Ron stand über ihm schaute zutiefst erschrocken aus. Am Fußende von Harrys Bett waren noch mehr Leute. Er schlug die Hände an den Kopf; er war blind vor Schmerz… er rollte zur Seite und erbrach sich über den Rand seiner Matratze.
»Er ist wirklich krank,«sagte eine verängstigte Stimme. _ Sollen wir jemanden rufen?«
»Harry!
Er mußte es Ron sagen, es war sehr wichtig, daß er es ihm erzählte…
Tief Luft holend, zog er sich zurück ins Bett, mit dem festen Willen sich nicht noch einmal zu übergeben, der Schmerz machte ihn halb blind.
»Dein Vater,«er schnappte nach Luft und hob seinen Oberkörper. _ Dein Vater… wurde angegriffen…«
»Was?«was sagte Ron verwirrt.
»Dein Vater! er wurde gebissen, es ist wahr, da wahr überall Blut…«
»Ich hol Hilfe,«sagte die gleiche verängstigte Stimme und dann hörte Harry Schritte, die aus dem Schlafsaal rannten.
»Harry, Kumpel,«sagte Ron unsicher, _ du… du hast nur geträumt…«
»Nein!«sagte Harry wütend; es war entscheidend, daß Ron ihn verstand.
»Es war kein Traum… kein gewöhnlicher Traum… Ich war dort… Ich hab es gesehen…
… ich hab es getan…!«
Er konnte hören, wie Seamus und Dean miteinander tuschelten, aber es kümmerte ihn nicht.
Die Schmerzen in seinem Kopf waren ein wenig leichter geworden, dennoch schwitzte er immer noch und ihn überlief ein fiebriger Schauer. Er würgte wieder und Ron sprang rückwärts aus dem Weg.
»Harry, dir geht es nicht gut,«sagte er zitternd.
»Neville holt gerade Hilfe.«
»Ich bin in Ordnung!«würgte Harry heraus und presste seinen Mund in den Schlafanzug, er zitterte unkontrolliert.
»Mit mir ist alles in Ordnung, über deinen Vater mußt du dir Sorgen machen – wir müssen herausfinden, wo er ist – er blutet wie verrückt – Ich war – Es war eine riesige Schlange.«
Er versuchte aufzustehen, aber Ron drückte ihn zurück ins Bett; Dean und Seamus flüsterten immer noch irgendwo in der nähe. Harry wußte nicht ob eine Minute vergangen war oder zehn; er sass einfach nur da zitterte und fühlte wie ganz langsam der Schmerz aus seiner Narbe wich… dann kamen eilige Schritte die Treppe hoch und er hörte wieder Nevills stimme.
»Hier her, Professor.«
Professor McGonagall hastete ihn einer Robe mit Schottenmuster in den Schlafsaal, ihre Brille sass schief auf dem Rücken ihrer knochigen Nase.
»Was ist los, Potter? Wo tut es weh?«
Er hatte sich noch nie so gefreut sie zu sehen; er brauchte jetzt ein Mitglied des Ordens des Phönix, nicht jemanden der ein großes Getue um ihn machte und nutzlose Tränke verschrieb.
»Es ist Rons Vater,«sagte er sich wieder aufsetzend…»Er wurde von einer Schlange angegriffen und es ist wahr, ich hab gesehen, wie es passiert ist.«
»Was meinen sie damit, sie haben gesehen, wie es passiert ist?«fragte Professor McGonagall und zog ihre Augenbrauen zusammen.
»Ich weiß nicht… Ich hab geschlafen und dann war ich dort,,«
»Sie meinen sie haben das geträumt?«
»Nein!«sagte Harry zornig; wollte ihn den niemand verstehen?
»Zuerst habe ich von etwas völlig anderem geträumt, etwas dummes… und dann wurde es unterbrochen. Mr Weasly schlief auf dem Boden und er wurde von einer riesigen Schlange angegriffen, da war so viel Blut, er ist in Ohnmacht gefallen, jemand muß herausfinden, wo er ist…«
Professor McGonagall starrte ihn durch ihre schiefe Brille an, als währe sie entsetzt über das was sie sah. _ Ich lüge nicht und ich bin nicht verrückt«sagte Harry zu ihr, er begann zu schreien.
_ Ich habe ihnen erzählt, ich habe gesehen wie es passiert ist!«
»Ich glaube ihnen, Potter,» sagte Professor Mc Gonagall knapp.«
»Ziehen sie sich an – wir gehen zum Schulleiter!«.
Kapitel 22 – St.-Mungo-Krankenhaus für Magische Krankheiten und Verletzungen
Harry war so erleichtert, daß sie ihn ernst nahm, daß er nicht zögerte, sondern sofort aus seinem Bett sprang, seinen Morgenmantel anzog und seine Brille auf setzte.
»Weasley, Sie sollten auch mitkommen.«sagte Professor McGonagall.
Sie folgten Professor McGonagall vorbei an den schlafenden Gestalten von Neville, Dean und Seamus, hinaus aus dem Schlafsaal, die Wendeltreppe hinunter in den Gemeinschaftsraum, durch das Portraitloch und weiter durch den vom Mond beleuchteten Korridor der Dicken Dame. Harry fühlte sich, als ob die Panik in ihm jeden Moment überquellen könnte; er wollte davonrennen um laut nach Dumbledore zu schreien; Mr Weasley blutete während sie so ruhig dahergingen; und was, wenn diese Zähne (Harry gab sich große Mühe nicht zu denken: Meine Zähne) giftig gewesen waren? Sie passierten Mrs Norris, die ihnen mit mit ihren lampenartigen Augen folgte und leise zischte, doch Professor McGonagall sagte»Husch!«Mrs Norris schlich zurück in die Schatten und ein paar Minuten später erreichten sie den von einem steinernen Wasserspeier bewachten Eingang zu Dumbledores Arbeitszimmer.
»Zischende Sausebiene (Fizzing Whizzbee)«sagte Professor McGonagall.