Читаем Das Erbe der Phaetonen полностью

„Man könnte annehmen“, schloß er, „daß die steinerne Schale eine gewisse symbolische Bedeutung besitzt. Gennadi hat danebengegriffen. Ich habe es deutlich gesehen. Die Schale ist entzweigegangen, und sie haben das als Ablehnung ihrer Gabe aufgefaßt. Wir kennen doch ihre Sitten nicht. Vielleicht bedeutet das ihren Auffassungen nach feindliche Absichten oder sogar eine Kriegserklärung. Wer kann es wissen?“ „Die Scherben müssen gesammelt werden, um damit zu zeigen, daß wir ihr Geschenk annehmen.“ „Das hat Gennadi bereits getan.“ „Und die Venusianer?“ „Sie haben sich dreißig Schritte zurückgezogen und scheinen zu beraten. Zum mindesten sieht es so aus.“ „Seid so vorsichtig wie möglich.“ „Selbstverständlich, Boris Nikolajewitsch!“ „Ein dummer Zufall!“ sagte Korzewski. „Wäre Wtorow die Schale nicht aus der Hand gerutscht, hätten die Ereignisse eine interessante Wendung nehmen können.“ „Sie sind auch so interessant genug“, antwortete Knjasew.

„Sogar mehr als genug.“ Die Venusianer verließen ihren Platz nicht. Sie kamen weder naher noch entfernten sie sich. Die Reptile hatten dem Geländewagen den Rücken zugekehrt. Die drei Venusianer standen dicht beieinander und erweckten tatsächlich den Anschein, als berieten sie.

„Schau einer an!“ sagte Korzewski. „Sie scheinen die Scheinwerfer für unsere einzige Waffe zu halten und glauben, sie waren völlig sicher, wenn sie uns den Rücken zudrehen.“ „Das machen sie doch richtig“, sagte Melnikow. „Das Licht ist eine sichere und ausreichende Waffe. Eine andere anzuwenden wäre grausam und unmenschlich.“ „Boris Nikolajewitsch, Sie haben recht!“ antwortete Knjasew.

Diese Geschöpfe sind ungefährlich. Gegen uns sind sie machtlos.“ Es dauerte aber gar nicht lange, da mußte er einsehen, daß dies eine Fehleinschätzung war.

Über zehn Minuten blieb die Lage unverändert. Der Geländewagen rührte sich nicht, und die Venusbewohner warteten ebenfalls ab. Wtorow hatte inzwischen die Desinfektionsprozedur abgeschlossen und verließ die Luftschleuse.

„Ich habe wirklich bloß danebengegriffen, so daß mir die Schale aus der Hand fiel“, antwortete er Korzewski auf dessen Frage. „Ich war nicht darauf gefaßt.“ „Und wo sind die Scherben?“ „Die habe ich in der Luftschleuse gelassen. Wir werden sie uns an Bord ansehen. Was wollen wir jetzt tun?“ „Abwarten. Wir überlassen den Venusianern die Initiative.“ Sie ließen nicht lange auf sich warten.

Die Masse der Rotgepanzerten geriet in den hinteren Reihen in Bewegung. Die vorn Stehenden traten beiseite und gaben einem gewaltigen Ungetüm den Weg frei, das im ersten Augenblick wie eine unbekannte Maschine aussah. Als die Menschen genauer hinsahen, wurde ihnen klar, daß ein großer Holzschild auf sie zugetragen wurde; er bestand aus Stämmen, die mit einer Art von Stricken untereinander verbunden waren. Wer ihn trug, war nicht zu sehen.

„Die Kampfhandlungen werden eröffnet“, stellte Knjasew fest.

„Außerordentlich interessant!“ rief Korzewski aus. „Daran läßt sich erkennen, daß es auf der Venus verschiedene Stämme gibt und daß sie miteinander Krieg führen. Kein Zweifel — sie kennen den Krieg.“ „Das ist sehr schade“, sagte Wtorow bekümmert.

Der Schild kam näher. Die Absichten der Venusianer ließen keinen Zweifel mehr offen. Mit dem Schild gegen das Scheinwerferlicht geschützt, wollten sie sich dem Geländewagen nähern.

„Mut kann man ihnen nicht absprechen“, sagte Korzewski.

„Unser Fahrzeug muß ihnen Angst einflößen, aber man merkt ihnen nichts an. Woher kommt das?“ Er schien Selbstgespräche zu halten und sprach so ruhig, als drohte ihnen gar keine Gefahr. „Wilde Stämme auf der Erde würden es nicht wagen, ein Kettenfahrzeug zu überfallen. Entweder sind die Venusianer bedeutend klüger als sie oder aber bedeutend dümmer und ahnen daher nichts von der Gefahr.“ „Hypothesen werden wir im Raumschiff aufstellen“, warf Knjasew ein. „Gehen Sie ans MG, aber schießen Sie nicht ohne meinen Befehl! Gennadi, setz dich ans hintere Pult.“ „Sollten wir nicht lieber zurückfahren?“ „Ich will wissen, was sie vorhaben. Fliehen können wir immer noch.“ Er ahnte nicht, wie bald er gezwungen sein würde, seine Meinung zu ändern.

Um die Sitten und Gebräuche, den Charakter und die Kraft eines unbekannten Volkes kennenzulernen, braucht man stets Zeit. Wenn dies schon auf der Erde zwischen einander verwandten Geschöpfen so ist, muß es den Bewohnern des einen Planeten erst recht schwerfallen, die Bewohner eines anderen kennenzulernen.

Zwischen den Menschen und den Venusianern gab es nur eine Gemeinsamkeit: die Vernunft. In allem übrigen unterschieden sie sich sehr stark voneinander. Und nicht nur im Äußeren, sondern offenbar auch in der Weltauffassung. Die Menschen konnten nicht begreifen, warum ein Zufall, den sie far belanglos hielten, die Einstellung der Venusbewohner zu ihnen so unvermittelt geändert hatte.

Перейти на страницу:

Похожие книги

Сокровища Валькирии. Книги 1-7
Сокровища Валькирии. Книги 1-7

Бывшие сотрудники сверхсекретного института, образованного ещё во времена ЧК и просуществовавшего до наших дней, пытаются найти хранилище сокровищ древних ариев, узнать судьбу библиотеки Ивана Грозного, «Янтарной комнаты», золота третьего рейха и золота КПСС. В борьбу за обладание золотом включаются авантюристы международного класса... Роман полон потрясающих открытий: найдена существующая доныне уникальная Северная цивилизация, вернее, хранители ее духовных и материальных сокровищ...Содержание:1. Сергей Алексеев: Сокровища Валькирии. Правда и вымысел 2. Сергей Алексеев: Сокровища Валькирии. Стоящий у солнца 3. Сергей Алексеев: Сокровища Валькирии. Страга Севера 4. Сергей Алексеев: Сокровища Валькирии. Земля сияющей власти 5. Сергей Трофимович Алексеев: Сокровища Валькирии. Звёздные раны 6. Сергей Алексеев: Сокровища Валькирии. Хранитель Силы 7. Сергей Трофимович Алексеев: Птичий путь

Сергей Трофимович Алексеев

Научная Фантастика