Whitbread grinste, meinte dann aber ernster: »Das große Split hatte jedenfalls nicht viel für sie übrig. Es hat alle bis auf zwei umgebracht — nur warum hat es die zwei hierher mitgenommen? Noch dazu zwei ganz willkürlich ausgewählte?« Sally nickte wieder. »Wir haben gesehen, wie es sie fing.« Sie lachte plötzlich. »Und Mr. Renner dachte allen Ernstes, es seien Baby-Splits! Gehen Sie schlafen, Jonathon. Wir sehen uns dann in zehn Stunden oder so.«
17
Mr. Crawfords Ausquartierung
Kadett Jonathon Whitbread gelangte viel eher zu seiner Hängematte, als er erwartet hatte. Erleichtert ließ er sich in das Netz sinken und schloss die Augen … öffnete eins wieder, als er jemandes Blick spürte.
»Ja, Mr. Potter«, seufzte er.
»Mr. Whitbread, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie einmal mit Mr. Staley reden würden.«
Er hatte alles, nur nicht so etwas erwartet. Whitbread machte auch das andere Auge auf.
»Irgend etwas bedrückt ihn. Sie wissen ja, wie er ist, er würde lieber sterben, als jemandem sein Herz ausschütten. Aber er läuft herum wie ein Roboter, spricht kaum mit jemandem, außer die Höflichkeit verlangt es, er isst allein … Sie kennen ihn länger als ich, deshalb dachte ich, Sie könnten vielleicht herausbekommen, was er hat.«
»Also schön, Potter, ich werd’s versuchen. Wenn ich aufwache.« Er schloss die Augen.
Potter stand immer noch da. »In acht Stunden, Potter. So eilig wird’s ja doch wohl nicht sein.«
In einem anderen Teil der
Unvermittelt setzte sich Renner im Dunklen auf, während sein Hirn fieberhaft einem flüchtigen Eindruck, einem Gedanken nachjagte, der nicht aus einem Traum stammte.
Dann schaltete er das Licht ein und versuchte, sich mit der unvertrauten Sprechanlage zurechtzufinden. Der Maat, der sich schließlich meldete, besaß bemerkenswerte Selbstbeherrschung — seine Miene blieb völlig unberührt. »Verbinden Sie mich mit Miss Fowler«, sagte Renner.
Der Maat gehorchte ohne Kommentar. Muss ein Roboter sein, dieser Knabe, dachte Renner. Er wusste sehr gut, welchen Anblick er bot. Sally hatte nicht geschlafen. Sie und Dr. Horvath waren gerade dabei, das Split in der Kabine des Geschützoffiziers einzuquartieren. Als sie »Ja, Mr. Renner?« sagte, entnahm Renner einem gewissen Etwas in ihrer Stimme, ihrem Gesicht, dass er aussehen musste wie eine Kreuzung von Mensch und Maulwurf — ein bemerkenswertes Beispiel wortloser Verständigung.
Renner überging die Gelegenheit, bei Sally Mitleid zu heischen. »Mir ist etwas eingefallen. Haben Sie Ihren Taschencomputer bei sich?«
»Natürlich.« Sie holte das Gerät hervor und zeigte es ihm.
»Bitte, testen Sie ihn.«
Sally schaute verblüfft drein, aber sie schrieb einige Buchstaben auf den Schirm des flachen Kästchens, löschte sie, kritzelte ein einfaches Problem, dann ein schwieriges, das die Hilfe des Schiffscomputers erforderte. Dann rief sie willkürlich einige Personaldaten aus dem Gedächtnisspeicher des Schiffs ab. »Er ist ganz in Ordnung.«
Renners Stimme klang belegt vor Schläfrigkeit. »Bin ich übergeschnappt, oder haben wir gesehen, wie das Split dieses Ding auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt hat?«
»Ja sicher. Wie auch Ihre Pistole.«
Sie hielt das für einen Scherz. »Nein, weiß ich nicht.«
»Nun, es ist unmöglich. Fragen Sie Dr. Horvath.« Renner hängte ein und legte sich endlich schlafen. Sally holte Dr. Horvath ein, als er eben in seine Kabine gehen wollte.
Sie berichtete ihm von dem Computer.
»Aber diese Geräte sind
Während Renner den Schlaf des Gerechten schlief, alarmierten Horvath und Sally das Physikerteam. Keiner von ihnen kam in dieser Nacht noch zu viel Schlaf.
›Morgen‹ auf einem Kriegsschiff gehört zu einer rein theoretischen Tageseinteilung.
Die sogenannte Morgenwache dauert von 0400 Uhr bis 0800 Uhr, also eine Zeit, die die menschliche Spezies normalerweise schlafend verbringt. Im Weltraum ist das natürlich nicht möglich. Auf der Brücke und in den Maschinenräumen ist volle Besetzung erforderlich, wie spät oder wie früh es auch sein mag. Als für den Wachturnus eingeteilter Offizier hatte Whitbread während einer von drei Wachen Dienst, doch die gewohnte, ordentliche Wacheinteilung der