Читаем 1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte полностью

Jetzt hätten sich die Dinge aber soweit zugespitzt, daß täglich neueZwischenfälle und neue Gewalttaten gegenüber den Volksdeutschen geschähen. ... Für ihn bestehe die Wahl seiner Möglichkeiten jetzt darin, dieRechte des deutschen Volkes zu verteidigen oder um den Preis einer Einigung mit England aufzugeben. Das sei für ihn keine Wahl, sondern erhabe die Pflicht, für die Rechte des deutschen Volkes einzutreten.“ Nach etwa einstündigem Gespräch wird Henderson von Hitler mit der Zusicherung entlassen, er werde die Botschaft Chamberlains sorgfältig studieren und morgen schriftlich Antwort geben. Die erste Durchsicht des Briefes aus London stellt Hitler offensichtlich zunächst zufrieden. Dahlems, der schwedische Vermittler, wird jedenfalls noch um 1.15 Uhr auf Görings Anweisung hin telefonisch aus der Reichskanzlei davon informiert,

„daß die Antwort höchst zufriedenstellend wäre und daß nun große Hoffnung bestehe, daß die Kriegsgefahr vorbei sei.“ 322

Am gleichen Tage gibt es noch einen weiteren Hoffnungsschimmer für die deutsche Seite. Mussolini läßt dem Auswärtigen Amt mitteilen, daß das deutsche Anrecht auf Danzig grundsätzlich anerkannt werden müsse, und daß er für alle übrigen Fragen, wie die der Abrüstung, die der Rohstoffversorgung für Deutschland und die der Kolonien, eine Vierer- oder Fünferkonferenz anregen werde.323


Dienstag, der 29. August


Drei Tage vor dem Kriegsausbruch.

Ganz Europa liegt im Fieber und trotzdem sieht es in Berlin tagsüber zunächst nach Frieden aus.


320 Rassinier, Seite 287

321 Das folgende Gespräch ist aufgezeichnet in ADAP, Serie D, Band VII, Dokument 384

322 IMT-Vernehmungen, Band IX, Seite 519

323 ADAP, Serie D, Band VII, Dokument 395


482


Das Oberkommando der Sowjetischen Streitkräfte gibt die Verstärkung der Truppen an der Westgrenze bekannt.324 Die Mobilmachungsvorbereitungen in England, Polen, Deutschland, Frankreich, Bulgarien und den Niederlanden laufen weiter; in Polen und Deutschland allerdings bislang inoffiziell. Ungarn macht gegen Rumänien mobil und umgekehrt. Die Grenzen zwischen Italien und Frankreich und die zwischen Frankreich und Deutschland werden von beiden Seiten geschlossen. Italien versetzt seine Luftwaffe in Libyen, Äthiopien, Sardinien und Sizilien in Alarmbereitschaft. Das ägyptische Territorialheer wird mobilgemacht. Spanien läßt seine Pyrenäenfestungen unter Hochdruck in Ab-wehrbereitschaft versetzen. In der Türkei wird einberufen und die Dardanellen-stellungen werden bemannt. In Belgien sind Reservisten für 12 Divisionen und in der Schweiz 100.000 Mann für die Grenztruppen eingezogen worden. Und Irland bestreitet Großbritannien das Recht, in England lebende Iren zum Kriegsdienst heranzuziehen.

Auch die USA – obwohl neutral – machen mit dem Herzen schon mobil. Am frühen Morgen 07.10 Uhr trifft der Abendbericht der deutschen Botschaft aus Washington in Berlin ein. Der dortige Geschäftsträger Thomsen schreibt:

„In Militärkreisen ist Stimmung gegenüber Deutschland wesentlich weniger durch Pressehetze beeinflußt, als in breiter Öffentlichkeit. In letzterergilt Deutschland allgemein als Friedensstörer und Angreifer, der sich weigert, politische Probleme anders als mit Gewalt zu lösen. ... Ich beurteiledie Lage wie folgt:

1. Roosevelt hält Neutralität für verwerflich. ...

2. Amerika will militärisch intervenieren,

a. falls England und Frankreich in Gefahr einer Niederlage geraten,b. voraussichtlich auch falls sichere Aussicht auf englisch-französischenEndsieg besteht. ...“ 325

Gegen 11 Uhr morgens sehen sich Göring und Dahlems wieder. Der Marschall drückt dem schwedischen Vermittler die Hand und sagt ganz aufgeregt: „Es bleibt Frieden! Der Frieden ist gesichert.“326

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