Читаем Der Splitter im Auge Gottes полностью

»Diese Welt ist jetzt seit dreihundert Jahren besiedelt«, meinte Renner. »Warum sieht sie immer noch so aus? Ich meine, es müsste sich inzwischen doch Humus gebildet haben, alle möglichen Samen müssten sich ausgebreitet haben. Das Land sollte inzwischen teilweise verwildert sein.«

»Wie oft kann sich’s eine Kolonialwelt schon leisten, bebautes Land verwildern zu lassen? Seit wir hier sind, haben sich die Menschen schneller verbreitet als Humus und Samen.« Potter richtete sich plötzlich auf. »Schaut mal, wir kommen gleich nach Quentins Patch.«

Die Bahn bremste weich ab. Automatisch glitten die Türen auf, und eine Handvoll Leute stieg aus. Potter führte seine Kameraden eilig weiter. Sein Schritt war beinahe beschwingt. Hier war er zu Hause.

Renner blieb plötzlich stehen. »Schaut, man sieht Murchesons Auge sogar bei Tag!«

Tatsächlich war der Stern hoch im Osten recht gut zu erkennen, ein rötlicher Funken am blassblauen Himmel.

»Aber das Angesicht Gottes kann man nicht ausmachen.«

Köpfe wandten sich nach den Flottenoffizieren um. Potter sagte leise: »Mr. Renner, Sie dürfen den Kohlensack auf dieser Welt nicht Angesicht Gottes nennen.«

»Hm. Warum nicht?«

»Ein Ihmist würde ihn das Angesicht von Ihm nennen. Die Leute sprechen nicht direkt von ihrem Gott. Für ein gutes Kirchenmitglied ist das nichts als der Kohlensack.«

»Überall sonst sagt man Angesicht Gottes dazu — Kirchenmitglieder oder nicht.«

»Anderswo im Imperium sind die Leute nicht Ihmisten. Kommt, gehen wir hier entlang, dann erreichen wir die Kirche von Ihm noch vor dem Dunkelwerden.«

Quentins Patch war ein kleines Dorf inmitten von Weizenfeldern. Der Weg war ein breiter, leicht gewellter Basaltstreifen, der wie ein erstarrter Lavafluss aussah. Renner vermutete, dass vor langer Zeit ein Schiff auf den Flammen seiner Hauptdüse über den Boden geschwebt war, um Wege und Straßen auszuschmelzen, bevor die Gebäude errichtet wurden. Jetzt war die Oberfläche von einem Netz feinster Risse überzogen. Da längst zwei- und dreistöckige Häuser die Straßen auf beiden Seiten säumten, konnte man sie nicht gut in der gleichen Weise ausbessern.

»Wie hat das mit den Ihmisten angefangen?« fragte Renner. »Die Legende erzählt«, sagte Potter, unterbrach sich jedoch gleich. »Na, es sieht aus, als war’s nicht nur Legende. Die Ihmisten behaupten jedenfalls, dass das Angesicht Gottes eines Tages erwachte.«

»Was?«

»Er öffnete Sein einziges Auge.«

»Das könnte stimmen, wenn die Splits wirklich Laserkanonen verwendeten, um ihr Lichtsegel anzutreiben. Weiß man, wann ungefähr das war?«

»Hm, ja.« Potter überlegte. »Es geschah leider während der Sezessionskriege. Der Krieg hat uns schwer zu schaffen gemacht, wisst ihr. Neuschottland blieb dem Imperium treu, während Neuirland abfiel. Wir waren etwa gleich stark. Fünfzig Jahre lang etwa bekämpften wir einander, bis keine Interstellarschiffe mehr übrig waren und wir jeden Kontakt mit anderen Systemen verloren. Dann, das war 2870, machte ein Schiff Bruch auf unserer Welt. Es war die Ley Crater, ein Handelsschiff, das für Kriegszwecke umgebaut worden war. Es besaß ein funktionierendes Langston-Feld und einen Laderaum voller Torpedos. Auch so schwer beschädigt war es immer noch das stärkste Schiff im gesamten kaledonischen System. So tief waren wir schon gesunken. Mit diesem Schiff gelang es uns, die Verräter von Neuirland zu vernichten.«

»Das ist hundertfünfzig Jahre her. Sie erzählen aber davon, als hätten Sie’s selber erlebt.«

Potter lächelte. »Uns hier geht unsere Geschichte immer noch verdammt nahe.«

»Natürlich«, sagte Staley.

»Ihr habt nach dem Zeitpunkt gefragt. Aus den Aufzeichnungen der Universität ist das nicht zu ersehen, ’ne Menge Computerdaten wurden durch Kriegsschäden unbrauchbar.

Irgend was ist mit dem Auge passiert, das ist sicher, aber es muss ziemlich gegen Ende des Krieges gewesen sein. Sonst hätte es nicht so einen gewaltigen Eindruck hinterlassen.« »Warum nicht? Das Gesicht — ich meine, das Auge ist das größte, hellste Objekt eures Himmels.« Potter verzog das Gesicht. »Im Krieg hatte das nichts zu bedeuten. Ich hab’ Tagebücher aus der Zeit gelesen. Die Leute flüchteten sich unter das Langston-Feld der Universität. Als sie sich wieder hervorwagten, sahen sie den Himmel nur als Schlachtfeld, voll seltsamer Lichter und Strahlen und Feuerbälle von explodierenden Schiffen. Erst nach Kriegsende begannen die Menschen wieder den Sternenhimmel zu beobachten. Die Astronomen versuchten herauszufinden, was mit dem Auge geschehen war. Und zu dieser Zeit hatte Howard Grote Littlemead seine göttliche Erleuchtung. Er stellte fest, dass das Angesicht Gottes wirklich genau das sei.

Ja, davon war er überzeugt. Und er konnte eine Menge Leute zu seiner Ansicht bekehren. Wir sind da, meine Herren.«


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