Читаем Исторические происшествия в Москве 1812 года во время присутствия в сем городе неприятеля полностью

Man kam endlich den Ansteckern auf die Spur, und so wie man Einen ergriff, ward er auf dem Twerskoy Boulevard an einem Laternenpfahle aufgehangen. Auch auf unserm Hinterhofe ward einer festgenommen, bey dem man Z"undstoffe, sowohl in trockenen, und liquiden Inhalt fand, die ihm von dem Obrist Couteill abgenommen und zu Napoleon gebracht wurden. Der Mann aber ward zur Pforte hinausgef"uhrt, und sogleich erschossen. Der freye Raum hinter unserm Hause war der eigentliche Executionsplatz, darum standen immerw"ahrend einige Compagnien F"useliers auf dem sogenannten Apfelmarkt, auf den man durch den hintern Hof des Demidowschen Hauses hinaustrat. Ich bin wenig in andere Strassen gekommen, aber die Schmiedebr"ucke, Petrowka, der Kirchhof und die enge Strasse, die zur Hauptwache, und zum Hause des Generalgouverneurs f"uhrete – welches jetzt vom Marschall Berthier bewohnet war – lagen voll todter Menschen, und crepirter Pferde, "uber deren schon in Verwesung "ubergegangene Ueberreste man hinwegsteigen musste, wenn man seinen Weg fortsetzen wollte. Nur einmal hatte Einer, oder Mehrere den frevelhaften Schertz gemacht, die Todten von der Strasse aufzunehmen, und in jeder Nische, des Eckhauses, (rechts von der Schmiedebr"ucke, nach der Petrowka) einen, oder zwey Leichen, in l"acherlicher Stellung hingesetzt, so dass in jeder Nische sich eine Gruppe von Todten befand. Ich ging meinen Versprechen gem"ass, t"aglich nach dem Schillingschen Hause, u. hielt dies f"ur eine heilige , zu welcher mich meine Zusage, und die Dankbarkeit verband, dass diese Familie meine j"ungste Tochter mit sich genommen hatte. Diese grosse Wohlthat empfand ich nun verzehnfacht stark, da ich jetzt erst alle Gefahren erkannte, welchen meine Tochter durch ihr in Moskau, ausgesetzet worden w"are. Muthig, und vertrauend auf Gottes allm"achtigen Beystand ging ich darum so wohl nach dem Schillingschen Hause, wie hin, wo ich es f"ur hielt. Dagegen that ich keinen Schritt, den ich nicht machen musste; und so habe ich – was kaum glaublich scheinet – nicht einmal gesehen, obgleich er jeden Tag, um 3 Uhr Nachmittags, dicht an unserm Hinterhause vorbey ritt, und ich nur in die Hofspforte treten durfte, ihn mindestens einmal zu sehen. Die bey uns im Quartier stehenden Obristen, nahmen mir diese Gleichg"ultigkeit sogar "ubel, und gaben mir dieserhalb mehrmal Verweise, die ich aber jedesmal entweder mit Mangel an Zeit zu entschuldigen, oder mit dem Versprechen, es n"achstens zu thun, wieder zufrieden zu stellen suchte. Genug, ich habe Napoleon gesehen. Desto muthiger ging ich aber hin, wo ich es

thun musste. So kam es denn auch, dass ich , nicht einmal nach meinen Waaren und Effecten zu sehen wagte, die ich an 5 verschiedenen Orten f"ur Pl"underung und Brand wohl verwahret zu haben glaubte, als ich sie 8 bis 10 Tage vor dem Einr"ucken der Franzosen bey – von einander entfernt wohnenden Freunden – verborgen, und theils vermauert, theils in die Erde vergraben hatte. Erst am sechsten Tage nach Ankunft des Feindes gab mir der Obrist Cuteill eine sauve Garde die mich begleitete, und an vier Orten, fand ich entweder alles verbrannt, wie in der Apotheke des Findelhauses, wo das Feuer wegen der vielen brennbaren Materialien, auch in den  – f"ur Feuerfest gehaltenen – Keller eingedrungen war, theils aber die K"asten erbrochen, u. ausgepl"undert. Am f"unften Orte, konnte ich an diesem Tage nicht hinkommen; h"orte aber bald darauf von dem Musicus Suck, der mir, beym Hinbringen und Vergraben meiner Sachen geholfen hatte; dass die Keller, im Hause des ehemaligen Schneiders – jetzt Kaufmann Beckers, gleichfalls erbrochen sind, u. offen stehen, in welchen ich einen