Читаем Der Splitter im Auge Gottes полностью

Er war einen Meter vierundsiebzig groß und neunzig Kilogramm schwer: ein untersetzter, kleiner Mann, beinahe kahl, mit einem dunklen, grau melierten Haarrändchen um den glänzenden Schädel. Er trug niemals einen Hut, außer bei sehr kaltem Wetter, und selbst dann vergaß er ihn meistens.

Senator Fowler war etwas unorthodox in ausgebeulte Hosen gekleidet, die über weiche, polierte Lederstiefel fielen. Ein knielanger und ziemlich ausgedienter Kamelhaarmantel hüllte die oberen zwei Drittel seines Körpers ein. Seine Kleider waren von bester Qualität, aber nie gepflegt. Seine träumerischen Augen, die manchmal etwas wässrig wirkten, und sein zerknitterter Habitus machten ihn nicht gerade zu einer eindrucksvollen Gestalt, und oft hatten politische Gegner den Fehler begangen, sein Äußeres mit seinen Fähigkeiten gleichzusetzen. Manchmal, wenn die Gelegenheit wichtig genug war, erlaubte er seinem Kammerdiener, ihm die Kleidung auszusuchen und ihn richtig auszustaffieren; dann sah er zumindest ein paar Stunden lang standesgemäß aus. Schließlich war er einer der mächtigsten Männer des Imperiums.

Meistens jedoch zog er das erste an, was ihm von seiner Garderobe in die Finger kam, und da er seiner Dienerschaft niemals gestattete, etwas wegzugeben, das er gern hatte, trug er ziemlich oft alte Sachen.

Er empfing Sally mit einer bärenhaften Umarmung, während sie ihn auf die Stirn küsste.

Sally war größer als ihr Onkel und fühlte sich versucht, ihm einen Kuss auf die Glatze zu drücken, aber sie tat es dann doch lieber nicht. Benjamin Fowler vernachlässigte sein Äußeres und wurde böse, wenn man ihm das vorwarf, aber er war doch ein bisschen empfindlich wegen seiner Glatze. Er weigerte sich allerdings auch strikt, Kosmetikärzte etwas dagegen tun zu lassen.

»Onkel Ben, ich bin froh, dich wiederzuseh’n!« Sally entwand sich seinen Armen, bevor er ihr eine Rippe zerdrückte. Dann funkelte sie ihn gespielt ärgerlich an: »Du hast versucht, mein Leben umzukrempeln! Wusstest du, dass diese Nachricht Rod dazu bringen würde, mir einen Antrag zu machen?«

Senator Fowler setzte eine verblüffte Miene auf. »Du meinst, er hatte das nicht schon längst getan?« Er musterte Rod sehr eingehend und misstrauisch. »Er sieht mir aber ganz normal aus. Muss etwas Inneres sein. — Wie geht’s, Rod? Sie seh’n gut aus, mein Junge.« Er packte Rods Hand mit einem Griff, der schon beinahe wehtat. Mit der Linken fischte Fowler seinen Taschencomputer aus den unansehnlichen Weiten seines dicken Mantels. »Tut mir leid, Kinder, aber wir sind schon spät dran. Kommt schon, los …« Er machte kehrt und marschierte zum Lift, und den beiden blieb nichts übrig, als ihm nachzueilen.

Sie fuhren zwölf Stockwerke tiefer, und Fowler führte sie durch ein Labyrinth von Korridoren. Vor einer Tür standen Infanterieposten. »Hinein, hinein«, drängte der Senator. »Wir können diese vielen Admirale und Kapitäne doch nicht warten lassen.

Kommen sie, Rod!«

Die Infanteristen salutierten, und Rod erwiderte geistesabwesend den Gruß. Verwirrt trat er ein. Er kam in einen großen, dunkel getäfelten Raum, dessen Längsrichtung ein ungeheurer Marmortisch einnahm. Fünf Kapitäne und zwei Admirale saßen an diesem Tisch. Ein Flottenjurist saß an einem kleineren Pult, und weitere Plätze nahmen Schreiber mit Aufnahmegeräten ein. Als Rod eintrat, verkündete jemand förmlich:

»Dieses Untersuchungsgericht beginnt nun mit der Verhandlung. Treten Sie zur Vereidigung vor und nennen Sie Ihren Namen.«

»Wie meinen Sie …? fragte Rod verdattert.

