Читаем 1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte полностью

sischen Garantien und Versprechen vom März und Mai und von vor zwei Tagen haben Beck bestärkt, davon nicht abzugehen. Auch der Vorschlag, in der Minderheitenfrage zu verhandeln ist ein Hohn. Polen hat die im Versailler Vertrag unterzeichneten Minderheitenschutzbestimmungen gekündigt und die zwei Minderheitenschutzverträge mit dem Deutschen Reich im eigenen Land nie durchgesetzt. Was sollte die Polen jetzt beflügeln, sich in Bezug auf Danzig, den Korridor und die Minderheiten umzustellen? Göring will versuchen, Hitler mit dieser Antwort der englischen Regierung vom Einmarsch in Polen abzubringen.

Als er sich mit der von Dahlems überbrachten Chamberlain-Antwort beim „Führer“ meldet, ist es fast Mitternacht.


Der Dahlems-Versuch, die Katastrophe zu verhindern, ist nicht der einzige an diesem Tag. Am Nachmittag erscheint der Kabinettschef des Außenministers Beck, Graf Łubieński, in Berlin und sucht den Vorsitzenden der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, Dr. Kleist, auf, einen Beamten im Auswärtigen Amt. Łubieński gelingt es, Dr. Kleist zu überzeugen, daß sein Chef in Warschau nicht mehr „Herr des Verfahrens“ ist, und daß die seit Monaten in einen Kriegsrausch versetzte polnische Bevölkerung derzeit keinen Kompromiß zu Danzig dulden werde. Beck, so Graf Łubieński, sehe die Lage Polens durchaus realistisch, doch er brauche Zeit, bis sich die Verhältnisse in Polen abgekühlt und normalisiert hätten.312 Dr. Kleist 312 Benoist-Méchin, Band 7, Seiten 433 ff


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vermittelt diese Sicht der Dinge sofort an von Ribbentrop, der sich damit noch am gleichen Tag bei Hitler meldet. Es ist schon ein kleines Wunder, daß sich von Ribbentrop, der sonst nicht gerade mäßigend auf Hitler Einfluß nimmt, hier zum Fürsprecher seines polnischen Kollegen macht. Doch auch dieser kleine Hoffnungs-funke für den Frieden verglimmt ganz schnell angesichts der Auswirkungen, die W gerade diese in Polen angefachte Stimmung gegenüber Deutschland hat. Nach von Ribbentrops kurzem Vortrag entgegnet Hitler:

„Wie ich Herrn Henderson schon gesagt habe, glaube ich gern, daß Beckund Lipski voller guter Absichten sind. Aber sie sind nicht mehr Herr derLage. Sie sind Gefangene einer öffentlichen Meinung, die durch Überstei-gerung ihrer eigenen Propaganda und die Prahlereien der Militärs zurWeißglut gebracht worden ist. Selbst wenn sie verhandeln wollten, wären

sie nicht in der Lage dazu. Das ist der eigentliche Kern der Tragödie.

Sehen Sie!“ 313

Hitler reicht von Ribbentrop ein Telegramm, das auf seinem Schreibtisch liegt:

24. August, 13.15 Uhr, Verkehrsflugzeug „ Lufthansa D-ABHF “15 bis 20

Km Entfernung vor Küste Hela in 1500 m Flughöhe durch polnische Flakvon etwa 40 km von Küste liegendem polnischen Schiff beschossen.

Sprengwolken von acht Schüssen von Maschine beobachtet.

25. August, 12.47 Uhr, Verkehrsflugzeug „Lufthansa D-AHIH“ 20 km Entfernung von Heisternest durch polnische Flak beschossen. Schüsse so na-he, daß Detonationen im Flugzeug laut gehört wurden. Unter FluggästenStaatssekretär Stuckart. ...

25. August, 14.18 und 15.25 Uhr, Wasserflugzeug der Kriegsmarine Pillauauf Höhe von Brösen in weiter Entfernung von Küste beschossen, zweitesMal mit sechs Schuß. Schüsse entweder von Heia oder vom polnischen

Schiff abgegeben.“

Hitler bemerkt zu den drei Meldungen:

Wenn wir die Warschauer Regierung auffordern, sie solle sich bei uns entschuldigen, wird sie uns wie gewöhnlich antworten, sie träfe keine Schuld. Das ist reine Anarchie. Was soll man da machen?“

Von Ribbentrops einziger überlieferter Versuch, Hitler zu bewegen, der polnischen Regierung mehr Zeit zu lassen, ist damit kein Erfolg beschieden.


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