Читаем Outlander - Echo der Hoffnung: Roman (Die Outlander-Saga 7) (German Edition) полностью

Ich konnte Geräusche aus der Hütte hinter mir hören; alle hatten stumm und erschrocken reagiert – doch es kehrte rasch wieder Normalität ein. Es war unmöglich, die Kinder lange stillzuhalten, und ich konnte hören, wie dünne Stimmchen Fragen stellten, etwas zu essen verlangten, das Geplapper kleiner Kinder, die es aufregend fanden, so spät in der Nacht auf zu sein, und deren Stimmen sich unter das Scheppern und Rumpeln der Essensvorbereitungen mischten. Zur nächsten Wache würde es Brötchen und Pastetchen geben; das hätte Mrs Bug gefreut. Ein plötzlicher Funkenregen ergoss sich aus dem Schornstein, als jemand im Feuer stocherte, und er fiel rings um die Veranda nieder wie Sternschnuppen, die vor dem Dunkel der Nacht und dem Weiß des Neuschnees aufleuchteten.

Bei diesem Anblick legte Jamie den Arm fester um mich und stieß einen leisen, wohligen Laut aus.

»Das, was du gesagt hast über den Mondschein und den Schnee – das ist ein Gedicht, oder?«

»Ja. Eigentlich nichts, was für eine Totenwache angemessen wäre – es ist ein komisches Weihnachtsgedicht namens ›Als der Nikolaus kam‹.«

Jamie schnaubte; sein Atem war weiß.

»Ich glaube nicht, dass das Wort ›angemessen‹ viel mit einer ordentlichen Totenwache zu tun hat, Sassenach. Gib den Trauergästen nur genug zu trinken, dann singen sie ›O thoir a-nall am Botul‹, und die Kinder tanzen im Mondschein Ringelreihen.«

Ich verkniff mir das Lachen, aber ich konnte es mir nur zu gut vorstellen. Genug zu trinken hatten wir auf jeden Fall; in der Vorratskammer stand ein frisch gebrauter Bottich Bier, und Bobby Higgins hatte das Notfallfässchen Whisky aus seinem Versteck in der Scheune geholt. Ich hob Jamies Hand und küsste ihn auf die kalten Fingerknöchel. Der Schock und das Gefühl der Unwirklichkeit wurden schwächer, je mehr uns der Puls des Lebens hinter uns zu Bewusstsein kam. Die Hütte war eine kleine, vibrierende Insel voller Leben inmitten der Kälte der schwarz-weißen Nacht.

»Niemand ist eine Insel, in sich selbst vollständig«, sagte Jamie leise und nahm damit meinen unausgesprochenen Gedanken auf.

»Das dagegen ist angemessen«, sagte ich ein wenig trocken. »Vielleicht sogar zu angemessen.«

»Aye? Und wieso?«

»Verlange nie zu wissen, wem die Stunde schlägt – sie schlägt dir selbst. Immer, wenn ich ›Niemand ist eine Insel‹ höre, folgt für mich diese letzte Zeile auf dem Fuße.«

»Mpfm. Dann kennst du den ganzen Text, oder?« Ohne meine Antwort abzuwarten, beugte er sich vor und fachte mit einem Stock die Kohlen an, sodass die Funken lautlos nach oben schwebten. »Eigentlich ist es gar kein Gedicht – zumindest war es nicht als solches gedacht.«

»Nicht?«, sagte ich überrascht. »Was ist es denn? Oder was war es?«

»Eine meditative Betrachtung – irgendwo zwischen einer Predigt und einem Gebet. John Donne hat es als Teil seiner ›Andachten für den Fall der Not‹ geschrieben. Das ist doch wirklich angemessen, oder?«, fügte er mit einer Spur von trockenem Humor hinzu.

»Zumindest kann ich mir kaum einen größeren Fall der Not vorstellen. Was fehlt denn noch?«

»Mm.« Er zog mich dichter an sich und neigte den Kopf, um ihn an den meinen zu lehnen. »Lass mich überlegen, was mir noch einfällt. Ich kann es nicht ganz auswendig, aber einige Stellen haben mich so angesprochen, dass ich sie behalten habe.« Ich konnte hören, wie er langsam und entspannt atmete, während er sich konzentrierte.

»›Die ganze Menschheit entstammt derselben Feder‹«, sagte er langsam, »›und ist Teil desselben Werkes. Stirbt ein Mensch, so wird damit nicht ein Kapitel aus diesem Buch gerissen, sondern es wird in eine bessere Sprache übersetzt, und jedes Kapitel bedarf dieser Übersetzung.‹ Dann folgt ein Stück, das mir entfallen ist, aber das hier gefällt mir: ›Die Glocke schlägt für den, der glaubt, er ist’s –‹«,

und seine Hand drückte sanft die meine, »›und mag sie auch wieder verstummen, so bleibt er doch von dieser Minute an mit Gott vereint.‹«

»Hm.« Ich dachte einen Moment darüber nach. »Du hast recht; das ist zwar weniger poetisch, aber dafür etwas … hoffnungsvoller?«

Ich spürte sein Lächeln.

»Aye, das habe ich auch immer so empfunden.«

»Woher hast du das?«

»John Grey hat mir ein Buch mit Donnes Texten geliehen, als ich als Gefangener in Helwater war. Darin hat es gestanden.«

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