehr hast du, um so grösser ist dein entäussertes
Leben, um so mehr speicherst du auf von deinem entfremdeten Wesen. Alles ||XVI| was dir der Nationalökonom an Leben nimmt und an Menschheit, das alles ersezt er dir in Geld und Reichthum. Und alles das, was du nicht kannst, das kann dein Geld: es kann essen, trinken, auf den Ball, ins Theater gehn, es weiß sich die Kunst, die Gelehrsamkeit, die historischen Seltenheiten, die politische Macht, es kann reisen, es kann dir das alles aneignen; es kann das alles kaufen; es ist das wahre Vermögen. Aber es, was all dieß ist, es mag nichts als sich selbst schaffen, sich selbst kaufen, denn alles andre ist ja sein Knecht und wenn ich den Herrn habe, habe ich den Knecht und brauche ich seinen Knecht nicht. Alle Leidenschaften und alle Thätigkeit muß also untergehn in der Habsucht. Der Arbeiter darf nur so viel haben, daß er leben will, und darf nur leben wollen, um zu haben.

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Борис Гурьевич Капустин

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