Читаем Outlander - Echo der Hoffnung: Roman (Die Outlander-Saga 7) (German Edition) полностью

»Ein sehr gebildeter Gentleman«, sagte ich etwas pikiert darüber, daran erinnert zu werden, wie lange John Grey Jamies Leben geteilt hatte und ich nicht – wenn ich auch widerstrebend froh darüber war, dass er in dieser schweren Zeit einen Freund gehabt hatte. Wie oft, fragte ich mich unvermittelt, hatte Jamie diese Glocke schon schlagen hören?

Ich setzte mich auf, griff nach der Flasche und trank einen reinigenden Schluck. Durch die Tür kam der Geruch nach backendem Brot, Zwiebeln und köchelndem Fleisch, und mein Magen knurrte unanständig. Jamie bemerkte es nicht; er blinzelte nachdenklich nach Westen, wo der Berg in den Wolken verborgen lag.

»Die MacLeod-Jungen haben gesagt, der Schnee auf den Pässen lag schon hüfthoch, als sie heruntergekommen sind«, sagte er. »Wenn hier unten dreißig Zentimeter Neuschnee fallen, ist es auf den Hochpässen ein Meter. Wir sitzen bis zur Schneeschmelze im Frühling hier fest, Sassenach. Zeit genug, wenigstens ordentliche Grabkreuze zu schnitzen«, fügte er mit einem Blick auf unsere stummen Gäste hinzu.

»Dann hast du immer noch vor, nach Schottland zu gehen?« Das hatte er nach dem Brand gesagt, es seitdem aber nicht mehr erwähnt. Ich war mir nicht sicher, ob er es ernst gemeint hatte oder ob es damals nur eine Reaktion auf den Druck der Ereignisse gewesen war.

»Aye, das habe ich. Ich glaube nicht, dass wir hierbleiben können«, sagte er nicht ohne Bedauern. »Wenn es Frühling wird, fängt es im Hinterland wieder zu brodeln an. Wir sind dem Feuer schon nah genug gewesen.« Er wies mit dem Kinn zur verkohlten Ruine des Haupthauses hinüber. »Ich habe nicht vor, mich nächstes Mal zu versengen.«

»Nun … ja.« Ich wusste, dass er recht hatte. Wir konnten ein neues Haus bauen – aber es war nicht sehr wahrscheinlich, dass es uns vergönnt sein würde, in Frieden darin zu leben. Unter anderem war Jamie Oberst der Miliz – zumindest war er es gewesen. Dieses Amt konnte er nur aufgeben, wenn er körperlich nicht mehr dazu imstande war oder schlicht nicht mehr da war. Und die Siedler in den Bergen waren alles andere als einstimmige Befürworter der Rebellion. Ich kannte eine ganze Reihe von Menschen, die zusammengeschlagen, ausgeräuchert und in die Wälder oder Sümpfe getrieben oder sogar umgebracht worden waren, weil sie unüberlegt ihre politische Meinung kundgetan hatten.

Das Wetter verhinderte zwar unseren Aufbruch, doch es schob gleichzeitig jeder Bewegung einer Miliz einen Riegel vor – und jeder streunenden Bande von Briganden. Bei diesem Gedanken durchfuhr es mich eiskalt, und ich erschauerte.

»Möchtest du hineingehen, a nighean?«, sagte Jamie, dem dies nicht entging. »Ich kann eine Weile allein Wache halten.«

»Natürlich. Und dann kommen wir mit den Brötchen und dem Honig heraus und finden dich mit einer Axt im Kopf neben den alten Damen vor. Mir fehlt nichts.« Ich trank noch einen Schluck Whisky und reichte ihm die Flasche.

»Aber wir müssten doch nicht unbedingt nach Schottland fahren«, sagte ich, während ich zusah, wie er trank. »Wir könnten nach Wilmington gehen. Du könntest dort zusammen mit Fergus in der Druckerei arbeiten.« Das war es, was er gesagt hatte: dass er nach Schottland fahren und die Druckerpresse holen würde, die er in Edinburgh zurückgelassen hatte, um danach zurückzukehren und sich dem Kampf anzuschließen. Statt der Musketenkugeln würden die Lettern der Drucktypen sein Blei sein. Ich war mir nicht sicher, welche Methode wohl die gefährlichere war.

»Du glaubst doch nicht, dass deine Anwesenheit Arch davon abhalten würde, mir den Schädel einzuschlagen, falls er das vorhat, oder?« Jamie lächelte kurz, und seine schrägen Augen zogen sich zu Dreiecken zusammen. »Nein – Fergus hat das Recht, sich in Gefahr zu begeben, wenn er das will. Aber ich habe kein Recht, ihn und seine Familie in meine Angelegenheiten hineinzuziehen.«

»Was mir alles Nötige darüber verrät, welche Art von Drucksachen dir vorschweben. Und was meine Anwesenheit angeht, vielleicht hält sie Arch nicht davon ab, auf dich loszugehen, aber ich könnte zumindest ›Achtung‹ rufen, wenn ich sehe, wie er sich von hinten an dich heranschleicht.«

»Dich hätte ich immer gern im Rücken, Sassenach«, versicherte er mir ernst. »Aber du hast doch bereits gewusst, was ich vorhabe, oder?«

»Ja«, sagte ich und seufzte. »Manchmal hege ich die vergebliche Hoffnung, mich in Bezug auf dich zu irren – doch das kommt niemals vor.«

Da musste er lauthals auflachen.

»Nein, das stimmt«, pflichtete er mir bei. »Aber du bist immer noch hier, aye?« Er salutierte mir mit der Flasche und trank daraus. »Gut zu wissen, dass ich jemandem fehlen werde, wenn ich falle.«

»Ich habe nicht überhört, dass du ›wenn‹ gesagt hast, nicht ›falls‹«, sagte ich nüchtern.

»Es ist nie etwas anderes als ›wenn‹ gewesen, Sassenach«, sagte er sanft. »Jedes Kapitel bedarf dieser Übersetzung. Aye?«

Ich holte tief Luft und sah dem Nebelwölkchen beim Ausatmen nach.

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