Читаем Das Erbe der Phaetonen полностью

Plötzlich schien es, als habe jemand den Bildschirm mit einem Schwamm abgewischt, die Wassermassen verschwanden. Vor den Augen der Besatzung breitete sich das Panorama eines endlosen Ozeans.

Melnikow beugte sich vor und betrachtete mit tiefer Bewegung das vertraute Bild, das so oft in seiner Erinnerung aufgetaucht war.

Bleigraue Wellen mit langen weißen Schaumkronen, darüber dunkle, zerfetzte Wolken, schwarze Gewitterwände, vom Zickzack der Blitze zerrissen, und alles grau in grau im trüben Dämmerschein.

Nichts hatte sich in diesen acht Jahren verändert. Im Leben eines Planeten ist ein Jahrhundert kürzer als eine Sekunde im Leben des Menschen. Die Natur braucht sich nicht zu beeilen — vor ihr liegt die Ewigkeit.

Einen Augenblick fühlte Melnikow sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Er wähnte, nicht „SSSR-KS 3“, sondern „SSSRKS 2“ fliege über den finsteren Ozean der Venus. Wenn er sich umdrehte, würde er das konzentrierte Gesicht Kamows erblikken, der sich über das Steuerpult beugt, würde die sicheren Bewegungen seiner Hände verfolgen können, die die zahlreichen Kontaktknöpfe und Hebel der Steuerung bedienen …

Wie kompliziert und schwierig war es damals, ein Raumschiff durch die unbekannte Atmosphäre eines fremden Planeten zu führen! Wieviel Mut und Entschlossenheit wurden damals vom Kommandanten verlangt! Auf Schritt und Tritt lauerte Unbekanntes. Sogar der kaltblütige Belopolski, dem Angst fremd war, hatte damals vorgeschlagen, den Planeten, der die Menschen so ungastlich empfing, zu verlassen. Diesmal aber …

Melnikow blickte zu Konstantin Jewgenjewitsch hinüber. Der Kommandant des Raumschiffes saß ruhig zurückgelehnt in seinem Sessel und beobachtete gespannt, aber ohne Bangen den Bildschirm. Er brauchte nichts zu befürchten. Die Venus war keine rätselhafte Unbekannte mehr. Er führte das Raumschiff zu einem im voraus bestimmten Punkt, den es nur noch zu finden galt. Unbekannte Hindernisse existierten nicht. Die Gewitterfronten, die für „SSSR-KS 2“ noch gefährlich gewesen waren, bedrohten das neue Raumschiff nicht mehr. „SSSR-KS 3“ flog durch sie hindurch, ohne vom Kurs abzuweichen. Vervollkommnete Geräte zeichneten ein vollständiges Bild des Fluges und alles dessen, was sich vor ihnen befand.

Mit märchenhafter Schnelligkeit war die Technik des Raumschiffbaus in kurzer Zeit weit vorangeschritten. Zwischen dem Erstling „SSSR-KS 1“, mit dem Sergej Alexandrowitsch als erster Mensch einen Flug über die Grenzen der Erde hinaus unternommen hatte, und „SSSR-KS 3“ bestand bereits ein Unterschied wie zwischen dem Aeroplan Bleriots und den modernen Düsenflugzeugen. Damals war das Hauptproblem noch die Treibstoffversorgung während der Fahrt, von ihr hing alles ab.

Inzwischen war das kein Problem mehr. Die stürmische Entwicklung der Atomtechnik hatte den Erforschern des Kosmos Energievorräte in die Hand gegeben, die zehn Jahre zuvor noch völlig unbekannt gewesen waren und deren Vorhandensein in der Natur viele für unmöglich gehalten hatten. Vor gar nicht langer Zeit hatte man noch geglaubt, man könne nicht ohne große künstliche Erdtrabanten auskommen, auf denen die Weltraumschiffe vor dem weiteren Flug tanken müßten. Aber niemand dachte jetzt mehr daran. So schwer die Raumschiffe auch sein mochten, sie flogen ohne Zwischenlandung von den Raketenflugplätzen der Erde in den Raum, konnten auf jedem beliebigen Planeten landen und erneut von dort starten, ohne Treibstoffmangel befürchten zu müssen.

Schon drei Stunden lang flog „SSSR-KS 3“ über dem Venusozean, aber nirgends kam Land in Sicht. Vielleicht befand sich das Festland, das von der ersten Expedition entdeckt worden war, zur Zeit auf der Nachtseite des Planeten? Das schien möglich, und ob es auf der Venus weitere Kontinente gab, wußte keiner. Unbekannt war auch, wie lange die Venus für eine Drehung um die eigene Achse brauchte und wieviel Stunden demnach ein Venustag und eine Venusnacht dauerten. Womöglich währte die Nacht über den orangeroten Wäldern des Kontinents noch Wochen. In diesem Fall mußte ein anderer Landeplatz gesucht werden. Aber gab es einen andern? Vielleicht war das seinerzeit von „SSSR-KS 2“ gesichtete Festland das einzige auf der Venus? …

Melnikow und Belopolski lösten sich ab. Jetzt führte Boris Nikolajewitsch das Schiff, und Belopolski ruhte sich aus, bereit, zu jeder beliebigen Sekunde dem Piloten beizustehen. Wie lange sie noch fliegen mußten, wußten sie nicht. Sich auf die Wellen inmitten des Ozeans herabzulassen, ohne das Ufer zu sehen, war unsinnig. Um jeden Preis mußte festes Land gefunden werden.

Das Raumschiff flog die ganze Zeit geradlinig nach Westen, um die Sonne zu überholen. Zwar war das Gestirn durch die dicke Wolkendecke nicht zu erkennen, aber die empfindlichen Photometer, die außen am Rumpf angebracht waren, meldeten dem Kommandanten, daß die Kraft des Tageslichtes sich nicht verringerte und das Schiff demzufolge den Dämmerungsgürtel voraus noch nicht erreicht hatte.

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Сергей Трофимович Алексеев

Научная Фантастика