»Eben.« Der Admiral lächelte jetzt beinahe. »Auch nicht mehr, als wir über ihre Kommandoführung wissen, ja? Sie werden sehen, diese Splits haben einen Admiral in ihrem Schiff, und er will uns näher bei ihrem Planeten haben. Die Frage ist jetzt, ob ich mehr erfahre, wenn ich Sie hinfliegen lasse, als er erfährt, weil Sie hinkommen?«
Horvath wandte sich vom Bildschirm und damit von der Kamera ab und schickte einen flehenden Blick in die Richtung, in der er den Himmel mitsamt allen Heiligen vermutete.
Wie sollte man nur mit einem derart bornierten Mann fertig werden, schien sein Blick zu fragen.
»Schon eine Spur von den kleinen Splits?« fragte Kutuzov. »Haben Sie immer noch Heinzelmännchen an Bord des Raumkreuzers
Der betonte Sarkasmus ließ Rod schaudern. »Nein, Sir. Wir haben das Hangardeck evakuiert und alle Abteile gegen den Raum geöffnet. Dann schickte ich alle Passagiere und die gesamte Besatzung der
»Und es machen sich keine Heinzelmännchen mehr bemerkbar? Oder Mäuse?«
»Nein, Sir. Ratten, Mäuse oder Splits — alles ausgerottet. Das andere Mini-Exemplar, das wir im Käfig hatten, ist ebenfalls tot, Sir. Der Tierarzt meint, es sei an Altersschwäche gestorben.«
Kutuzov nickte. »Dann ist dieses Problem also gelöst. Was ist mit dem großen Split, das Sie an Bord haben?«
»Es ist krank«, sagte Blaine. »Dieselben Symptome wie bei dem Mini.« »Ja, das ist ein weiteres Problem«, warf Horvath rasch ein. »Ich möchte die Splits fragen, was wir für den kranken Prospektor tun können, aber Blaine wollte erst Ihre Erlaubnis haben.«
Der Admiral griff nach etwas außerhalb des Bildschirms. Als er sich wieder der Kamera zuwandte, hielt er ein Glas Tee in beiden Händen und blies geräuschvoll darüber. »Die anderen wissen, dass Sie diesen Prospektor an Bord haben?«
»Ja«, sagte Horvath. Als Kutuzov ihn anfunkelte, fuhr der Wissenschaftsminister fort:
»Sie scheinen es die ganze Zeit gewusst zuhaben. Ich bin sicher, dass es ihnen keiner von uns gesagt hat.«
»Sie wissen es also. Haben sie nach dem Prospektor gefragt? Wollten sie ihn sehen?«
»Nein.« Horvath runzelte die Stirn. Seine Stimme verriet Erstaunen. »Nein, das haben sie nicht. In der Tat haben sie sich nicht im geringsten um das Prospektor-Split gekümmert, ebenso wenig wie um irgendwelche Mini-Exemplare. Sie haben ja vermutlich gesehen, wie die Splits ihr Schiff ebenfalls evakuierten, um das kleine Viehzeug loszuwerden? Sie müssen das offenbar regelmäßig tun. Diese Minis hecken und vermehren sich anscheinend wie die Karnickel.« Horvath überlegte einen Augenblick, und die Falte auf seiner Stirn vertiefte sich noch. Unvermittelt sagte er: »Wie dem auch sei, ich möchte die anderen fragen, was wir für den kranken Prospektor tun können. Wir dürfen ihn nicht einfach sterben lassen.«
»Das wäre vielleicht für alle am besten«, überlegte Kutuzov. »Schon gut, Doktor. Fragen Sie. Wir verraten wohl kaum etwas Wichtiges über das Imperium, wenn wir zugeben, dass wir nichts über die richtige Ernährung von Splits wissen. Wenn Sie jedoch fragen, und sie bestehen darauf, diesen Prospektor zu sehen, dann werden Sie, Blaine, das verhindern. Wenn erforderlich, muss dieses Split sterben — einen bedauerlichen, plötzlichen Unfall erleiden etwa. Ist das klar? Es darf auf keinen Fall mit anderen Splits sprechen, jetzt nicht und nie.«
»Aye, aye, Sir.« Rod saß gleichmütig in seinem Kommandosessel. Billige ich das vielleicht? dachte er. Ich müsste eigentlich entsetzt sein, aber …
»Wollen Sie unter diesen Umständen immer noch fragen, Doktor?« erkundigte sich Kutuzov.
»Ja. Ich habe von Ihnen schließlich nichts anderes erwartet.« Horvath schürzte erbittert die Lippen. »Wir haben immer noch die Hauptfrage zu klären: Die Splits haben uns eingeladen, in eine Bahn um ihren Planeteneinzuschwenken. Warum sie uns dazu auffordern, ist Ansichtssache. Ich glaube, der Grund ist, dass sie die ehrliche Absicht haben, diplomatische Beziehungen und Handel mit uns anzubahnen. Es gibt keinerlei Hinweise, dass sie andere Absichten haben könnten. Sie, Admiral, haben darüber natürlich ihre eigenen Theorien …«