Читаем Der Splitter im Auge Gottes полностью

Der Hauptrückenknochen war länger und dicker. Er endete in einem kräftigen, komplizierten Gelenk, das unter anderem Kugel und Pfanne aufwies und etwa dort lag, wo beim Menschen das Kreuz war. Der unterste Rückenknochen verbreiterte sich zu Hüften mit Gelenkspfannen für die Oberschenkelknochen.

Etwas wie ein Rückenmark war vorhanden, ein wesentlicher Nervenstrang, doch verlief er bauchseitig der Rückenknochen und nicht durch sie hindurch.

»Es kann den Kopf nicht wenden«, murmelte Rod. »Es muss sich in der Taille drehen.

Deshalb ist dieses große Gelenk so kompliziert. Richtig?«

»Ja, das stimmt. Ich habe zugesehen, wie sie dieses Gelenk untersucht haben. Es lässt eine Rumpfdrehung von einhundertachtzig Grad zu. Fantastisch, nicht?«

Rod nickte und blätterte um. Auf der nächsten Seite war ein Foto des aufgeschnittenen Schädels.

Kein Wunder, dass der Kopf so deformiert wirkte. Es war nicht nur der linke Teil des Gehirns größer — wohl um die empfindlichen, mit einem komplexen Nervensystem versehenen rechten Arme zu steuern —, sondern der Schädel war außerdem links mit Knochenfortsätzen ausgestattet, an denen die kräftigen Sehnen der linken Schulter einen wirksameren Ansatz fanden.

»Alles ist auf größtmögliche Effizienz der Arme ausgerichtet«, sagte Sally. »Wenn man das Split als werkzeuggebrauchendes Wesen sieht, wird das sofort klar. Die rechten Arme dienen für feinere Arbeiten wie die Reparatur eines Uhrwerks oder so. Der linke Arm ist zum Festhalten und Heben. Wahrscheinlich konnte es, sagen wir, mit dem Arm eine Seite eines Fahrzeugs anheben und mit den beiden rechten Händen im Motor herumbasteln. Und dieser Trottel Horowitz glaubt, es wäre eine Mutation!« Sie blätterte weiter. »Da, sehen Sie.«

»Ja, das habe ich schon selbst bemerkt — die Arme’ sind einfach zu gut ihrem Zweck angepasst.« Auf den Fotos waren die rechten Arme des Wesens in den verschiedensten Stellungen zu sehen. Es war augenscheinlich nicht möglich, dass sie sich gegenseitig behinderten. Ausgestreckt waren sie ungefähr gleich lang, doch beim unteren Arm saß das Ellbogengelenk weit höher als beim zweiten, bei dem Ober- und Unterarm etwa die gleiche Länge aufwiesen. Hingen die Arme längs des Körpers hinunter, dann reichten die Fingerspitzen des oberen Arms gerade bis zum Handgelenk des unteren. Rod las weiter. Chemisch gesehen gab es natürlich Unterschiede zum Menschen, jedoch keine gravierenden, wie schon frühere Feststellungen der extraterrestrischen Biochemie erwarten ließen. Alles bekannte Leben im Universum besaß genügend Gemeinsamkeiten, dass die Theorie einer ›Aussaat‹ von Sporen als durchaus plausible Erklärung für den Ursprung des Lebens auf den verschiedensten Planeten gelten konnte. Die Theorie besaß jedoch nicht viele Vertreter, sie war weder zu beweisen noch zu widerlegen, und dieses fremde Geschöpf konnte das Rätsel auch nicht klären.

Sally war längst gegangen, aber Rod studierte immer noch den Bericht. Als er zum Ende kam, standen ihm drei Fakten bedrückend deutlich vor Augen: Das Split war ein werkzeuggebrauchendes Intelligenzwesen.

Es war fünfunddreißig Lichtjahre weit durch den Raum gereist, um auf die menschliche Zivilisation zu stoßen.

Und Rod Blaine hatte es getötet.

9

Seine Hoheit hat entschieden

Der Palast des Vizekönigs beherrschte Neuschottlands einzige größere Stadt. Sally bestaunte das gewaltige Bauwerk und zeigte begeistert auf die schillernden Farbschlieren, die sich bei jeder Bewegung des Boots verschoben.

»Woher kommt dieser Effekt?« fragte sie. »Es scheint nicht eine Ölschicht oder so etwas zu sein.«

»Das ist neuschottisches Urgestein«, erklärte Sinclair. »So was gibt’s sonst nirgends.

Der Planet besaß kein Leben, bis das Erste Imperium ihn mit Biokeimen ›impfte‹. Der Palast ist aus Felsen gebaut, der noch genauso farbenprächtig ist, wie er einmal aus dem Planeteninneren hervorgequollen ist.«

»Es ist schön«, sagte sie leise. Der Palast war das einzige Gebäude, das von freiem Grund umgeben war. Neuschottland bestand aus zusammengedrängten Hausgrüppchen, und aus der Luft waren kreisförmige Wachstumsringe wie bei einem Baum deutlich zu erkennen — die Siedlung war nach und nach in immer größere Schutzfelder ›hineingewachsen‹. Sally erkundigte sich: »Wäre es nicht praktischer, jetzt zu einer rechtwinkligen Stadtplanung überzugehen?«

»Praktischer, och, vielleicht«, meinte Sinclair. »Aber vergessen Sie mal nicht, dass wir zweihundert Jahre Krieg hinter uns haben. Keiner will hier ohne Schutzfeld leben — nicht, dass wir der Flotte und dem Imperium nicht trauen«, fügte er eilig hinzu. »Aber’s is’ halt schwer, alte Gewohnheiten abzulegen. Lieber haben wir’s eng und wissen, dass wir geschützt sind.«

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