Читаем Das Erbe der Phaetonen полностью

Die Wände wurden abwechselnd durchsichtig und undurchsichtig. Licht und Dunkelheit folgten einander. Wirr sprangen Wtorows Gedanken von einem zum anderen, nur auf das eigentlich Notwendige konnten sie sich offensichtlich nicht konzentrieren.

Weder mit Worten noch mit Gesten gab Melnikow seine Ungeduld zu erkennen. Es wäre zwecklos und sogar schädlich gewesen. Alles hing allein von Wtorow ab.

Melnikow zückte sein Notizbuch und tat, als trage er Beobachtungen ein. Auf den häufigen Wechsel von Licht und Dunkelheit reagierte er nicht. Mochte Wtorow glauben, er, Melnikow, halte dieses Chaos für ganz natürlich und verständlich.

Die Sekunden verrannen, wurden zu unwiederbringlich verlorenen Minuten. Immer schneller näherte sich das Raumschiff der Venus. Melnikow begann unwillkürlich, Berechnungen anzustellen. Sie ergaben, daß ihnen nur noch etwa zweieinhalb Stunden zur Verfügung standen. Gelang es ihnen in dieser Zeit nicht, seitwärts abzubiegen, würden sie mit einer Geschwindigkeit von hundert Kilometern in der Sekunde in die Atmosphäre des Planeten eindringen, und nur eine feurige Spur am Himmel der Venus würde den letzten Weg des „Phaetonen“ bezeichnen.

Zweieinhalb Stunden! Das war sehr wenig.

Melnikow blickte verstohlen zu Wtorow hinüber. Der junge Ingenieur hing an der gegenüberliegenden Wand, von der bereits deutlich spurbaren Schwerkraft dagegengepreßt. Sein Gesicht verriet Konzentration, die Augen waren geschlossen. Aber das regellose Öffnen und Schließen der Türen und das Aufflammen und Erlöschen des Lichts dauerte immer noch an.

Allerdings erfolgte es nicht mehr so häufig wie zu Anfang. Anscheinend kam doch allmählich Ordnung in Wtorows Gedanken.

So verging etwa eine Stunde.

Nach Melnikows ‘Berechnungen betrug die Geschwindigkeit des Raumschiffes bereits fünfzig Kilometer in der Sekunde oder sogar noch mehr. Genau konnte er es nicht ausrechnen, da er nicht wußte, mit welcher Geschwindigkeit der Sturz auf die Venus begonnen hatte. Er war jedoch überzeugt, daß sie fünfundzwanzig Kilometer in der Sekunde nicht überstiegen hatte.

Die Entfernung bis zur Venus war ebenfalls nur annähernd bekannt.

Beeil dich! hätte er seinem Kameraden am liebsten zugerufen, aber er schwieg.

Jetzt wurden die Wände nicht mehr undurchsichtig. Licht und Dunkelheit wechselten nicht mehr miteinander ab. Nur die eine Tür öffnete sich noch hin und wieder. Wahrscheinlich stellte Wtorow sich vor, wie er den Raum betrat, im Sessel Platz nahm und dem Schiff Befehl gab, um neunzig Grad zu wenden. Melnikow staunte immer wieder über die verblüffende Empfindlichkeit der Apparate. Eine ans Wunderbare grenzende Technik!

Wie schade, wenn sie, die als Modell für künftige Konstruktionen dienen könnte, verlorenginge.

Wahrscheinlich ist auf der Arsena Material über gedankengesteuerte Apparate zu finden, dachte Melnikow. Die Phaetonen haben ganz bestimmt Aufzeichnungen darüber hinterlassen.

Trotzdem, die in diesem Raumschiff konzentrierten Apparate sind ganz etwas anderes. Kann man sie doch auseinandernehmen und genau untersuchen, feststellen, wie sie zusammengesetzt sind.

Melnikows Ungeduld wuchs ständig. Wtorow rührte sich nicht. Auch die letzte Tür öffnete sich nun nicht mehr. War er etwa eingeschlafen?

„Versuchen wir‘s, Boris Nikolajewitsch.“ „Ja, natürlich!“ Melnikow hätte nicht so hastig antworten sollen, doch er hielt es nicht mehr aus. „Gehen wir.“ Das Gehen fiel nicht schwer, da das Raumschiff ganz allmählich seinen „Boden“ der Venus zugekehrt hatte. Die Automatik der Phaetonen arbeitete nach wie vor höchst vernünftig.

Aber auch der zweite Versuch Wtorows endete mit einem volligen Fiasko. Kaum hatte er auf dem Sessel Platz genommen, schleuderte ihn ein heftiger Stoß wieder herunter. Melnikow fiel vom Steg. Infolge der inzwischen gesteigerten Geschwindigkeit waren die Stürze diesmal bedeutend schmerzhafter. Sie trugen erhebliche Prellungen davon.

Wtorow war mit seinen Nerven am Ende. Er saß auf der durchsichtigen Wand, als schwebe er im luftleeren Raum, hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und weinte.

Jetzt ist alles aus! dachte Melnikow. Früher als in einer halben Stunde hat er sich bestimmt nicht wieder beruhigt. Und dann ist es schon zu spät.

Er versuchte nicht, den Freund zu trösten. Mochte er sich ausweinen, wenn die Tränen die nervöse Spannung der letzten Stunden lösten. Manchem halfen Tränen.

Melnikow blickte nach unten, wie weit war es noch bis zur Venus? Eine Stunde? Aber welche Bedeutung hatte das noch?

Je eher sie in die Atmosphäre gelangten, desto besser! Das Unheil war nicht mehr abzuwenden.

Noch eine Stunde bis zum Tode!

Melnikow versetzte sich in Gedanken auf die Erde. Olga, der einzige Mensch, der ihm nahestand, tauchte wie leibhaftig vor ihm auf. Er sah ihr liebes, vertrautes Lächeln.

Verzeih mir, Olga!

Es ist unsere Pflicht!

Die Minuten verrannen.

Immer schneller raste der „Phaetone“ auf die Venus zu.

Die beiden Männer schwiegen. Der eine wußte, was sie erwartete, der andere ahnte die Wahrheit noch nicht.

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Сергей Трофимович Алексеев

Научная Фантастика