In der Biographie des ehemaligen US-Diplomaten Henry White ist ein Gespräch zwischen White und dem Führer der Konservativen Partei Englands und vorma-ligen Premierminister Lord Balfour überliefert, das beide im Jahre 1910 in London führten. Der Amerikaner White sieht Deutschland zu der Zeit offensichtlich in der gleichen Rolle eines aufstrebenden Landes wie die USA. Auch sein Land Amerika expandiert in Flottenbau und Handel.
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24 MGFA, Marine, Seite 267
25 MGFA, Marine, Seite 268
26 Gaffney, Seite 11
27 Nevis, Seite 257
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Am 19. April 1911 warnt der Stellvertreter des Unterstaatssekretärs Hardinge, Sir Arthur Nicolson, seinen Chef in einem Brief, sich außenpolitisch von Ruß-
land ab und Deutschland zuzuwenden:
Gemessen an den Zielen deutscher Außenpolitik ist das Verfolgungswahn. Das Ziel Berliner Außenpolitik mit London vor dem Ersten Weltkrieg ist genau jene
„Freundschaft auf gleicher Augenhöhe“. Ansonsten versucht Berlin, den Ring der antideutschen Allianzen zu durchbrechen, den Frankreich, Rußland und Großbritannien zwischen 1904 und 1907 geschlossen haben. Daneben sind die Ziele deutscher Außenpolitik, dort Handelsrechte, Bergbau- und Erdölförderkonzessionen und Kolonien zu erwerben, wo dieses ohne Kriege möglich ist.
Auch das steht störend zwischen Großbritannien und Deutschland.
Die Marokkokrisen
Englands klare Position an Frankreichs Seite zeigt sich 1904 und 1911 in den sogenannten zwei Marokkokrisen. In beiden geht es darum, daß Paris versucht, seinen Einfluß auf Marokko auszudehnen, und daß es dabei einen Vertrag von 1880