»Ihr Name, Kapitän«, sagte der Admiral auf dem Platz in der Mitte schroff. Rod kannte ihn nicht, kaum die Hälfte der anwesenden Offiziere waren ihm schon begegnet. »Sie wissen doch Ihren Namen, oder?«

»Ja, Sir — Admiral, man hat mir nicht gesagt, dass ich sofort vor ein Untersuchungsgericht käme.«

»Dann wissen Sie es jetzt. Bitte nennen Sie Ihren Namen

»Roderick Harold Lord Blaine, Kapitän der Kaiserlichen Raumflotte, ehemaliger Kommandant des Flottenkreuzers Mac Arthur

»Danke.«

Sie bombardierten ihn mit Fragen. »Kapitän, wann haben Sie erstmals erfahren, dass die Miniatur-Fremden fähig sind, Werkzeuge zu gebrauchen und sinnvolle Arbeiten auszuführen?« »Kapitän, bitte beschreiben Sie die Säuberungsmaßnahmen, die Sie anwendeten.« »Kapitän, haben die Fremden außerhalb Ihres Schiffes Ihrer Ansicht nach je erfahren, dass an Bord Miniaturexemplare freigekommen waren?«

Er antwortete, so gut er konnte. Manchmal stellte ein Offizier eine Frage, nur um von einem anderen belehrt zu werden: »Verdammt, das steht doch im Bericht. Haben Sie die Bänder nicht angehört?«

Die Untersuchung lief verwirrend rasch ab. Plötzlich war sie zu Ende. »Sie können sich für den Augenblick zurückziehen, Kapitän«, sagte der versitzende Admiral.

Sally und Senator Fowler erwarteten ihn im Vorraum. Eine junge Frau in Schottentracht stand bei ihnen; sie trug ein sehr geschäftsmäßiges Aktenköfferchen. »Miss Mc Pherson.

Meine neue Gesellschaftssekretärin«, stellte Sally sie vor.

Перейти на страницу:

Похожие книги

Лунное стекло
Лунное стекло

Человек предполагает, а Официальная служба располагает. Человек хочет пожить со своей семьей в покое, вырастить сына и получить новую профессию. Официальная служба хочет уничтожить Свободных и поставить новый эксперимент.На Земле-n, несущей осколок Русского Сонма, происходит первый открытый конфликт между Официальной службой и Свободными. В четырех порталах идет уже два года «анонимная война», о которой не знает местное население. Планетарная система окружена гигантским флотом боевых и миссионерских кораблей. Война в порталах – это лишь малый эпизод глобального эксперимента Официальной службы, которому стараются помешать Свободные.Так что же случилось? Можно ли понять, что творится на Земле-n, работая военным врачом в мобильном госпитале или «космическим извозчиком»?И чем эта новая война может обернуться для Русского Сонма?

Екатерина Белецкая , Екатерина Витальевна Белецкая , Иар Эльтеррус

Фантастика / Космическая фантастика / Боевая фантастика
Операция «Сафари»
Операция «Сафари»

В жизни всегда есть место слепому случаю, способному перевернуть ее с ног на голову. Для капитан-лейтенанта Александра Тарасова, например, им стала операция по захвату «черного археолога». Кто бы мог предположить, что обнаруженная на борту ключ-карта от телепорта приведет к таким далеко идущим последствиям? Но одиночное «сафари» на планете, почти сто лет отрезанной от Федерации, без поддержки, с призрачными шансами вернуться на родную базу являлось лишь началом интриги. Разведкой боем по большому счету. Нашлись друзья и в таких условиях, а на миру, как говорится, и умирать легче. Вот только загадочные «люди с неба» на поверку оказались реальной угрозой. Теперь ставки слишком высоки, и любая ошибка может привести к потере целого мира. Но штурмовики не привыкли пасовать перед трудностями. После боев местного значения цель определена, остается лишь до нее добраться и открыть огонь на поражение.

Александр Павлович Быченин

Космическая фантастика