Читаем Das Erbe der Phaetonen полностью

In der Bucht war es ruhig, aber draußen auf dem See riß der Wind an den Wellenkämmen und zerfetzte sie zu weißem Gischt, der im Feldstecher deutlich zu erkennen war. Etwa dreihundert Meter von ihnen entfernt begann der Wald, der aus Bäumen bestand, wie sie sie noch nicht gesehen hatten; sie waren kleiner als die an den Stromschnellen. Ungefähr einen Kilometer hinter ihnen ragten die Berge steil auf. Das Gras am Ufer war dicht und halbmannshoch.

Der sturmgepeitschte See, über dem niedrig die Wolken hingen, machte einen wilden und unfreundlichen Eindruck.

„Da unten war es irgendwie gemütlicher“, bemerkte Knjasew.

Eine von Melnikow und Korzewski durchgeführte Erkundung ergab, daß der Boden unter dem dichten Gras trocken und fest war.

„Konstantin Wassiljewitsch“, sagte Belopolski, „setzen Sie das Flugzeug zusammen. Wir müssen die Gegend von oben näher untersuchen.“ „Auch einen Hangar sollten wir wieder bauen“, antwortete Saizew. „Es ist Tag, da wird es tüchtig gewittern.“ Und wie zur Bestätigung seiner Worte zog eine mächtige Gewitterwolke über dem See herauf. Dieser Landeplatz lag höher, näher den Wolken als der erste, und infolgedessen war auch das Gewitter hier heftiger als in der Ebene.

Auf das erste Gewitter folgte ein zweites, dann ein drittes und ein viertes.

Zwei Tage lang konnten die Astronauten das Raumschiff nicht verlassen. Es war, als gäben sich sämtliche Gewitterfronten der Venus ein Stelldichein.

Endlich, am 6. August, klarte der Himmel etwas auf.

Belopolski entschloß sich, den Wald in Augenschein zu nehmen. An der Exkursion nahmen Korzewski und Wtorow teil.

Die Vermutung des Biologen, daß die Venusianer am Tage schliefen, war zwar offenbar richtig; dennoch wurde beschlossen, den größten Geländewagen zu benutzen. Nur der anscheinend dichte Wald stimmte die Männer bedenklich, da sie nicht wußten, ob es dort Schneisen gab und ob das große Fahrzeug überhaupt würde eindringen können.

Das Raupenfahrzeug wurde auf das Ufer hinabgelassen, und die drei Astronauten nahmen, gut ausgerüstet, darin Platz. Die sieben im Schiff Zurückbleibenden versammelten sich im Funkraum vor dem Bildschirm.

Die Gegend schien völlig unbewohnt zu sein, doch die Erfahrung lehrte, dem ersten Eindruck nicht zu trauen.

Das hohe gelbbraune Gras neigte sich unter dem Druck der Raupenketten. Hinter dem Fahrzeug richtete es sich jedoch gleich wieder auf, und nichts verriet, daß gerade ein Geländewagen von zweiunddreißig Tonnen darübergefahren war.

„Wieder ein Rätsel, wieder eine unbekannte Eigenschaft!“ sagte Korzewski. „Wie reich an Überraschungen doch die Natur der Venus ist.“ Die Bäume des Waldes waren bedeutend kleiner als diejenigen in der Ebene, und ihre Rinde war rauher. Aber die Stämme verwuchsen auch hier miteinander, bildeten regelrechte Bogengänge. Doch während im Tiefland kein Geländewagen in das Dickicht einzudringen vermochte, war das hier oben ziemlich leicht. Die Bäume standen nicht sehr dicht. Zwischen ihnen lagen überall Haufen gestürzter Stämme, wuchsen junge Schößlinge. Alles war von üppigem Gras überwuchert, genau solchem wie am Seeufer.

Langsam und vorsichtig drang der Geländewagen in den Wald ein; was ihm in den Weg kam, walzte er nieder, preßte es an den Boden und zerbrach es. Belopolski war bemüht, einen geraden Kurs zu halten. Das fiel nicht schwer, da die Zwischenräume zwischen den Baumstammen etwa fünfmal die Länge des Wagens betrugen.

Sie waren schon zweihundert Meter vom Ufer entfernt. Plötzlich blitzte vor ihnen etwas auf. Noch einmal! Ein Irrtum war ausgeschlossen — dieser charakteristische Glanz war ihnen zu gut bekannt.

Der Strahl des Scheinwerfers glitt über eine glatte, metallene Oberfläche.

Noch ein paar Meter, und eine halbrunde Wand versperrte ihnen den Weg. Eine riesige Röhre erstreckte sich nach beiden Seiten tief in den Wald.

Belopolski bremste.

Die drei im Geländewagen und die sieben vor dem Bildschirm im Funkraum trauten ihren Augen nicht. Die Venusianer konnten über keine metallurgische Industrie verfügen. Alles, was man von ihnen wußte, sprach dagegen. War dieses unwahrscheinliche Bild etwa nur ein Traum?

Die Röhre, deren Durchmesser annähernd vier Meter betrug, bestand aus einem unbekannten gelbgrauen Metall von mattem Glanz. Es schien noch ganz neu zu sein, denn es wies keinerlei Rostspuren auf.

Hatten sich die Zeichnungen der Venusianer auf dieses Gebilde bezogen? Hatten sie die Menschen hierher, zu dieser merkwürdigen Röhre eingeladen?

Was mochte sie darstellen?

Als die Astronauten das hölzerne Lineal in der Bucht der Koralleninsel gefunden hatten, war ihr erster Gedanke gewesen, ein Raumschiff habe der Venus einen Besuch abgestattet. Doch das Rätsel des Lineals hatte eine andere, einfachere und natürlichere Erklärung gefunden, und die erste Version war wieder fallengelassen worden.

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Сергей Трофимович Алексеев

Научная Фантастика