Читаем Fußfall полностью

»In Sprache und Gebräuchen. Sie erwarten Unterwerfung. In aller Form. Früher oder später wird Takpassih oder Rästapispmins – einer unserer FithpLehrer – herkommen und verlangen, daß Sie sich auf den Rücken legen. Wenn er Ihnen dann einen Fuß auf die Brust setzt – keinesfalls wehren, er zertrampelt Sie nicht.«

»Das haben wir schon hinter uns«, sagte Melissa.

Jeri lachte. »Wir hatten eine Mordsangst.«

»Anschließend erwarten sie, daß man mit ihnen zusammenarbeitet. Passive Haltung genügt ihnen nicht.«

»Heißt das, sie halten uns jetzt für ihresgleichen?« fragte Melissa.

»In etwa«, stimmte Dawson zu. Er wies beiläufig auf die große Kamera in einer Ecke des Raumes. »Eine Privatsphäre kennen sie nicht«, fügte er hinzu. »Sie beobachten uns, wenn ihnen danach zumute ist.«

Jeri Wilson runzelte die Stirn.

John Woodward zuckte vor der Kamera zurück und sagte: »Es ist nicht recht.« Seine Frau nickte zustimmend.

»Möglich, aber so ist es nun mal«, sagte Dawson.

Sieht gar nicht gut aus, der Mann. Ganz wie Giorge…

»Nun schön«, sagte Jeri. »Wir lernen also, uns wie die Rüßler zu benehmen.«

»Und wie sie zu sprechen. Hat jemand Hunger?«

Melissa schüttelte den Kopf. »O Gott, nein«, sagte Jeri.

Alice griff unter ihre Bluse und zog eine Familienpackung Vitamintabletten hervor. Das engbedruckte Etikett zählte in winzigen Buchstaben die Ingredienzien auf Pollen, Schwarzwurzel, Löwenzahn, Fenchel, Weißdorn, Ingwer, Knoblauch… Fo Ti Dong Quai… sibirischer Ginseng, Hagebutten…

»Haben Sie ein Reformhaus ausgeraubt?«

»So ähnlich«, sagte Alice. »Sie haben mich durch einen Lebensmittelladen und ein Reformhaus geführt, und ich mußte auf alles deuten, was wir meiner Meinung nach brauchten.«

Wes nahm eine Tablette mit grünlichen Einschlüssen und schluckte sie ohne Wasser. »Es sind verschiedene Lebensmittel von der sowjetischen Raumstation an Bord, und die Fithp bauen einiges an, was man essen kann, wenn man die Augen zumacht, aber Vitamine haben mir, ehrlich gesagt, gefehlt.«

»Wie war es denn bei Ihnen?« fragte Jeri Wilson. »Sie befanden sich auf der Raumstation…«

Er berichtete in aller Ausführlichkeit. Es sah nicht aus, als würden sie in nächster Zeit gestört werden.


* * *


Die Bilder auf der Videowand verblaßten. Rästapispmins sah weiterhin darauf, als könne er damit dem Gesehenen einen Sinn geben. Schließlich wandte er sich um. »Was das wohl bedeutet?« fragte er.

Takpassihs Grifflinge spreizten sich in der Luft.

»Das wird dem Herrn der Herde nicht gefallen«, zischelte Rästapispmins. Er sah auf die Kamera in einer Ecke des Raumes. »Vielleicht hat er schon mitgesehen.«

»Sein Ärger wird nichts sein im Vergleich mit dem von Fistartih thaktan, wenn er diese Aufnahmen sieht«, sagte Takpassih. Erneut spreizte er die Grifflinge. »Wir wissen, daß sie merkwürdige Werbungs- und Paarungsbräuche haben. Offenkundig sind die Weibchen unaufhörlich brünstig, und es scheint ihnen völlig gleichgültig zu sein, welches Männchen ihre Bedürfnisse befriedigt.«

»Und auf welche Weise beherrschen die Weibchen dann die Männchen?« wollte Rästapispmins wissen. »Es ist doch unmöglich…«

»Vieles ist möglich«, seufzte Takpassih. »Verzeih mir, Enkel, aber deine Erfahrung beschränkt sich auf die Existenz an Bord eines Schiffes, nie hast du eine Welt voll bunten Lebens gekannt.«

»Sie verzehren ihresgleichen und singen dabei! Ich habe kein Verlangen, in einer solchen Welt zu leben.«

»Immer vorausgesetzt, wir haben das Gesehene richtig gedeutet «, sagte Takpassih. »Wir müssen die Gefangenen fragen.«

»Spricht Dawson schon gut genug?«

»Nein. Ich kenne ihre Sprache auch nicht besonders gut, wohl aber Tashajämp. Sie hat sie eifrig studiert.« Takpassih atmete tief durch.

Rästapispmins tat es ihm nach. Pheromone füllten seine Lunge. Ein süßlicher Geruch.

»Enkel, du bist mein einziger Verwandter«, sagte Takpassih. »Haupt meiner Familie, ich möchte mit dir sprechen.«

Langsam schob Rästapispmins sich zurück, dann hockte er sich hin. Er wartete, bis Takpassih eine entsprechende Stellung eingenommen hatte. »Sprich!«

»Ich möchte, daß du mit mir Winterblumen trägst.«

»Ah. Ich habe gesehen, wie du durch neue Aufgaben Kraft gewinnst. Ich freue mich, Takpassih – aber hast du nicht zu lange gewartet? Die Herde der Schläfer hat jetzt ihre Zeit, und du dürftest kaum imstande sein, eine vernünftige Entscheidung zu treffen.«

»Ich kenne keine unverpaarte Schläferin, die mich zum Gefährten haben möchte. Ich spreche von Tashajämp.«

»Ah. Annehmbare Herkunft und geschickt bei der Arbeit. Ja.«

»Sie ist nicht hübsch«, sagte Takpassih. »Manche würden sie sogar mißgestaltet nennen. Dennoch finde ich sie anziehend, und wie du gesagt hast, sie ist bei ihrer Arbeit sehr geschickt.«

»Raumgeborene verpaaren sich nur selten mit Schläfern. Weißt du, ob du ihr genehm bist?«

»Woher sollte ich? Ich habe außer dir niemanden, der für mich spricht.«

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