Theil meiner besten Waaren, und besonders meine Koffer verwahret hatte. Suck versicherte, er sey im Keller gewesen, habe meine erbrochenen Koffer, und mehrere umhergestreuete Sachen gesehen, auf welchen ein todter franz"osischer Soldat gelegen habe. Es dauerte aber mehrere Tage, bis ich wieder ein sicheres Geleit erhalten konnte. Als dieses endlich geschah, begab ich mich in Begleitung eines Gensdarmes dahin u. fand, wie es mich Suck versichert hatte, die Kellerth"ur erbrochen, ging aber nur sehr behutsam die Kellerstufen hinab, weil ich die dort liegen sollende Leiche, schon in Verwesung vermuthen konnte, da sie nach meiner Berechnung schon "uber 8 Tage dort war; ich sp"urete jedoch nicht den mindesten Geruch, ob ich schon dem dort liegenden Soldaten ganz nahe kam. Meine Koffer und Kisten standen wirklich leer da, und viele Pud rohe Seide lag im Keller umher zerstreut – weil diese Waare vermuthlich keinen Werth f"ur die Pl"underer hatte. Auf dieser Seide lag auch der Soldat, und unter seinem Kopfe, erblickte ich mein , welches ich im Jahre 1788 angefangen, und 24 Jahr fortgef"uhrt hatte. Meine Freude "uber diesen wichtigen Fund war gross, und ich b"uckte mich, um es dem Todten unterm Kopfe wegzunehmen, welches mir auch leicht gelang; aber in diesem Augenblick, fing der vermeintliche Todte, in einem "argerlichen Tone zu an, wie jemand den man im Schlafe st"oren will. Ich erschrack, rief den Gensdarmes, und sagte ihm, dass dieser Soldat schon "uber 8 Tage hier liege, und noch am Leben sey, und bat ihn, es geh"origen Ortes zu melden; zweifle aber, ob es geschehen sey; denn ich hatte Gelegenheit, eine "ahnliche Begebenheit zum zweitenmale zu sehen. Ich begleitete sp"ater wo man schon mit Sicherheit – obwohl nie sicher – "uber die Strasse gehen konnte; den Schauspieler Haltenhof in seine Wohnung; und nahe an der rothen Pforte, sagte er: Wir m"ussen Seitw"arts biegen; denn im Durchgang der rothen Pforte, sah ich vor mehreren Tagen, einen todten Husaren in voller Uniform liegen, der jetzt schon ganz in Verwesung "ubergegangen seyn muss. Mehr wie Haltenhof an solche Scenen gew"ohnt, ging ich grade auf die rothe Pforte zu, und immer n"aher, als ich nicht den mindesten Geruch sp"urete, bis ich endlich dem Husaren ganz nahe war, und noch Spuren des Lebens an ihn fand. Man kann sich von der Unordnung des damaligen Armeekorps, welches in Moskau war, und welches aus so vielen verschiedenen V"olkern und Nationen bestand, gar keinen Begriff machen. Die Disciplin war so gut wie aufgel"oset, und Napoleon war zu klug, oder zu schwach, sie mit seiner gewohnten Strenge, wieder herzustellen. Man denke sich die grobe T"auschung einer Armee, die mit der gr"ossten Anstrengung bis Moskau vordrang, der grosse Mangel den sie auf dem Wege dahin leiden musste, da St"adte und D"orfer nicht so dicht an den Strassen liegen, wie in andern L"andern. Nun sollte sie f"ur alle ausgestandenen Beschwerden vollkommen entsch"adigen; und was fanden sie hier? Eine brennende Stadt, zerst"orte Magazine, und Vorr"athe nicht einmal Brodt hatten sie. An Fourage fehlte es g"anzlich. Weder Fleisch noch Speck war zu sehen. Nicht einmal ein Obdach fanden die Meisten. Der verpestende Gestank, von "ubelriechenden Dingen die in grossen Massen verbrannt waren, von todten Menschen, u. crepirtem Vieh war unausstehlich, und selbst die siebzehnt"agige Pl"underung die Napoleon erlaubte, gab nur den Allerwenigsten einen kleinen Ersatz. Gold und Silberm"unzen fanden sie wenig. Assignationen, besonders wenn sie alt und unscheinbar waren, wussten sie nicht zu sch"atzen – und erst sp"ater ward ein Handel mit russischen Banknoten getrieben, die nicht nach dem , sondern
