Читаем Outlander - Echo der Hoffnung: Roman (Die Outlander-Saga 7) (German Edition) полностью

Er hatte die Gelegenheit beim Schopf gepackt, und nun saß er stolz im Sattel, die Pike in ihre Schlinge gehakt, und führte Männer in den Kampf. Er reckte sich ein wenig und freute sich daran, wie sich der rote Wollstoff des neuen Uniformrocks auf seinen Schultern anfühlte, freute sich an seinem ordentlich geflochtenen Pferdeschwanz, dem steifen Lederkragen an seinem Hals und dem kleinen Gewicht seiner Offiziershalsberge, jenes winzigen Überrestes einer römischen Rüstung. Er hatte fast zwei Monate keine Uniform mehr getragen, und trotz der Regenfeuchte war es ein göttliches Gefühl.

Eine leichte Kavalleriekompanie war in ihrer Nähe unterwegs; er hörte den Ruf ihres Offiziers und sah, wie sie vorrückten und sich einer etwas weiter entfernten Baumgruppe zuwandten. Hatten sie etwas gesehen?

Nein. Eine gewaltige Wolke von Amseln stieb aus den Bäumen auf und lärmte dabei so sehr, dass viele der Pferde scheuten. Die Reitersoldaten durchkämmten die Bäume mit gezogenen Säbeln und hieben hier und da auf einen Ast ein, doch sie stellten sich nur zur Schau. Falls sich jemand dort versteckt gehalten hatte, war er fort, und die Kavalleristen kehrten verärgert zur Vormarschlinie zurück.

Er setzte sich im Sattel zurück und lockerte seine Finger, die die Pike umkrallt gehalten hatten.

Keine Amerikaner in Sicht – doch das war auch nicht zu erwarten. Unterwegs als Kundschafter hatte er genug gesehen und gehört, um zu wissen, dass eigentlich nur echte Kontinentaltruppen organisiert kämpften. Er hatte Milizen gesehen, die auf Dorfplätzen exerzierten; hatte gemeinsam mit Männern gegessen, die zu solchen Milizen gehörten. Keiner von ihnen war Soldat gewesen – wenn man sie in Gruppen exerzieren sah, wirkten sie lächerlich, denn sie waren kaum in der Lage, in gerader Linie zu marschieren, geschweige denn im Gleichschritt –, doch fast alle waren erfahrene Jäger, und er hatte so viele von ihnen Wildgänse oder Truthähne im Flug schießen sehen, dass er die Verachtung der meisten britischen Soldaten nicht teilte.

Nein, wenn sich Amerikaner in der Nähe befanden, würde das erste Warnsignal wahrscheinlich sein, dass Männer tot zu Boden fielen. Er winkte Perkins herbei, um den Korporälen die Order zu überbringen, den Männern Wachsamkeit zu befehlen. Sie sollten ihre Waffen geladen halten. Er sah, wie sich einer der Korporäle beim Erhalt dieser Nachricht abrupt aufrichtete – offenbar betrachtete er sie als Affront –, doch der Mann leistete der Anordnung Folge, und Williams Anspannung ließ ein wenig nach.

Seine Gedanken kehrten zu seiner Reise zurück, und er fragte sich, wann – und wo – er wohl mit Hauptmann Richardson zusammentreffen würde, um ihm die Ergebnisse seiner Erkundungen zu überbringen.

Er hatte sich den Großteil seiner Beobachtungen unterwegs eingeprägt und nur das Nötigste niedergeschrieben. Diese Notizen befanden sich codiert in einem kleinen Bändchen des Neuen Testaments, das ihm seine Großmutter geschenkt hatte. Er hatte es in der Tasche seines Zivilrocks auf Staten Island zurückgelassen. Jetzt, da er unbeschadet an den Busen der Armee zurückgekehrt war, sollte er seine Beobachtungen vielleicht in förmlichen Berichten aufschreiben? Er könnte …

Irgendetwas ließ ihn in den Steigbügeln aufstehen, gerade rechtzeitig, um das Aufblitzen und dann den Knall von Musketenfeuer aus dem Wald zu seiner Linken mitzubekommen.

»Halt!«, rief er, als er sah, dass seine Männer begannen, ihre Waffen anzulegen. »Wartet!«

Die Entfernung war zu groß, und eine andere Infanteriekolonne befand sich näher am Wald. Diese nahm nun Gefechtsstellung ein und feuerte eine Salve in den Wald; die erste Reihe kniete am Boden, und die zweite feuerte über ihre Köpfe hinweg. Das Feuer wurde aus dem Wald erwidert; er sah einen oder zwei Männer fallen, andere stolperten, doch die Gefechtslinie schloss sich wieder.

Noch zwei weitere Salven erfolgten, das Aufblitzen des gegnerischen Feuers, jedoch sporadischer – aus dem Augenwinkel sah er eine Bewegung, und als er im Sattel herumfuhr, sah er auf der anderen Seite der Baumgruppe eine Gruppe von Männern in Jagdhemden auf der Flucht.

Die Kompanie vor ihm entdeckte sie ebenfalls. Ein Ausruf ihres Sergeanten, und sie pflanzten ihre Bajonette auf und rannten los, obwohl William klar war, dass sie die Flüchtenden niemals erwischen würden.

Der Vormarsch der Armee wurde den ganzen Nachmittag von ähnlichen, unvorhersehbaren Scharmützeln begleitet. Die Gefallenen wurden aufgelesen und nach hinten getragen, doch es waren nicht viele. Einmal wurde auf eine von Williams Kompanien gefeuert, und er kam sich vor wie ein Gott, als er den Befehl zum Angriff gab und sie wie wütende Hornissen in den Wald strömten. Es gelang ihnen, einen der Rebellen zu töten, und sie zerrten seine Leiche auf die Ebene hinaus. Der Korporal schlug vor, sie zur Abschreckung an einen Baum zu hängen, doch William untersagte dies ausdrücklich als nicht ehrenhaft und ließ sie den Mann am Waldrand ablegen, wo ihn seine Freunde finden konnten.

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