Furchtbar aufregend und wolkig grau war der Vormittag, den wir in Monattos Eisstube verlebten.Zitrone mit Nuss haben wir gegessen, viele, viele Portionen. Und Himbeer-Vanille, dasess ich am liebsten. Die andern alle in der Klasse schrieben an einer fiesen Rechenarbeit, nie hätte ich sie gekonnt. Wir haben laut und höhnisch gelacht, weil wir nicht mitschreiben brauchten, und haben unsere Schulranzen glatt auf den Boden geworfen und als Fußbänke benutzt.Am nächsten Tag musst ich mit Elli allein schwänzen, weil Gretchens Entschuldigungsbrief ja abgelaufen war. Wir hatten gar kein Geld mehr, um Eis zu essen. Auf der Hängebrücke haben wir gestanden und gefroren und immerzu runter in den Rhein gespuckt.
Wir hatten furchtbar Angst, (нам было ужасно страшно) dass alles rauskommen könnte, (что все может раскрыться) und haben idiotischerweise unsre Entschuldigungsbriefe aus den Ranzen genommen (мы по-идиотски брали наши извинительные письма из ранцев) und tausendmal geguckt, (и сто раз смотрели) ob Fräulein Schnei es merken würde, (заметит ли фрейлейн Шнай) dass wir von den Briefen oben das Datum von damals abgeschnitten hatten. (что мы отрезали на этих письмах даты сверху;
Wir hatten furchtbar Angst, dass alles rauskommen könnte, und haben idiotischerweise unsre Entschuldigungsbriefe aus den Ranzen genommen und tausendmal geguckt, ob Fräulein Schnei es merken würde, dass wir von den Briefen oben das Datum von damals abgeschnitten hatten. Ganz groß und wild ist der Rhein geflossen, vom Brückenpfeiler aus ist neulich ein Mann reingesprungen — ob ich das auch könnte, hat mich Elli gefragt. Ich wusste es nicht, ich hatte Lust runterzufallen, später wollt ich mal springen, ich hatte Angst— ich träumte mich ganz schwindlig runter ins Wasser— grau und kalt und böse sah es aus ohne Sonne und Liebe und — „Vater unser, mein Brief ist fort". Ich hab geschrien, mein Brief schwamm im Rhein. Ich habe ihn fallen lassen— nicht mit Absicht und doch mit Absicht.