gegen Gold und Silberm"unzen verkauft wurden, wobey manche Einwohner, die sich mit diesem Handel abgaben, grosse Summen gewannen. Die reich meublirten und gut eingerichteten H"auser welche nicht abgebrannt waren, bewohnten die unz"ahligen Gener"ale u. Staabsoffiziere; daher fanden die pl"undernden Soldaten, ob sie gleich mit Aexten, Brechstangen, und mit Zimmerleute an der Spitze immer in Masse gingen, wenig was sie fortbringen, und sie bereichern konnte. Bey Tage hatte ich in meiner Wohnung wenig Beunruhigung zu bef"urchten. Die Aufschrift an der Pforte, die vielen Bedienten, und Soldaten welche immer auf dem Hofe waren, verscheuchten die Pl"underer. Aber es ging fast keine Nacht vor"uber in der nicht ein ganzer Schwarm Pl"underer durch die meiner Zimmer drang, welche im Erdgeschoss des Hauses lagen, und ohne den unerm"udlichen Beystand des guten Obristen Couteill, dessen Schlafzimmer sich gerade "uber den Meinigen befand; w"are ich mindestens grossen Misshandlungen nicht entgangen. Sobald ein solcher Schwarm nahete, schlug ich mit einem dazu bereitgehaltenen Staabe, an die Decke meines Zimmers, und sogleich eilte der Obriste, Degen, und Pistole in der Hand, zur H"ulfe herbey, und wenn er nicht in Uniform erschien, hatte auch manchmal einen harten Stand, weil sich die Pl"underer auf die Erlaubniss Napoleons beriefen. Ich sah in den meiner Wohnung gegen"uber liegenden H"ausern, w"ahrend des Tages, oft f"ormliche Scharm"utzel, zwischen pl"undernden Soldaten, u. Offizieren zu, die nicht in den Magazinen , sondern im Geb"aude der H"auser wohneten, deren vordere Fl"ugel von Modeh"andlerinnen in Miethe genommen waren und mehrere Soldaten verloren ihr Leben dabey, weil bey solchen Gelegenheiten, sogleich viele Offiziere herbey eileten, die auf der Schmiedebr"ucke in Quartier standen, um den sch"onen Modeh"andlerinnen beyzustehen, die Soldaten aber bestanden darauf nur die H"auser verschonen zu d"urfen, die von Offizieren wirklich bewohnet w"aren. Dieses dienet zum Beweis, wie schwach die Subordination zu dieser Zeit war, und wie wenig Werth ein Menschenleben hatte. Die Offiziere verstanden jedoch ihren Vortheil besser wahrzunehmen. Wenn sie in einem wohl und reich eingerichteten Hause wohnten, und die geheimen Vorraths, oder Verbergungsorte entdeckten, eigneten sie sich das Theurste und Beste davon zu, und luden auch ihre Bekannte und Freunde ein, zu nehmen, was sie selbst nicht mehr brauchten, oder nicht fortbringen k"onnen vermeyneten. Auf diese Weise, brachten auch unsre vier Obristen fast t"aglich, die Sch"onsten, und theuersten Sachen nach Hause, die sie aus der Wohnung ihrer Freunde, mit deren Bewilligung, nahmen. Dagegen gaben sie nicht zu, dass Bedienten im Demidowschen Hause, die verschlossenen Ambaren, und Kladawoyen "offnen durften, und eben sowenig im Hause, nach Dinge suchen durften. Ich zeigte der russischen Beh"orde, gleich nach ihrer Ankunft in Moskau, sogleich an, dass sich – nach der Sch"atzung der franz"osischen Offiziere – mehr als f"ur 16000 Franken, kostbare Sachen in ihrer innegehabten Wohnung bef"anden; welche sie bey ihrem Abzuge zwar hatten, die ich mir aber weder mit Recht zueignen , weil es fremdes Eigenthum war, und auch als gestohlnes Gut, nicht zueignen
. Der Major unseres Stadttheils Grandjean, nahm diese Dinge von mir in Empfang, und die fremden Meublen wurden nach der Wohnung des Herrn Grafen Rostoptschin auf der Lubianka gebracht, da man nat"urlich nicht wissen konnte, aus welchen H"ausern sie weggenommen waren. Demidow hatte durchaus keinen Schaden gelitten, vielmehr ist noch manches im Hause , was die Polizey, in den damaligen Umst"anden, nicht der M"uhe werth hielt, fortnehmen zu lassen. Es hatte sich auch oft ereignet, dass unsere Einwohner, bey ihrer Nachhausekunft von Besuchen bey ihren Freunden, mir Geschenke mitbrachten – welche ihnen freylich nichts hatten. Ich betheure