Der Feldmarechal Kutusow, soll – nach dem Berichte meiner Referenten – Thr"anen der tiefsten R"uhrung "uber diese gelinden, und grossm"uthigen Friedensbedingungen geweinet, da, Napoleon der Sieger,
, ja h"atte fodern k"onnen, und gesagt haben: „Ich hielt bis hieher den Kaiser Napoleon f"ur den gr"ossten , nun aber, verehre, und bewundere in ihm den grossm"uthigsten, und edelesten .[“] Darum zweifle er auch keinen Augenblick, dass der Kaiser Alexander gewiss mit der gr"ossten Bereitwilligkeit zu einem Frieden, unter gelinden Bedingungen geneigt seyn werde, sobald er nur Kunde von Napoleons Grossmuth erhalten werde. Von franz"osischer Seite zweifelte niemand, dass dem wirklich so sey, nach dem Spr"uchworte: Was man , glaubet man leicht; und daher entstand die allgemeine Freude, als w"are der Friede w"urklich bereits . Was der Kaiser Alexander und der Feldmarechall Kutusow, "uber den Frieden "uberhaupt dachten, bewies kurz darauf die Schlacht, in welcher Murat, (der K"onig von Neapel) total geschlagen ward. Soviel kann ich mit behaupten, dass Murats Verlust Tage , als erfuhr. Niemand wagte, ihm diese Hiobspost beyzubringen, da er von Stunde zu Stunde der Antwort "uber die Einwilligung des Kaisers Alexander auf seine Vorschl"age entgegen sah. Da aber die gew"unschte Antwort ausblieb, u. Napoleon endlich doch die Niederlage Murats erfuhr, dachte er auf seinen Abzug aus Moskau, und t"aglich marschirten Truppen aus. Napoleon aber blieb noch, und liess sich jeden Abend von St"umpern durch Com"odien am"usiren. Endlich traf die Reihe des Abmarsches auch die junge Garde, von welcher auf der M"assnitzkoi im Hause der F"urstin Galizin ein Bataillon stand. Bey dessen Abzug stand der MarechallIm Kreml ward die letzte Zeit niemand ohne Karte eingelassen. Die Schildwachen umherstanden mit geladenem Gewehre, und wer ihren Zuruf in franz"osischer Sprache nicht verstand, ward sogleich niedergeschossen, wobey viele Bauern ihr Leben verlohren, die wie fr"uher in den Kreml gehen, oder fahren wollten, um Kupfergeld zu kaufen. Endlich merkten die Bauern dennoch, dass sie nicht in den Kreml hinein durften; aber sie fanden durch die "aussere Mauer, den Eingang zu dem Orte wo das Kupfergeld lag. Diese brachen sie durch, ohne von den Franzosen daran gehindert zu werden. Nun vermogte jeder zu nehmen, so viel er wollte, oder besser gesagt so viel er
, weil sie sich untereinander wie die Fliegen todt schlugen; denn wenn einer durch das Loch in der Mauer heraus kam, wollten ihm andre seine Beute entreissen, welches oft einen Kampf bis aufs Blut gab, und nur der Ueberlebende behielt das Geld. Im Demidowschen Hinterhofe, lagen die Kupfers"acke und Salzkuhle hoch aufgestapelt.Im Innern des Kremels ward die Explosion vorbereitet. Man h"orte weithin das Schallen der Aexte, die das Holz zerhieben, um die Keller mit Brennstoff anzuf"ullen; obgleich damals niemand den eigentlichen Grund wusste, warum so viele Zimmerleute im Kreml besch"aftigt waren.