Читаем Harry Potter und der Feuerkelch полностью

»Gehen wir hin und schauen nach«, sagte Harry und deutete auf eine große Gruppe Zelte ein Stück weiter oben, wo die bulgarische Flagge weiß, grün und rot in der Brise flatterte.

Die Zelte hier waren nicht mit Pflanzen geschmückt, doch an jedem einzelnen hing das gleiche Poster, ein Poster von einem sehr bärbeißigen Gesicht mit dichten schwarzen Augenbrauen. Natürlich bewegte sich das Gesicht, doch es schaute finster drein und die Augen blinzelten nur.

»Kram«, sagte Ron leise.

»Was?«, sagte Hermine.

»Krum!«, sagte Ron.»Viktor Kram, der bulgarische Sucher!«

»Sieht ziemlich mürrisch aus«, sagte Hermine und ließ ihren Blick über die vielen Krams schweifen, die böse blinzelnd auf sie herabsahen.

»Ziemlich mürrisch?«Ron schaute gen Himmel.»Wen kümmert es, wie er aussieht? Er ist phantastisch. Und noch ganz jung. Erst achtzehn, glaub ich. Er ist ein Genie, wartet nur, heute Abend seht ihr's selbst.«

Beim Wasserhahn an einer Ecke des Zeltplatzes hatte sich bereits eine kleine Schlange gebildet. Harry, Ron und Hermine reihten sich hinter zwei Männern ein, die erhitzt miteinander stritten. Der eine war ein steinalter Zauberer in einem langen Nachthemd mit Blümchenmuster. Der andere war offensichtlich ein Ministeriumszauberer; er hielt eine Nadelstreifenhose in Händen und war so entnervt, daß er fast weinte.

»Zieh sie doch an, Archie, ich bitte dich, so kannst du doch nicht rumlaufen, der Muggel am Tor wird schon ziemlich mißtrauisch -«

»Das hab ich in einem Muggelladen gekauft«, sagte der alte Zauberer stur.»Muggel tragen so was auch.«

»Muggelfrauen, Archie, nicht die -manner, die tragen so was«, sagte der Ministeriumszauberer und fuchtelte mit der Nadelstreifenhose vor Archies Nase herum.

»Die zieh ich nicht an«, sagte der alte Archie entrüstet.»Ich mag 'n frisches Lüftchen untenrum, danke.«

Ein Kicheranfall packte Hermine und schüttelte sie so heftig, daß sie sich aus der Schlange wegducken mußte und erst wieder zurückkehrte, als Archie sein Wasser geholt hatte und verschwunden war.

Etwas gemächlicher, da sie Wasser schleppten, machten sie sich auf den Rückweg durch das Zeltlager. Hie und da sahen sie weitere bekannte Gesichter: andere Hogwarts-Schüler mit ihren Familien. Oliver Wood, der frühere Kapitän von Harrys Quidditch-Team, der sein letztes Jahr in Hogwarts hinter sich hatte, zog Harry hinüber zum Zelt seiner Eltern, um ihn vorzustellen, und erzählte ihm aufgeregt, daß er gerade von Eintracht Pfützensee als Reservespieler verpflichtet worden war. Als Nächstes wurden sie lauthals von Ernie Macmillan begrüßt, einem Viertkläßler aus Hufflepuff, und ein paar Schritte weiter sahen sie Cho Chang, ein sehr hübsches Mädchen, das im Ravenclaw-Team Sucherin spielte. Sie winkte und lächelte Harry zu, der beim Zurückwinken eine Menge Wasser über seine Hose schüttete. Vor allem, um Ron das Grinsen zu verleiden, deutete er auf eine Gruppe Teenager, die er noch nie gesehen hatte.

»Was sind das wohl für Leute?«, sagte er.»Sie gehen nicht nach Hogwarts, oder?«

»Ich glaub, die gehen auf irgendeine ausländische Schule«, sagte Ron.»Ich weiß jedenfalls, daß es noch andere Schulen gibt, hab aber noch nie jemanden davon kennen gelernt. Bill hatte eine Brieffreundin auf einer Schule in Brasilien… das ist schon ewig lange her… und er wollte mal als Austauschschüler dorthin, aber Mum und Dad konnten es sich nicht leisten. Seine Brieffreundin war schwer sauer, als er absagte, und hat ihm einen verhexten Hut geschickt, der seine Ohren schrumpeln ließ.«

Harry lachte, verschwieg jedoch, wie spannend er es fand, daß es noch andere Zaubererschulen gab. Nun, da er so viele Länder auf dem Zeltplatz vertreten sah, kam er sich etwas dumm vor, nie daran gedacht zu haben, daß Hogwarts nicht die einzige Schule sein konnte. Er warf Hermine einen Seitenblick zu, doch sie schien von der Neuigkeit keineswegs überrascht zu sein. Sicher hatte sie in irgendeinem Buch etwas über andere Zaubererschulen gelesen.

»Ihr habt ja ewig gebraucht«, sagte George, als sie endlich wieder bei den Weasley-Zelten anlangten.

»Haben ein paar Bekannte getroffen«, sagte Ron und stellte seinen Wassertopf ab.»Und ihr habt immer noch kein Feuer gemacht?«

»Dad treibt so seine Spaße mit den Streichhölzern«, sagte Fred.

Mr Weasley gelang es nicht, ein Feuer zu entfachen, doch an Versuchen ließ er es nicht mangeln. Der Boden zu seinen Füßen war übersät mit zersplitterten Streichhölzern, doch Mr Weasley schien mit kindlichem Vergnügen bei der Sache zu sein.

»Uuuhps!«, stieß er aus, als er es schaffte, ein Streichholz zu entzünden, und vor Überraschung ließ er es prompt fallen.

»Lassen Sie mich mal, Mr Weasley«, sagte Hermine freundlich, nahm ihm die Zündholzschachtel aus der Hand und zeigte ihm, wie man es richtig machte.

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