vor Gott, dass ich trotz allen Zureden, mich nie bewegen liess, etwas anzunehmen, ob es gleich Sachen von Werth waren. Meine Entschuldigung war stets – da ich den wahren Grund meiner Weigerung – dass es gestohlenes Gut sey – nicht gut angeben konnte: Wenn einst der fr"uhere Eigenth"umer diese Sachen in Wohnung f"ande, k"onnte er leicht denken, oder sagen: Wo dieses eine St"uck meines geraubten Eigenthums sich befindet, muss, oder kann auch alles Andre seyn was mir verloren ging. Durch solche Weigerungen verlor ich nicht das Mindeste in den Augen dieser braven Offiziere, stieg vielmehr sichtbar in Achtung bey ihnen. Einst widersetzte ich mich, nicht ohne Gefahr einem verabschiedeten Kapitain – von Geburt ein Pole – mit aller Anstrengung, da er mehrere Dwornicks von Demidow mitnahm und gemeinschaftlich mit ihnen in der Stadt pl"underte, und endlich die geraubten Sachen in unser Haus bringen wollte. Ich hatte diesen Mann, und ein Weibsst"uck das er bey sich hatte, in meine Wohnung aufgenommen, die zur jedem offenstand, der kommen wollte, und in welcher so viele unter Dach kamen, als Platz vorhanden war. Nach einigen Tagen sah ich ihn, und die obengenannten Personen schwere B"undel tragend auf das Haus zukommen. Sogleich eilete ich der hintern kleine Pforte zu, stellte mich im Eingang und fragte die Dwornicks: Was sie tr"ugen? Ich erhielt zur Antwort: Was wir in den Buden holeten. Nun schalt ich sie Diebe, und R"auber, dass sie sich an dem Guthe ihrer russischen Br"uder so s"undlich vergriffen haben, und erkl"arte ihnen, dass ich es nie zugeben w"urde, solche Sachen ins Haus zu bringen, welches ich zwar franz"osischen Soldaten nicht, aber ihnen als Russen, und Demidows Leibeigene, verbieten . Nun mischte sich der Capitain drein, wollte mich von der Th"ure verdr"angen und befahl den Leuten, ihre B"undel in den Hof zu tragen. Ich stemmte mich dem Capitain, als dem Voranstehenden entgegen, und "uberh"aufte ihn mit gerechten Vorw"urfen; sagte ihm dass er die Offiziersuniform , wenn er sie zum entweihet; und gewiss w"are es f"ur mich "ubel abgelaufen, wenn nicht Gott in diesem Augenblick den Obristen Couteill herbey gef"uhret h"atte; welcher sogleich n"aher kam, und nach der Ursache unseres Streites fragte. Voll Indignation, stellte ich ihm das sch"andliche Betragen dieses Mannes vor, welches der Obrist auch vollkommen f"uhlte, weshalb er dem Capitain befahl sich Augenblicklich zu entfernen, wenn er nicht auf der Stelle f"usiliert werden wollte. Der Capitain bat voll Angst „man m"ochte ihm nur erlauben, seine im Hause noch befindlichen Dulcin"aa, und seine Sachen mitnehmen zu d"urfen.[“] Der Obrist schickte mich hin, das Weib und die Sachen herbringen zu lassen, und Beydes ward zur Hinterpforte hinaus geworfen. Die Dwornicks erhielten Befehl, die Sachen wieder dahin zu tragen, wo sie solche genommen hatten. Ich habe aber Grund zu vermuthen, dass sie die Sachen irgendwo verbargen, um sie zur gelegenen Zeit wieder ins Haus zu bringen; denn die Polizey fand nachher bei vielen Demidowschen Leuten, mehreres geraubtes Gut, welches ihnen abgenommen ward, und wof"ur sie geb"uhrende Strafe erhielten. Vermuthlich hatte sich der genannte Capitain auf irgend eine Weise den Schutz der franz"osischen Beh"orde zu verschaffen gewusst; denn er trug Uniform, die er aber durch solchen Gebrauch entehrte. Die andern drey Obristen – denen der Obrist Couteill diesen Vorfall erz"ahlte – lobten mich, und bewiesen mir von dem Tage an auszeichnende Achtung, welches mir recht kenntlich ward, als ich von den vielen Anstrengungen ersch"opft aufs Krankenlager sank. Sie befahlen ihren Leuten, kein Ger"ausch weder im Hofe, noch beym Hinauf– oder hinuntergehen der Treppen zu machen; und wenn sie auch noch so sp"at in der Nacht, nach Hause