Die Scheusale waren schlimmer als Dawson. Wenn jemand nicht sofort parierte, waren sie verwirrt. Sie lösten das Problem dann immer, indem sie die Leute mit ihren Rüsseln oder den Kolben ihrer korkenzieherartig verdreht wirkenden Gewehre vor sich her schoben. Sie hörten auf nichts, was Alice sagte, und behandelten sie wie einen
Das Reinigen der Luftkanäle war eine Art Beschäftigungstherapie, so ähnlich wie in Menningers Sanatorium. Auf so etwas fiel Alice nicht herein.
Genau wie in der Klinik erfüllte die Beschäftigungstherapie hier ihren Zweck.
Sie schoben sie in die Luftkanäle, wenn sie sich widersetzte. Diese gummiartigen, gespaltenen Rüssel waren unglaublich kräftig. Hilflos und angeekelt hatte sich Alice mit dem großen Lappen und dem Kunststoffbeutel, den man ihr nachgereicht hatte, in den Kanälen treiben lassen. Sie hatte eine Weile nichts getan und dann begonnen, die Kanäle zu reinigen.
Nun, Staub und Rost hatten sich angesammelt, und beides löste sich. Die Filter waren voller Schmutz und Staub. Während sie sich jetzt durch die Kanäle bewegte, begann sie eine Art Geschicklichkeit zu entwickeln. Natürlich gab es keine Haltegriffe, die Scheusale waren wohl nie auf den Gedanken gekommen, daß es Lebewesen gab, die sie hier drin brauchen könnten. Sie lernte, sich mit Sprüngen im Zickzack vorwärtszubewegen und dabei gleichzeitig mit dem Tuch über die Wände zu fahren. Es
Sie verbesserte ihre Technik, aber es war und blieb eine Beschäftigungstherapie, und sie konnte es nicht abwarten, in den Garten mit seinen großen, freien Flächen zu kommen.
An einigen der Pflanzen sprossen Schößlinge. Alice hatte Angst, sie zu berühren. Mrs. Woodward lachte leise in sich hinein. »Reis. Hätte ich mir doch denken können. Reis mag es feucht.«
»Und was tun wir jetzt?«
»Nichts. Der wächst von selbst.«
Alice nickte. Sie wandte sich um und warf wieder einen Blick auf das Gemüsebeet. War das schon ein grünes Büschel, wo sie Mais und Bohnen gepflanzt hatten? Zu spät merkte sie, daß sie sich zu weit von einem Haltegriff entfernt hatte.
Es war nicht weiter schlimm, sie war inzwischen an die Schwerelosigkeit gewöhnt. Sie ließ sich treiben und wartete, daß der geringe Schub von
Etwas wickelte sich um ihre Fessel. Sie zuckte zusammen, als habe sie einen elektrischen Schlag bekommen, und ihr Blick fiel auf Grifflinge, einen breiten, braunen Kopf, der vom Alter verschrumpelt wirkte, und tiefliegende Augen. »Rästapispmins?«
»Du hast gelernt, mich zu erkennen? Gut. Wie geht es dir, Alice?«
»Gut.«
»Deine Pflanzen gedeihen. Das gefällt mir. Ich denke, unsere Pflanzen werden auch auf eurer Welt wachsen.«
Ihr Gesicht blieb ausdruckslos. Dawson hatte gesagt, wenn die Pflanzen gut wüchsen, würde der Planet Erde den Scheusalen noch begehrenswerter erscheinen – und sie hatte ihm nicht geglaubt. Sollten sie die Pflanzen eingehen lassen? Das wäre kein Kunststück – aber dann würde sie essen müssen, was die Scheusale ihr gaben.
»Ich möchte etwas erklären«, sagte der Lehrer. »Vielleicht ist dir aufgefallen, daß sich manche Fithp merkwürdig verhalten. Für einen Teil von uns, die Gruppe der Schläfer, hat die Paarungszeit begonnen, und das wirkt sich auf ihr Verhalten aus. Sie werden zwar nicht gemeingefährlich wie Einzelgänger, aber man sollte sie nicht reizen.«
»Und du bist kein Schläfer, wohl aber Takpassih?«
»Die Paarungszeit richtet sich nach den Weibchen, in diesem Fall denen der Schläfer. Ich bin raumgeboren, wie auch Tashajämp. Den größten Teil des Jahres, noch viele Tage, könnt ihr mich als geschlechtslos betrachten.«
Sie sah ihn aufmerksam an, aber in seinem Gesicht war nichts zu erkennen. Doch war er Lehrer und Unterweiser. »Kannst du Gedanken lesen?«
»Gedanken lesen?« Er schnaubte. »Nein! Aber ich habe Augen im Kopf. Du sprichst nur mit Frauen. Du ziehst dich von Männern zurück, wenn du kannst. Du bist schmal in den Hüften, und deine Brüste sind flach. Manche Fithp sehen aus wie Weibchen, sind aber nie zur Paarung bereit…«