Читаем Das Erbe der Phaetonen полностью

Eine gut konstruierte Maschine jedoch kann ebensoschnell arbeiten, wie der Mensch denkt. Daraus erhellt, welche Vorteile die unmittelbare Übertragung eines Befehls vom Gehirn zur Maschine bietet. Das Zwischenglied, die Handbewegung des Menschen, entfällt. Durch diese Steuermethode werden Schnelligkeit und Genauigkeit erheblich gesteigert. Das Denken wird unmittelbar in Handlung umgesetzt, ohne Entstellungen, wie sie die Organe unseres Körpers — Gelenke, Muskeln und schließlich die Finger, die nicht biegsam und gehorsam genug sind — ständig hervorrufen.

Den Kommandanten von Weltraumschiffen eröffnen sich angesichts der ungeheuren Fluggeschwindigkeit und der häufigen Notwendigkeit, blitzschnelle Entschlüsse fassen und sie ebenso blitzschnell in die Tat umsetzen zu müssen, durch die gedankliche Steuerung ungeahnte Möglichkeiten. Es verwundert daher nicht, daß sich die Phaetonen, deren wissenschaftliche und technische Entwicklung der irdischen weit voraus war, für dieses, das vollkommenste Prinzip der Raumschifflenkung entschieden hatten.

Die auf Bioströmen beruhende Technik war auch auf der Erde bereits bekannt. Deshalb kamen Melnikow und Wtorow verhältnismäßig leicht hinter das Rätsel der fremden Steuerungstechnik, das ihnen anfangs unlösbar erschienen war.

Die entscheidende Rolle spielte dabei die Ähnlichkeit zwischen den Menschen des Phaeton und denen der Erde. Sie waren gleich gebaut, die Natur hatte sie nach ein und demselben Muster geschaffen. Das Gehirn der Phaetonen — das ließ sich mit Sicherheit sagen — war dem des Menschen analog, ein Unterschied bestand lediglich im Entwicklungsstand. Die Denkweisen unterschieden sich nicht voneinander. Was die Phaetonen konnten, konnten auch die Menschen. Natürlich dachten die Phaetonen konkreter, genauer, war ihre Phantasie reicher und mannigfaltiger, ihre Vorstellungskraft deutlicher und plastischer.

Dennoch handelte es sich um das gleiche Denken, die gleiche Phantasie, die gleichen Vorstellungen. Das bewies die Tatsache, daß die Mechanismen Wtorows Gedanken gehorcht hatten.

Durch seine Vorstellungskraft hatte er das Raumschiff veranlaßt, von der Venus fortzufliegen, hatte er die fünfeckigen Türen geöffnet, die Wände durchsichtig und dann wieder undurchsichtig gemacht, hatte er schließlich das Licht wunschgemäß zum Aufflammen und zum Erlöschen gebracht. Das bedeutete, daß die Bioströme seines Gehirns genau denen des Phaetonengehirns entsprachen.

War das ein glücklicher Zufall? Konnte man sagen, daß Melnikow und Wtorow nur dank diesem Zufall Aussicht auf Rettung hatten? Natürlich nicht! Hätten sich Wtorows Bioströme von denen der Phaetonen unterschieden, wäre eine Rettung überhaupt nicht notwendig geworden. Dann läge das Raumschiff noch immer auf der Venus. Was geschehen war, hatte dieselbe Kraft hervorgerufen, die sie jetzt retten sollte.

Die Aufgabe war einfach, aber nicht leicht. Praxis in der gedanklichen Steuerung hatte Wtorow natürlich nicht. Diese Kunst mußte er sozusagen im Fluge, während des Steuerns selbst erlernen. Angesichts der ungeheuren Geschwindigkeit, mit der das Raumschiff flog, barg das große Gefahren in sich. Eine scharfe Kurve zum Beispiel konnte ihnen durch Überlastung den Tod bringen. Wtorows Vermutung, die Phaetonen hätten sich unmöglich ganz und gar auf ihre eigene Vorstellungskraft verlassen und die Automatik ihres Raumschiffs würde solch scharfe Kurven nicht zulassen, bedurfte noch der Überprüfung.

Die „Qualität“ des Denkens der Phaetonen, seine Diszipliniertheit waren vorläufig unbekannt.

Um diese Überprüfung kamen Melnikow und Wtorow nicht herum. Ohne zu zögern, entschlossen sie sich daher zu einem gefährlichen Experiment.

„Unsere Rettung hängt von dir ab“, sagte Melnikow. „Aber übereil nichts, sei äußerst vorsichtig. Übereilung wäre unser sicheres Verderben.“ „Das weiß ich“, erwiderte Wtorow.

„Wir müssen den Stier bei den Hörnern packen. Versuchen wir, eine Wendung von hundertachtzig Grad auszuführen. Wenn du recht hast und die Automatik läßt keine scharfe Kurve zu, sind wir gerettet. Vollführt das Raumschiff aber diese knappe Wendung, ist alles aus.“ „Ich weiß“, wiederholte Wtorow. „Ich bin bereit.“ „Es kann auch passieren, daß das Raumschiff deinem ‚Befehl‘ überhaupt nicht gehorcht. Dann …“ „Dann ist ebenfalls alles aus“, unterbrach ihn Wtorow. „Nur daß der Tod dann nicht sofort eintritt. Ich weiß das alles, Boris Nikolajewitsch, und ich bin ganz ruhig. Gehen wir zum Pult.

Verlieren wir keine Zeit mehr.“ Mit Verwunderung registrierte Melnikow die feste Stimme seines Kameraden. Keine Spur von Aufregung war auf Wtorows Gesicht festzustellen. Er war nach den wenigen Stunden der Ruhe wie umgewandelt, glich in nichts mehr jenem Menschen, der noch wenige Stunden zuvor beinahe in Hysterie verfallen wäre. Eine erstaunliche Veränderung!

„Ja, gehen wir!“ Sie hatten volle acht Stunden fest und traumlos geschlafen.

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Сергей Трофимович Алексеев

Научная Фантастика