»Gut also, Doktor.« Rod schaltete ab, bevor Buckman noch weitere Beschwerden äußern konnte. Dann drehte er sich zu Kadett Whitbread um, der in der Tür stand.
»Kommen Sie rein und setzen Sie sich, Mr. Whitbread.«
»Danke, Sir.« Whitbread setzte sich. Die Sessel im Dienstraum des Kapitäns bestanden aus Stahlrohr und Gurtengeflecht, was ebenso leicht wie bequem war. Whitbread saß ganz außen auf der Kante von einem. Cargill gab ihm eine Tasse Kaffee, die er mit beiden Händen umklammerte. Er schaute angespannt und nervös drein.
Cargill sagte: »Machen Sie sich’s bequem, Junge.«
Whitbread rührte sich nicht.
Rod sagte ruhig: »Whitbread, hören Sie jetzt mal gut zu. Jeder auf diesem Schiff möchte Sie nach Kräften ausquetschen, nicht später, sondern
Mitnichten. Der gesamte Geschützraum wird Ihr Abenteuer hören wollen. Die Männer werden schön in Intervallen vom Dienst kommen, so dass Sie Ihre Geschichte nicht einmal, sondern ein Dutzend mal erzählen werden müssen. Ist Ihnen die Situation nun klar?«
Whitbread war gebührend entsetzt über diese Aussichten.
»Gut also. Stellen Sie Ihre Tasse ab. So. Und jetzt rutschen Sie in diesen Sessel zurück, bis Sie sich anlehnen können. Ruhen Sie sich aus, verdammt! Machen Sie die Augen zu.«
Erstaunlicherweise tat Whitbread das alles. Nach einigen Augenblicken breitete sich ein seliges Grinsen über sein Gesicht. »Ich habe den Recorder abgeschaltet«, sagte Blaine nicht ganz wahrheitsgetreu. »Ihren offiziellen Bericht können wir später aufnehmen. Was ich jetzt brauche, sind Fakten, Eindrücke, alles, was Ihnen gerade einfällt. Mein dringlichstes Problem ist jetzt, ob ich dieses Split-Boot stoppen soll oder nicht.«
»Können wir das noch, Sir?«
Blaine blickte Cargill fragend an. Der Erste Offizier nickte. »Es ist erst eine halbe Stunde unterwegs. Wir könnten es jederzeit in den nächsten paar Tagen aufhalten. Es hat ja kein Schutzfeld. Und soweit wir durch Ihre Helmkamera erkennen konnten, ist der Rumpf nicht gerade massiv. Ein Zweiminutenbeschuss mit den Buglasern würde das ganze Boot in Dampf auflösen — ohne Schwierigkeiten.«
»Oder«, sagte Blaine, »wir könnten es einholen, seinen Antrieb demolieren und es in Schlepptau nehmen. Der Erste Maschinist würde einen Jahressold dafür geben, dieses elektromagnetische Fusionssystem untersuchen zu können. Und die Händlervereinigung hätte vermutlich noch viel mehr Interesse daran — dieses Boot ist ideal für Asteroidenaufschließung.«
»Ich würde nicht dafür stimmen«, sagte Whitbread mit geschlossenen Augen. »Wenn wir eine Demokratie wären, Sir.«
»Sind wir aber nicht, und der Admiral lechzt danach, dieses Split-Boot einzufangen. Ein paar von den Wissenschaftlern ebenfalls, aber Horvath ist dagegen. Warum sind Sie’s?«
»Es wäre ein erster feindseliger Akt, Sir. So etwas würde ich so lange vermeiden, bis die Splits tatsächlich die
»Außerdem, Sir, was könnte das Split-Boot tun, das gegen unsere Interessen wäre?«
»Heimfliegen, unter Umständen mit einer Botschaft.«
»Ich glaube nicht, dass es irgendeine Botschaft enthält, Sir. Der Pilot hat nichts getan, das nach Schreiben ausgesehen hätte, und
»Sie«, verbesserte Blaine. »Die Biologen sagen, das Split ist weiblich. Die beiden kleinen Exemplare ebenfalls, und eins ist schwanger.«
»Schwanger. Hätte ich das bemerken müssen, Sir?«
Blaine grinste. »An welchen Anzeichen denn? Sie haben im übrigen nicht mal bemerkt, dass die kleinen Splits alle vier Arme haben.«
»Vier …?«
»Machen Sie sich nichts draus, Mr. Whitbread. Sie sahen nicht, dass irgendeine Nachricht vorbereitet worden wäre, aber Sie wussten ja auch nicht, dass das Split einen Autopiloten programmierte — oder baute —, bis das Boot sich entfernte. Und ein leeres Schiff ist so viel wie eine Nachricht. Sind wir auf Besucher vorbereitet, Jack?«
Cargill nickte. »Und wenn nicht wir, dann todsicher die
»Wir sollten nicht auf all zuviel Hilfe von der
»Ist das … das klingt aber gar nicht nach dem Admiral, Sir«, protestierte Cargill.
»Und ob. Sie hätten nur den Streit mitanhören sollen, den er mit Dr. Horvath hatte.