Читаем Das Erbe der Phaetonen полностью

Der so plötzlich verlassene Planet schien ganz nahe. Den halben Himmel bedeckte seine gewaltige schneeweiße Wolkenmasse. Jetzt, da die Schwerkraft aufgehoben war, ließ sich nicht mehr feststellen, ob sich die Venus senkrecht unter ihnen oder seitlich befand. Allerdings schien die Sonne immer noch an derselben Stelle zu stehen; Melnikow erinnerte sich, daß Wtorows Schatten schon vorher auf seine Füße gefallen war. So war es auch jetzt. Folglich hatte das Raumschiff seine Flugrichtung nicht geändert. Es trug sie der Sonne entgegen. So schien es jedenfalls.

Doch das mußte noch genau festgestellt werden.

Zweimal war Melnikow schon mit einem Raumschiff zur Venus geflogen. Dreimal hatte er den Planeten aus der jetzigen Entfernung gesehen. Sollte er da nicht nach Augenmaß schätzen können, in welcher Höhe sie sich befanden? Vermutlich etwa zehntausend Kilometer. Ja, das mochte stimmen.

Er stieß sich leicht ab, schwebte auf Wtorow zu und hielt sich an dessen Schultern fest. So konnten sie sich bequemer unterhalten.

„Was meinst du, Gennadi“, fragte er, „um das Wievielfache hat die Schwerkraft beim Start zugenommen?“ Wtorow hob den Kopf, und Melnikow blickte in ein totenblasses Gesicht mit flackernden Augen. Die Lippen des jungen Ingenieurs waren fahlblau.

„Was ist mit dir? Fühlst du dich nicht wohl?“ Wtorow lachte hysterisch auf.

„Sie sind unvergleichlich, Boris Nikolajewitsch“, sagte er und fuhr fort zu lachen. „Ob ich mich nicht wohl fühle? Ich fühle mich wie jemand, der zum Tode verurteilt ist und schon die Schlinge um den Hals hat.“ Melnikow merkte, daß sein Kamerad die Selbstbeherrschung verloren hatte. Hier half nur rigoroses Vorgehen, um ihn wieder zur Vernunft zu bringen.

„Schäm dich, erbärmlicher Feigling! Jammerlappen!“ sagte er scharf. „Und so was nennt sich Kosmonaut!“ Überzeugt von der Wirkung seiner Worte, wandte er sich ab, um Wtorow Zeit zu lassen, wieder zu sich zu kommen.

Wtorow schwieg.

Als sich Melnikow ihm nach einer Weile erneut zuwandte, sah er, daß er seine Absicht erreicht hatte.

„Haben Sie doch ein bißchen Nachsicht mit mir, Boris Nikolajewitsch“, sagte Wtorow. „Nicht jeder kann so sein wie Sie.

Wir haben doch nur noch sechs Stunden zu leben.“ „Wieso denn das?“ fragte Melnikow und tat, als habe er nicht verstanden. Er wollte, daß Wtorow Überlegungen anstellte; es gab kein besseres Mittel für ihn, die Ruhe zurückzugewinnen.

„Wieso? Ja, wissen Sie denn nicht, daß wir nur für zwölf Stunden Sauerstoff mitgenommen haben?“ „Ach ja! Wieviel Zeit ist denn vergangen, seit wir die,KS 3‘ verlassen haben?“ „Meiner Schätzung nach ungefähr sechs Stunden.“ „Das bedeutet also, daß unser Sauerstoff tatsächlich nicht mehr lange reicht. Sechs Stunden! In der Zeit kann man wahrhaftig nicht viel tun.“ „Wir sind verloren “ „Schon wieder? Das hast du auch gesagt, als wir seinerzeit an der Küste des Venusfestlands im zertrümmerten Flugzeug saßen.“ „Da habe ich das nicht gesagt.“ „Nicht gesagt, aber gedacht. Und trotzdem leben wir noch immer.“ „Aber jetzt ist keine Rettung mehr möglich.“ „Ausweglose Situationen gibt es nicht. Wir haben noch zwei Chancen.“ „Wieso?“ Wtorow sah Melnikow überrascht an. Ihm selbst schien die Situation völlig aussichtslos.

„Erstens“ — Melnikow sah mit Befriedigung, daß das Gesicht seines Kameraden allmählich wieder Farbe bekam — „müssen sie an Bord bemerkt haben, daß das Raumschiff der Phaetonen die Venus verlassen hat. Um selber zu starten, haben sie nicht viel Zeit gebraucht.“ Wtorow blickte unwillkürlich in Richtung Venus in der unbewußten Hoffnung, das eigene Raumschiff zu sehen, wie es hinter ihnen herjagte.

„Wir können es nicht sehen“, sagte Melnikow. „Zwischen ihm und uns liegen Tausende von Kilometern. Aber die Genossen können uns im Teleskop sehen. Wenn wir nicht sehr schnell fliegen — und ich glaube, es ist so —, holt uns die,KS 3‘ ein. Das ist die erste, allerdings weniger wahrscheinliche Chance.“ „Wieso weniger wahrscheinlich?“ „Es ist schwer, einen so kleinen Körper in den Weiten des Weltalls auszumachen, um so mehr, als sich die,KS 3‘ hinter uns befindet und wir ihr die unbeleuchtete Seite zukehren.

Außerdem wissen sie nicht, in welche Richtung wir fliegen. Aber immerhin ist es eine Chance, wenn auch keine sichere.“ „Und die zweite?“ „Die zweite ist realer. Irgendwie haben wir die Triebwerke des Raumschiffs in Gang gesetzt. Vor uns haben wir das Steuerpult. Das steht außer Zweifel. Wir müssen nur dahinterkommen, wie sich das Schiff lenken läßt. Offensichtlich ganz anders als unseres. Ich glaube, wir werden es herausbekommen. Wahrscheinlich eine ganz einfache Sache. Aber natürlich brauchen wir Zeit dazu.“ „Sie vergessen wieder, daß wir nur noch sechs Stunden zur Verfügung haben“, gab Wtorow, nun schon ganz ruhig, zu bedenken.

„Auf den ersten Blick sieht es tatsachlich so aus. Aber wenn wir uns an verschiedene Fakten erinnern.Bist du mir übrigens böse?“ unterbrach er sich plötzlich.

Wtorow wurde rot.

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Сергей Трофимович Алексеев

Научная Фантастика