»Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Mylord. Mylady, ich sollte jetzt wohl lieber …«
»Natürlich. Ich danke Ihnen.« Mc Pherson eilte mit klappernden Absätzen über den Marmorboden davon. Sie hatte einen hübschen Gang. »Rod«, sagte Sally. »Rod, weißt du, wie viele Partys wir besuchen müssen1?«
»Partys! Mein Gott, Weib, da drinnen entscheiden sie über mein Schicksal und du …«
»Unsinn«, knurrte Senator Fowler. »Das wurde bereits vor Wochen entschieden. Als Merrill, Cranston, Armstrong und ich Kutuzovs Bericht anhörten. Da saß ich, Ihre Ernennung von Seiner Majestät in der Tasche, und Sie wussten nichts Besseres, als Ihr Schiff zu verlieren! Ist nur gut, dass Ihr Admiral ein ehrlicher Mann ist, mein Junge.
Verdammt gut, wirklich.«
Die Tür ging auf. »Kapitän Blaine?« rief ein Sekretär. Er ging wieder hinein und trat vor den Tisch. Der Admiral hielt ein Blatt Papier in der Hand und räusperte sich.
»Einstimmiger Beschluss des Sonderuntersuchungsgerichts zur Überprüfung der Umstände, die zum Verlust des Schlachtkreuzers
Dieses Urteil ist einstimmig. Das Gericht vertagt sich. Kapitän, Sie können gehen.«
»Danke, Sir.« »Also, Blaine, das war eine üble Schlamperei. Das wissen Sie ja wohl, oder?«
»Jawohl, Sir.« Mein Gott, wie oft habe ich mir darüber den Kopf zerbrochen?
»Aber ich glaube nicht, dass irgend jemand in der Flotte sich besser aus der Affäre hatte ziehen können. Mit all diesen Zivilisten an Bord muss das Schiff ja ein Irrenhaus gewesen sein. So, Senator, jetzt gehört er Ihnen. Sie werden in Zimmer 675 schon erwartet.«
»Gut. Ich danke Ihnen, Admiral.« Fowler schob Blaine aus dem Verhandlungsraum und durch den Gang zum Lift. Ein Unteroffizier hielt ihnen die Tür auf.
»Wohin wollen wir denn jetzt?« erkundigte sich Rod. »Sechs-sieben-fünf? Das ist doch die Pensionierung!«
»Natürlich«, sagte der Senator. Sie betraten den Lift. »Sie glauben doch nicht, Sie könnten bei der Flotte bleiben, wenn Sie in dieser Kommission sind, oder? Deshalb mussten wir diese Untersuchung rasch durchdrucken. Bevor das geklärt war, konnte man Sie nicht pensionieren.«
»Aber, Senator …«
»Ben. Sagen Sie Ben zu mir. Ja?«
»Ja, Sir. Ben, ich
»Jetzt nicht mehr.« Der Lift hielt an, und Fowler schob Rod hinaus. »Sie hatten ja sowieso früher oder später gehen müssen. Die Familie ist zu wichtig. Geht ja nicht an, dass unsere jungen Edelleute ihre Regierungspflichten vernachlässigen und im Weltraum herumzigeunern. Das wussten Sie doch.«
»Ja, Sir. Nachdem meine Bruder umgekommen waren, blieb mir keine andere Möglichkeit. Aber es muss doch nicht schon jetzt sein! Kann man mich nicht beurlauben7«
»Reden Sie keinen Unsinn. Das Split-Problem wird uns noch verdammt lange beschäftigen. Und Sparta ist dafür zu weit weg. So, da wären wir.« Fowler zog ihn in das Zimmer.
Seine Pensionierungsdokumente waren bereits vorbereitet. Roderick Harold Lord Blaine, auf Befehl Seiner Kaiserlichen Majestät zum Konteradmiral ernannt und auf die Ruhestandsliste gesetzt. »Wohin sollen die Ruhebezüge geschickt werden, Sir?«
»Wie bitte?«
»Sie erhalten eine Pension. Wohin soll sie überwiesen werden, Mylord?« Für den Flottenschreiber war Rod bereits ein Zivilist.
»Kann ich sie dem Flottenhilfsfonds stiften?«
»Ja, Sir.«
»Veranlassen Sie’s.«
Der Beamte füllte rasch ein Formular aus. Er stellte noch einige nebensachliche Fragen, dann war alles erledigt, und der Schreiber schob Rod die Dokumente hin. »Bitte unterschreiben Sie hier, Mylord.« Er reichte ihm eine Feder.
Die Feder lag kalt in Rods Hand. Er hatte sie am liebsten gleich wieder losgelassen.
»So machen Sie schon, ein gutes Dutzend Verpflichtungen wartet auf Sie und Sally«, drängte der Senator. »Unterschreiben Sie doch, mein Junge!«