kamen, gingen sie niemals hinauf in ihre Wohnung, ohne sich vorher recht theilnehmend nach meinem Befinden erkundiget zu haben. Ja sie brachten mir einmal ein Schulterblatt von einem Reh, aus der kaiserlichen K"uche mit, welches f"ur Napoleon geschossen ward, um mir eine Suppe kochen zu lassen. Ende September, an einem heitern Abend, erblickte ich am Horizonth drey grosse, sehr hohe feurige S"aulen, die ein regelm"assiges Dreyeck bildeten. Sie waren sehr hoch, und sch"on proportioniret. Ich betrachtete und bewunderte diese majest"atische Naturerscheinung, mehr mit Andacht, als Schrecken, und ohne mir etwas besonderes dabey zu denken. Endlich kam auch der Obrist Couteill auf den Hof, und als ich ihn auf diese Erscheinung aufmerksam machte, schrie er voll Schrecken, als ob er die H"olle ge"offnet s"ahe. Er rief seine Cameraden herbey, und auch diese "ausserten sich auf gleiche Weise. Diese vier tapfern Krieger thaten so "angstlich, deuteten diese S"aulen mit so viel Furcht f"ur Unheilbringend, und sprachen so viel, dass auch mir bange ward, und mir endlich sich alle meine Haare aufrichteten. Ich gerieth gleichfalls in Angst, als ob mir das gr"osste Ungl"uck bevorst"unde, ob ich gleich eigentlich nicht wusste,
ich eigentlich zu bef"urchten habe? Schwerlich wurden die Aeusserungen andrer Menschen, bey einer "ahnlichen Gelegenheit, eine solche Wirkung bey mir hervorgebracht haben; aber das Benehmen dieser vier tapfern Krieger, war so auffallend, dass ich unwillk"urlich mit hingerissen ward, und die Erfahrung machen musste; wie die Furcht Eines, f"ur viele Menschen, werden kann. Ich sagte vorhin, dass alle Tage gleichsam offene Tafel bey mir war, an welcher jeder Antheil nehmen konnte der kommen wollte; und dieses verhielt sich also. An Vorr"athen von Roggenmehl, Gr"utze, gesch"arftem Kohl, und Salz, hatte ich Ueberfluss; weil diese Dinge von den Franzosen nicht anger"uhret, vielweniger gegessen wurden. Ich liess also Brodt backen, grosse Kessel Gr"utze und gesch"arften Kohl kochen; da aber weder Fleisch, Speck, noch Oehl zu haben war, w"urzte ich diese Speisen mit , und goss sehr guten Estragonessig hinzu – dessen ich wohl an 500 Bouteillen im Keller hatte. Der that freylich das Beste. Wer aber den Apetit sah, den die Tischgesellschaft gross und klein hatte, musste glauben, wir gen"ossen die leckersten Speisen. Der Geruch von durchdrang das ganze Haus, wenn die Speisen aufgetragen wurden. Dieses reitzte die Forschbegierde unserer Obristen, und nachdem sie den Essig gekostet hatten, nahmen sie eine Bouteille davon mit nach dem . Napoleon versicherte, er h"atte in Paris keinen Essig genossen; und des andern Tages kam der Pr"afect du Palais Marechall Duroc zu mir, und nachdem er mir viel Complimente, "uber das Gute, was ihm die Adjutanten von Berthier von mir gesagt haben, gemacht hatte, sprach er „der Essig, welchen die Herren gestern brachten, habe Napoleon so gut geschmecket, dass er befohlen habe, meinen ganzen Vorrath f"ur die kaiserliche K"uche zu kaufen. Er fragte daher nach dem Preis, und wie viele Bouteillen ich noch habe?[“] Ich antwortete: Fr"uher h"atte ich die Bouteille zu f"unf Rubel verkauft, welches nach franz"osischen Cours f"unf Franken betr"agt, und meinen Vorrath gab ich nur zu 200 Bouteillen an, weil ich den Rest f"ur unsere Speisen bedurfte, und darum verschwieg. Der Marechal sagte „Gut, die 200 Bouteillen sind f"ur den Kaiser.[“] Ich fasste mir ein Herz, und fragte: Und wann bekomme ich daf"ur die mir zukommenden 1000 Franken? Duroc blickte mich sehr gutm"uthig an, und indem er mich freundlich auf die Schulter klopfte, sagte er: Behalten Sie Ihren Essig. Der Kaiser wird , aber kein kriegen; Ich werde sagen, dass Sie keinen Vorrath mehr haben.

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