Читаем Outlander - Echo der Hoffnung: Roman (Die Outlander-Saga 7) (German Edition) полностью

Jamie hatte mir nichts über seine eigenen Gedankengänge verraten, doch mir war nicht entgangen, dass er sowohl seine Pistole als auch den Dolch im Gürtel stecken hatte – und dass die Pistole geladen war; ich konnte einen Hauch von Schwarzpulver unter dem harzigen Atem der Fichten riechen. Es war natürlich möglich, dass er sie brauchte, um einen Wolf oder Füchse auf Abwegen zu vertreiben …

Wir saßen eine kleine Weile schweigend da und sahen dem Glühen der Kohlen im Tonöfchen und dem Flackern des Lichts in den Falten der Leichentücher zu.

»Meinst du, wir sollten beten?«, fragte ich.

»Ich bete ohne Unterlass, seit es geschehen ist, Sassenach.«

»Ich weiß, was du meinst.« Das stimmte – erst die flehentliche Bitte, es möge nicht wahr sein, und hinterher das verzweifelte Gebet um Rat; das Bedürfnis, etwas zu tun, wo es wirklich nicht das Geringste zu tun gab. Und natürlich die Bitte um die Erlösung der Verstorbenen. Großmütterchen MacLeod war immerhin auf ihren Tod gefasst gewesen – und hatte ihn begrüßt, so dachte ich. Mrs Bug hingegen musste einen fürchterlichen Schrecken bekommen haben, sich so plötzlich tot wiederzufinden. Vor meinem inneren Auge entstand die verstörende Vorstellung, wie sie direkt vor der Veranda im Schnee stand und böse auf ihre Leiche hinunterfunkelte, die Hände auf die kräftigen Hüften gestemmt, die Lippen ärgerlich gespitzt, weil man sie so rüde aus ihrem Körper gerissen hatte.

»Uns hat es auch sehr erschreckt«, sagte ich entschuldigend zu ihrem Umriss.

»Aye, so war es.«

Jamie griff in seinen Umhang und zog seine Zinnflasche hervor. Er entkorkte sie, beugte sich vor und träufelte jeder der beiden Toten vorsichtig ein paar Tropfen Whisky auf den Kopf. Dann hob er die Flasche und prostete erst Großmütterchen MacLeod, danach Mrs Bug zu.

»Murdina, Gemahlin des Archibald, Ihr wart eine große Köchin«, sprach er. »Euer Brot werde ich nie vergessen, und ich werde jeden Morgen beim Porridge an Euch denken.«

»Amen«, sagte ich mit einer Stimme, die zwischen Lachen und Tränen bebte. Ich nahm die Flasche entgegen und trank einen Schluck; der Whisky brannte mir in der belegten Kehle, und ich hustete.

»Ich kenne ihr Rezept für Senfgemüse. Das sollte nicht verloren gehen; ich werde es aufschreiben.«

Dieser Gedanke erinnerte mich an den Brief, den ich noch unfertig in meiner Tasche hatte. Jamie spürte, wie ich innehielt, und wandte mir fragend den Kopf zu.

»Ich habe nur an unseren Brief gedacht«, sagte ich und räusperte mich. »Ich meine, auch wenn Roger und Bree wissen, dass das Haus abgebrannt ist, wird es sie doch freuen zu hören, dass wir noch leben – vorausgesetzt natürlich, dass sie ihn irgendwann bekommen.«

Da sie sich bewusst waren, wie unruhig die Zeiten waren und wie ungewiss das Überdauern historischer Dokumente, hatten sich Jamie und Roger mehrere Pläne zur Übermittlung von Informationen ausgedacht, angefangen von der Veröffentlichung verschlüsselter Nachrichten in diversen Zeitungen bis hin zu einer komplizierten Methode, die irgendwie mit der Church of Scotland und der Bank of England zusammenhing. All diese Methoden gingen natürlich von der grundlegenden Tatsache aus, dass die Familie MacKenzie die Passage durch die Steine unversehrt überstanden hatte und mehr oder minder in der richtigen Zeit herausgekommen war – aber davon musste ich schon um meines eigenen Seelenfriedens willen ausgehen.

»Aber ich möchte ihn nicht damit beenden müssen, dass ich ihnen – von alldem hier erzähle.« Ich wies kopfnickend auf die verhüllten Gestalten. »Sie haben Mrs Bug gerngehabt – und Brianna würde sich um Ian sorgen.«

»Aye, du hast recht«, sagte Jamie nachdenklich. »Und vermutlich würde Roger weiterdenken und auf Arch kommen. Es zu wissen und nicht in der Lage zu sein, etwas daran zu ändern – aye, sie würden sich Sorgen machen, bis sie einen anderen Brief fänden, in dem steht, wie das Ganze ausgegangen ist … Und weiß der Himmel, wie lange es dauern kann, bis es ausgegangen ist.«

»Und wenn sie den nächsten Brief nicht bekämen …« Oder wenn wir nicht lange genug leben würden, um ihn zu schreiben, dachte ich.

»Aye, sag besser nichts davon. Vorerst noch nicht.«

Ich rückte dichter an ihn heran und lehnte mich an ihn, und er legte den Arm um mich. Eine Weile saßen wir schweigend da, immer noch bestürzt und traurig, aber zugleich getröstet durch den Gedanken an Roger, Brianna und die Kinder.

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