H"atte ich Alles was ich besass, in meinem Hause behalten, und nicht an
Orten verwahret, so w"urde ich nicht nur nichts haben, ich h"atte grosse Summen an meinen Waaren gewinnen m"ussen, da Alles ungeheuer theuer war, und nicht nur Offiziere, sondern gemeine Soldaten viel Geld hatten, welches sie nicht brauchen konnten, da es nichts zu kaufen gab. Unter dem Schutz unserer im Quartier stehenden Obristen, h"atte ich frey handeln k"onnen, und sie h"atten mir bey ihrer ausgebreiteten Bekanntschaft, und in der allgemeinen Achtung in welcher sie standen, K"aufer genug zugef"uhret, da sie mich liebten. Es war aber ein grosses Zeichen der g"ottlichen Gnade f"ur mich Unw"urdigen, dass ich alles was ich hatte, ; denn, nie h"atte man es glauben k"onnen, dass ich nur der F"ugung die meines Eigenthums zu verdanken hatte; es musste vielmehr den kaum zu beseitigenden Verdacht gegen mich erregen, dass ich nur im Jahres, Petersburg verlassen, und in Moskau ein neues Etablissement angeleget habe, weil ich – wie es leider so Viele gethan hatten – mit den Feinden des Vaterlandes im geheimen Einverst"andniss stand, und nur Umstande, die Rettung meiner Person und Eigenthumes zugeschrieben werden konnte. Ich kann mit Wahrheit behaupten; dass mir der Verlust meiner , keine einzige , nicht einmal einen einzigen ausgepresst hat. Ich hielt mich vielmehr f"ur "uberreich, wenn ich t"aglich Personen nackt, und nur in einer Bastmatte geh"ullet, ohne Obdach und hungernd, umherirren sah, die fr"uher Besitzer grosser H"auser, und von bedeutendem Verm"ogen gewesen waren. Ich besass zwar damals nicht mehr, als nur das, was ich der M"uhe des Einpackens, und des Verbergens nicht werth hielt; ich glaubte aber, weil ich schon solche Erfahrungen gemacht hatte, dass die Allmacht Gottes nicht verk"urzet sey, und aus viel machen kann. Es war schon ein unberechenbar grosser Vortheil, meine Wohnung und die meines Magazins unversehret zu behalten, wodurch wieder , mit den Waaren, die mir mein Sohn w"ochentlich aus Petersburg zuschickte, sogleich zu handeln anfangen konnte, wie nur der Feind aus Russland vertrieben war, w"ahrend andere Kaufleute – welche aus Moskau gefl"uchtet waren, wenn sie auch ihre Waaren nicht verloren hatten, aus Mangel eines Locales lange kein Magazin er"offnen konnten. Darum achte ich es f"ur eine gnadenreiche – obwohl unverdiente – F"ugung Gottes dass ich, jene falsche Nachricht im Augenblick erhielt, als ich eben Moskau verlassen wollte, sp"ater nicht mehr reisen , und bleiben ; wodurch mein Glaube, durch die vielen erhaltenen Beweise der Rettung aus Gefahren, , mein Vertrauen, auf Gottes allm"achtige H"ulfe befestiget, meine Erfahrungen , und der Grund zu meinem nachherigen gr"ossern Wohlstande geleget worden ist. Wodurch denn es auch m"oglich ward, nach 8 Jahren in das Predigtamt zu treten, und bis zum heutigen Tage mit Gottes H"ulfe, das Evangelium kostenfrey zu verk"undigen, nehmlich ohne Besoldung, oder Verg"utung, f"ur verrichtete Amtshandlungen annehmen zu , um zu k"onnen. H"atte ich, wie ich damals schon Reisefertig war, Moskau , so w"are ich entweder nie mehr dahin zur"uckgekehret, oder h"ochstens nur, um zu erfahren, dass meine zur"uckgelassene Waaren verloren gegangen sind; und h"atte alsdann weder Lust, noch Mittel gehabt, ein Etablissement zu machen, da das Erste so "ubel ausgefallen war.