Читаем Harry Potter und der Feuerkelch полностью

Moodys magisches Auge hatte sich nun von der Tür abgewandt. Es ruhte auf Harry. Sein schiefer Mund grinste schräger denn je.»Es war nicht einfach, Harry, dich durch diese Aufgaben zu führen, ohne Mißtrauen zu wecken. Ich mußte höllisch schlau sein, damit unter deinem Erfolg nicht meine Handschrift durchschimmerte. Dumbledore wäre schnell argwöhnisch geworden, wenn du die Aufgaben zu leicht gemeistert hättest. Ich mußte unbedingt erreichen, daß du in den Irrgarten kamst, am besten mit einem ordentlichen Vorsprung – dann, das wußte ich, hatte ich eine Chance, die anderen Champions loszuwerden und dir freie Bahn zu verschaffen. Aber ich mußte auch noch gegen deine Dummheit ankämpfen. Die zweite Aufgabe… da dachte ich schon, wir würden scheitern. Ich behielt dich im Auge, Potter. Ich wußte, du hattest dieses Eierrätsel nicht gelöst, also mußte ich dir einen weiteren Hinweis liefern -«

»Das haben Sie nicht«, sagte Harry mit heiserer Stimme.»Cedric hat mich auf die Spur gebracht -«

»Wer hat Cedric gesagt, er solle das Ei unter Wasser öffnen? Das war ich. Ich war mir ziemlich sicher, daß er dieses Wissen mit dir teilen würde. Anständige Leute sind so einfach hinters Licht zu führen, Potter. Ich war mir sicher, Cedric würde sich wegen der Drachen bei dir revanchieren wollen, und das hat er auch getan. Doch selbst dann noch, Potter, selbst dann noch wärst du um Haaresbreite gescheitert. Ich habe dich ständig beobachtet… all die Stunden, die du in der Bibliothek verbracht hast. Hast du nicht bemerkt, daß das Buch, das du brauchtest, die ganze Zeit über in deinem Schlafsaal war? Ich hab es früh genug dorthin verpflanzt, ich hab es diesem Longbottom gegeben, erinnerst du dich? Magische Wasserpflanzen des Mittelmeers und ihre Wirkungen. Das hätte dir alles Nötige über das Dianthuskraut verraten. Ich hätte erwartet, daß du die halbe Welt um Hilfe fragst. Longbottom hätte es dir sofort sagen können. Aber das hast du nicht… das hast du nicht… du hast einen stolzen Zug an dir, willst alles allein machen, und hättest fast alles ruiniert.

Was also konnte ich tun? Dich mit Wissen aus einer anderen unverdächtigen Quelle füttern. Du hast mir beim Weihnachtsball gesagt, ein Hauselfnamens Dobby hätte dir etwas geschenkt. Ich rief den Elfen ins Lehrerzimmer, er solle ein paar Umhänge zum Waschen abholen. Als er da war, begann ich ein lautes Gespräch mit Professor McGonagall über die Geiseln und ob Potter wohl darauf kommen würde, Dianthuskraut zu benutzen. Und dein kleiner Elfenfreund ist schnurstracks zu Snapes Vorratsschrank gelaufen und dann eilends zu dir…«

Moodys Zauberstab war immer noch drohend auf Harrys Herz gerichtet. Über seiner Schulter bewegten sich nebelhafte Gestalten im Feindglas an der Wand.»Du warst so lange in diesem See, Potter, daß ich schon dachte, du wärst ertrunken. Doch zum Glück hat Dumbledore deine Dummheit mit Edelmut verwechselt und dir viele Punkte dafür verpaßt. Da konnte ich wieder aufatmen.

In diesem Irrgarten heute Abend hast du es natürlich viel einfacher gehabt als vorgesehen«, fuhr Moody fort.»Ich ging außen herum Wache und beobachtete euch durch die äußeren Hecken. So konnte ich dir viele Hindernisse aus dem Weg fluchen. Als dann Fleur Delacour vorbeikam, verpaßte ich ihr einen Schocker. Krum jagte ich den Imperius-Fluch auf den Hals, damit er Diggory erledigt und dir den Weg zum Pokal freiräumt.«

Harry starrte Moody ins Gesicht. Er begriff einfach nicht, wie das möglich war… Dumbledores Freund, der berühmte Auror… der Mann, der so viele Todesser gefangen hatte… es ergab keinen Sinn… überhaupt keinen Sinn… Die nebelhaften Gestalten im Feindglas nahmen schärfere Umrisse an und waren nun deutlicher zu unterscheiden. Über Moodys Schulter blickend konnte Harry drei Personen ausmachen, die immer näher kamen. Doch Moody achtete nicht auf sie. Sein magisches Auge ruhte auf Harry.

»Der dunkle Lord hat es nicht geschafft, dich zu töten, Potter, und er hat sich so sehr danach gesehnt«, flüsterte Moody.»Stell dir vor, wie er mich belohnen wird, wenn er erfährt, daß ich es für ihn getan habe. Zuerst liefere ich ihm Harry Potter aus – du warst es nämlich, den er unbedingt brauchte, um wieder zu Kräften zu kommen – und dann töte ich ihn auch noch für ihn. Er wird mich ehren, höher als alle anderen Todesser. Von all seinen Gefolgsleuten wird er mich am höchsten schätzen… ich werde ihm näher sein als ein Sohn…«

Moodys normales Auge quoll hervor, das magische Auge blieb auf Harry ruhen. Die Tür war verriegelt, und Harry wußte, daß er niemals schnell genug an seinen Zauberstab herankommen würde…

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