Читаем 1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte полностью

Der Beitrag der Sowjetunion zum Kriegsausbruch

Der Beitrag der USA zum Kriegsausbruch

Deutschlands Beitrag zum Kriegsausbruch


Bilanz


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SCHLUSSBETRACHTUNG

Die Gründe, die zum Zweiten Weltkrieg führen, liegen wie bemalte Glasscheiben aufeinander. Ganz klar sieht man nur das bunte Bild auf dem obersten, zuletzt aufgelegten Glas. Das Bild auf der nächsten, darunter liegenden Scheibe ist noch erkennbar, doch schon erheblich matter. Die Bilder auf den unteren, älteren Glas-platten schimmern nur noch ganz schwach durch, doch ihre Farben und Kontu-ren sind noch immer ein Teil dessen, was man von oben sieht. So zeigt das Oberflächenbild, daß 1939

● Deutschland über Polen herfällt,

● Rußland sich die Hälfte Polens raubt,

● Polen dabei nur das Opfer ist,

● Frankreich und England dem bedrängen Polen helfen

● und die Vereinigten Staaten von Amerika zu guter letzt die Helfer unterstützen und retten.

Doch schon das Bild darunter zeigt den Streit um Danzig, um die Korridorpassage und um das Schicksal der drangsalierten Minderheiten im neuen Staate Polen. Es läßt erkennen, wie Amerikaner, Briten und Franzosen dieses Problem in Versailles erzeugen und die daraus entstehende Kriegsgefahr billigend in Kauf nehmen. Es zeigt die Polen, die als die Erben des Problems ihren nationalen Stolz darauf verwenden zu verhindern, daß der Streit im Einvernehmen und in Frieden mit dem Deutschen Reich beseitigt werden kann. Und es zeigt ein Deutschland, das dieses Einvernehmen sucht und nicht erreicht und zum Schluß den Krieg eröffnet. Aus den unteren Schichten schimmern die vielen und langen Lebensläufe alle jener Völker durch, die 1939 und danach im Zweiten Weltkrieg aufeinanderprallen.

So wie Asher ben Nathan sagt: „Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist“, so ist auch hier entscheidend, welches Volk und welcher Politiker vor Kriegsausbruch und bis hinein in die noch immer nachhallende Geschichte zu den Ursachen des Zweiten Weltkriegs beigetragen hat. Jedes Volk und jeder Politiker, der hier etwas verursacht hat, trägt seinen Teil der Schuld am Zweiten Weltkrieg.

Eine Schlüsselrolle im Ersten und im Zweiten Weltkrieg auf der Gegenseite Deutschlands nehmen Großbritannien und Frankreich ein.


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Englands Beitrag zum Kriegsausbruch


Englands Sicherheit und Reichtum beruht über drei Jahrhunderte lang darauf, daß es seinen Nahrungsmittel-, Rohstoff- und Finanzbedarf aus fernen Kolonien und dem Handel zwischen ihnen sicherstellt, und daß es bei Bedarf die Menschen und die Truppen aus den Kolonien zu seinem eigenen Nutzen einsetzt.

Um die Sicherheit und diesen Reichtum präventiv zu schützen, treten englische Regierungen seit jeher jeder fremden Macht schon dann entgegen, wenn ihnen der Verdacht kommt, daß sich die fremde Macht für England auf dem Meer und in Europa zur Konkurrenz und zur Gefahr entwickelt.

Nachdem Frankreich 1898 durch Großbritannien als Rivale ausgeschaltet worden ist1, und Rußland 1905 durch Japan aus dem Feld geschlagen2, rückt nun das kaiserliche Deutschland mit seinem Wirtschaftswunder, mit dem Flottenbauprogramm und seinen ersten Kolonien in eine Position auf, die man in England für gefährlich hält. Obwohl Deutschland nichts von England fordert – weder Land noch Menschen – trägt ihm der eigene Aufstieg die Gegnerschaft der Briten ein.

Vom Boykottvermerk des „Made in Germany“ von 1887 über die Mobilmachung der englischen Flotte wegen eines einzigen kleinen deutschen Kriegsschiffs, das 1911 in Agadir auf Reede geht und „Flagge zeigt“, bis hin zum Schulterschluß mit Frankreich gegen Deutschland, ist Englands präventive Abwehrhaltung konsequent. Doch 1914 verleitet diese präventive Haltung England, die Gelegenheit zum Krieg mit Deutschland zu ergreifen. Die deutsche Bitte an Großbritannien und Frankreich, bei einem Krieg im Osten zwischen Serben, Russen, Habsbur-gern und Deutschen im Westen Frieden zu bewahren, schlägt England ebenso wie Frankreich aus. Selbst das Angebot der Schonung Belgiens kann England nicht dazu bewegen, sich aus dem Krieg herauszuhalten.

Der Erste Weltkrieg, der dem folgt, bringt England zunächst reiche Ernte. Es erwirbt die Herrschaft über Deutschlands Kolonien und die deutschen Erdölkonzessionen im Irak. Die deutsche Flotte wird zerschlagen. Das Deutsche Reich muß 92 Jahre lang Reparationen an die Siegerstaaten zahlen und Deutschlands Stärke ist für eine lange Zeit gebrochen.

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