»Er fragte mich, ob ich bereit sei, alles für ihn aufs Spiel zu setzen. Ich war bereit. Es war mein Traum, mein höchstes Ziel, ihm zu dienen, mich ihm zu beweisen. Er sagte, er müsse einen treuen Diener nach Hogwarts einschleusen. Einen Diener, der Harry Potter ganz unauffällig durch das Trimagische Turnier geleiten sollte. Einen Diener, der Harry Potter bewachen sollte. Der dafür sorgen müsse, daß er den Trimagischen Pokal erreicht. Der den Pokal in einen Portschlüssel verwandelt, welcher den Ersten, der ihn berührt, zu meinem Herrn bringen würde. Doch zuerst -«
»Brauchten Sie Alastor Moody«, unterbrach ihn Dumbledore. In seinen blauen Augen loderte es, doch seine Stimme blieb ruhig.
»Das waren Wurmschwanz und ich. Wir hatten den Vielsaft-Trank schon vorbereitet. Wir reisten zu seinem Haus. Moody wehrte sich mit Zähnen und Klauen. Es gab ein Durcheinander. Wir schafften es gerade noch rechtzeitig, ihn zu bändigen. Wir zwängten ihn in ein Fach seines eigenen magischen Koffers. Nahmen ein paar von seinen Haaren und fügten sie dem Gebräu hinzu. Ich trank davon und wurde Moodys Doppelgänger. Ich nahm ihm das Bein und das Auge. Ich war bereit, Arthur Weasley entgegenzutreten, als er kam, um das Gedächtnis der Muggel zu bearbeiten, die Lärm gehört hatten. Ich ließ die Mülleimer im ganzen Hof herumrollen. Ich sagte Arthur Weasley, ich hätte Eindringlinge auf meinem Hof gehört, und ihretwegen seien auch die Mülleimer losgegangen. Dann packte ich Moodys Kleider zusammen und machte mich auf den Weg nach Hogwarts. Ich hielt ihn am Leben, dem Imperius-Fluch unterworfen. Ich wollte ihn noch ausfragen. Wollte von seiner Vergangenheit erfahren, seine Gewohnheiten erlernen, damit ich sogar Dumbledore täuschen konnte. Ich brauchte auch sein Haar, um den Vielsaft-Trank zu brauen. Die anderen Zutaten waren einfach zu beschaffen. Die Baumschlangenhaut stahl ich aus dem Kerker. Als der Lehrer für Zaubertränke mich in seinem Büro ertappte, sagte ich, ich hätte Anweisung, es zu durchsuchen.«
»Und was wurde aus Wurmschwanz, nachdem Sie Moody angegriffen hatten?«, fragte Dumbledore.
»Wurmschwanz kehrte ins Haus meines Vaters zurück, um für meinen Herrn zu sorgen und meinen Vater zu bewachen.«
»Aber Ihr Vater ist entkommen«, sagte Dumbledore.
»Ja. Nach einer Weile begann er gegen den Imperius-Fluch anzukämpfen, genau wie ich es getan hatte. Es gab Zeiten, in denen er wußte, was vor sich ging. Mein Herr befand, es wäre nicht mehr sicher, wenn mein Vater das Haus verließe. Statt dessen zwang er ihn, Briefe an das Ministerium zu schreiben. Er gebot ihm zu schreiben, er sei krank. Aber Wurmschwanz vernachlässigte seine Pflichten. Er war nicht wachsam genug. Mein Vater entkam. Mein Herr vermutete, daß er sich nach Hogwarts durchschlagen würde. Mein Vater würde Dumbledore alles sagen, ihm alles gestehen. Er würde zugeben, daß er mich aus Askaban herausgeschmuggelt hatte.
Mein Herr benachrichtigte mich von der Flucht meines Vaters. Er wies mich an, ihn um jeden Preis aufzuhalten. So wartete ich und hielt Ausschau. Ich benutzte die Karte, die ich Harry Potter abgenommen hatte. Die Karte, die fast alles ruiniert hätte.«
»Karte?«, warf Dumbledore ein.»Welche Karte denn?«
»Potters Karte von Hogwarts. Potter hatte mich darauf gesehen. Er sah mich, als ich eines Nachts weitere Zutaten aus Snapes Büro stahl. Er dachte, ich wäre mein Vater, da wir denselben Vornamen tragen. Noch in dieser Nacht nahm ich Potter die Karte ab. Ich sagte ihm, mein Vater hasse schwarze Magier. Potter glaubte, mein Vater sei hinter Snape her.
Eine Woche lang wartete ich darauf, daß mein Vater in Hogwarts ankam. Endlich, eines Abends, zeigte mir die Karte, daß er das Gelände betreten hatte. Ich warf mir den Tarnumhang über und ging hinunter, um ihn zu stellen. Er lief am Waldrand entlang. Dann kamen Potter und Krum. Ich wartete. Ich konnte Potter nichts antun, mein Herr brauchte ihn. Potter rannte davon, um Dumbledore zu holen. Ich schockte Krum. Ich tötete meinen Vater.«
»Neeiiiin!«, jammerte Winky.»Meister Barty, Meister Barty, was sagen Sie da?«
»Sie töteten Ihren Vater«, sagte Dumbledore immer noch mit ruhiger Stimme.»Was haben Sie mit der Leiche getan?«
»Ich trug sie in den Wald. Bedeckte sie mit dem Tarnurnhang. Ich hatte die Karte bei mir. Ich verfolgte, wie Potter ins Schloß rannte. Er traf auf Snape. Dumbledore kam hinzu. Ich sah, daß Potter Dumbledore aus dem Schloß mitbrachte. Ich verließ den Wald, schlug einen Bogen und ließ sie vorbeigehen, dann kam ich hinzu. Ich sagte Dumbledore, Snape hätte mir gesagt, wohin ich gehen solle.
Dumbledore gab mir den Auftrag, nach meinem Vater zu suchen. Ich ging zurück zur Leiche meines Vaters. Beobachtete die Karte. Als alle fort waren, verwandelte ich die Leiche meines Vaters. Er wurde ein Knochen… ich zog den Tarnurnhang über und begrub den Knochen in der frisch umgegrabenen Erde vor Hagrids Hütte.«
Vollkommene Stille trat ein, durchbrochen nur von Winkys Schluchzern.
Dann sagte Dumbledore:»Und heute Abend…«