Читаем Outlander - Echo der Hoffnung: Roman (Die Outlander-Saga 7) (German Edition) полностью

Mein Blick fiel auf den kleinen Stein, der das Grab von Malva und ihrem Sohn markierte – nur seine Spitze stieß durch den Schnee, rund, feucht und dunkel wie das erste Auftauchen eines Babyköpfchens bei der Geburt.

Ruhe in Frieden, dachte ich und spürte, wie ein Teil der Anspannung der letzten beiden Tage von mir abfiel. Du kannst jetzt gehen.

Mir kam der Gedanke, dass sich, ganz gleich, was ich Amy und Aidan erzählt hatte, dadurch nichts daran änderte, welche Frau tatsächlich zuerst gestorben war.

So wie ich Mrs Bug kannte, dachte ich jedoch, dass es ihr wahrscheinlich große Freude machen würde, das Kommando zu übernehmen und die Seelen auf dem Friedhof zu umsorgen wie ihre geliebte Hühnerschar, während sie böse Geister mit scharfer Zunge und einer Wurst in der Faust vertrieb.

Dieser Gedanke half mir durch die kurze Bibellesung, die Gebete, die Tränen – der Frauen und Kinder, von denen die meisten gar nicht wussten, warum sie weinten –, dann wurden die Särge von den Schlitten gehoben, und es folgte ein außerordentlich stockendes Vaterunser. Roger fehlte mir, die ruhige, geordnete, aufrichtig mitfühlende Art, wie er ein Begräbnis leitete. Und er hätte vielleicht gewusst, was man als Nachruf auf Murdina Bug hätte sagen können. So jedoch sprach niemand, als das Gebet vorüber war, und es folgte eine lange, peinliche Pause. Jedermann trat beklommen von einem Bein auf das andere – wir standen bis zu den Schienbeinen im Schnee, und die Röcke der Frauen waren nass bis zum Knie.

Ich sah, wie Jamie die Schultern bewegte, als sei ihm sein Rock zu eng, und den Blick auf den Schlitten richtete, wo die Schaufeln unter einer Decke lagen. Doch bevor er Ian und Bobby ein Zeichen geben konnte, holte Ian keuchend Luft und trat vor.

Er trat an Mrs Bugs wartenden Sarg, ihrem trauernden Ehemann gegenüber, und blieb dort stehen. Es war offensichtlich, dass er etwas sagen wollte. Arch ignorierte ihn eine Weile und starrte in das Loch hinunter, doch schließlich hob er das Gesicht. Reglos wartete er.

»Es ist durch meine Hand geschehen, dass diese –«, Ian schluckte. »– dass diese Frau umgekommen ist, die uns so viel bedeutet hat. Ich habe ihr das Leben nicht aus bösem Willen genommen, und es geschah nicht mit Absicht, und es schmerzt mich sehr. Doch sie ist durch meine Hand gestorben.«

Rollo, der die Verzweiflung seines Herrn spürte, jaulte an Jamies Seite leise auf, doch Jamie legte ihm die Hand auf den Kopf, und er verstummte. Ian zog das Messer aus seinem Gürtel und legte es vor Arch Bug auf den Sarg, dann richtete er sich auf und sah ihm in die Augen.

»Einst habt Ihr meinem Onkel einen Eid geschworen, in einer Zeit großen Unrechts, und ihm Euer Leben für das dieser Frau angeboten. Ich schwöre bei meiner Klinge, und ich biete Euch das Gleiche an.« Er presste kurz die Lippen zusammen, und sein Kehlkopf bewegte sich. Sein Blick war dunkel und nüchtern. »Ich glaube, Ihr habt es vielleicht damals nicht ernst gemeint, Sir – doch ich meine es ernst.«

Ich bemerkte, dass ich die Luft anhielt, und ich zwang mich zu atmen. Hatte Jamie das geplant?, fragte ich mich. Ian meinte eindeutig jedes einzelne Wort ernst. Zwar war kaum damit zu rechnen, dass Arch dieses Angebot auf der Stelle annahm und Ian vor einem Dutzend Zeugen die Kehle durchschnitt, ganz gleich, wie sehr ihn seine Gefühle drängen mochten. Verzichtete er allerdings in aller Öffentlichkeit darauf – eröffnete sich die Möglichkeit einer förmlicheren und weniger blutigen Wiedergutmachung, und doch würde Ian zumindest ein Teil seiner Schuld genommen. Verfluchter Highlander, dachte ich und blickte zu Jamie auf – nicht ohne ein gewisses Maß an Bewunderung.

Doch ich konnte spüren, wie ihn alle paar Sekunden ein kleiner Energiestoß durchlief, den er jedes Mal unterdrückte. Er würde sich nicht einmischen in Ians Versuch, Buße zu tun – doch er würde ebenso wenig zulassen, dass Ian etwas zustieß, falls sich der alte Arch tatsächlich dazu entschloss, Blut zu vergießen. Und das hielt er offenbar für denkbar. Ich musterte Arch und teilte seine Meinung.

Der alte Mann sah Ian an. In seinen buschigen Augenbrauen wucherten krumme eisengraue Altmännerhaare – und die Augen darunter waren ebenfalls eisengrau und so kalt wie Stahl.

»So leicht kommst du nicht davon, Junge«, sagte er schließlich mit einer Stimme wie rostiges Eisen.

Er senkte den Blick auf Rollo, der neben Jamie stand, die Ohren gespitzt und die Wolfsaugen voll Argwohn.

»Überlässt du mir deinen Hund, damit ich ihn töte?«

Ians Maske zerbröckelte augenblicklich, Schreck und Entsetzen ließen ihn plötzlich ganz jung aussehen. Ich hörte, wie er nach Luft schnappte und sich fasste, doch seine Stimme überschlug sich, als er erwiderte.

»Nein«, sagte er. »Er hat nichts getan. Es ist mein – mein Verbrechen, nicht seines.«

Da lächelte Arch ganz sacht, obwohl es nicht bis zu seinen Augen reichte.

»Aye. Siehst du. Und er ist nichts als ein Tier, das von Flöhen wimmelt. Keine Frau.«

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