Читаем Headhunt - Feldzug der Rache: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (Ein Fall für Special Agent Pendergast 17) (German Edition) полностью

»Sie sollten darauf gefasst sein, Ihre Tochter anhand körperlicher Merkmale zu identifizieren – Hautmale, Tätowierungen, OP-Narben. Oder anhand ihrer Kleidung und persönlicher Dinge.«

Ozmian blinzelte. »Ich verstehe nicht ganz.«

»Man hat Ihre Tochter enthauptet vorgefunden. Den Kopf haben wir noch nicht gefunden.«

Einen langen Augenblick sah Ozmian Pendergast fassungslos an. Dann schwenkte sein Blick zur Seite, suchte D’Agosta.

»Warum?«, flüsterte er.

»Eine Frage, die wir sehr gern beantwortet hätten«, sagte Pendergast.

Ozmian blieb zusammengesunken auf dem Stuhl sitzen. Schließlich sagte er: »Geben Sie meinem Assistenten auf dem Weg nach draußen die Adresse des Leichenschauhauses und den Ort, an dem Sie mich befragen wollen. Ich werde um vierzehn Uhr dort sein.«

»Wie Sie wünschen«, sagte Pendergast.

»Und jetzt lassen Sie mich bitte allein.«




5

Marc Cantucci riss es aus dem Schlaf, gerade als das Flugzeug in seinem Traum kurz davor war, ins Meer zu stürzen. Er lag im Dunkeln, und sein rasendes Herz begann langsamer zu schlagen, während die vertraute und behagliche Umgebung seines Schlafzimmers rings um ihn herum Gestalt annahm. Er hatte diesen immer gleichen Traum gründlich satt, in dem er in einem von Terroristen entführten Flugzeug saß. Diese waren ins Cockpit eingedrungen und hatten die Tür abgeschlossen. Augenblicke später kippte die Maschine ruckartig nach vorn und ging bei voller Schubkraft in einen übelkeitserregenden Sturzflug auf die ferne, stürmische See über, während er durchs Fenster beobachtete, wie das schwarze Wasser immer näher auf ihn zuraste, und wusste, dass das Ende unvermeidlich war.

Er lag im Bett und überlegte, ob er das Licht einschalten und ein bisschen lesen oder lieber versuchen sollte, wieder einzuschlafen. Wie spät war es eigentlich? Im Zimmer war es sehr dunkel, und die Rollläden aus Stahl vor den Fenstern waren heruntergelassen, sodass er unmöglich wissen konnte, wie spät es war. Er griff nach seinem Handy, das er stets auf dem Nachttisch liegen hatte. Wo steckte es bloß? Er konnte keinesfalls vergessen haben, es dort abzulegen. Seine Gewohnheiten waren so verlässlich wie ein Schweizer Uhrwerk. Aber vielleicht hatte er das Handy doch verlegt, denn es war tatsächlich nicht zur Hand.

Jetzt war er zu verärgert, um wieder einschlafen zu können, setzte sich auf, schaltete die Nachttischlampe ein und suchte nach dem Handy. Er warf die Bettdecke beiseite, stieg aus dem Bett und ging schließlich zum stummen Diener, auf den er seine Hose und das Sakko gehängt hatte. Eine rasche Durchsuchung ergab, dass das Handy sich auch nicht in den Taschen befand. Das war allmählich mehr als ärgerlich.

Er besaß keinen Wecker, aber die Alarmanlage war mit einer Uhr mit LCD-Anzeige ausgestattet, deshalb ging er dorthin und schob die Abdeckung zur Seite. Und da erlebte er eine höchst unliebsame Überraschung: Die Alarmeinheit war dunkel, der LCD-Monitor schwarz, das alarmaktivierte Lämpchen aus. Und das, obwohl der Strom im Haus noch an war und die Videoüberwachungsanlage neben der Alarmeinheit nach wie vor funktionierte. Sehr seltsam.

Zum ersten Mal verspürte Cantucci ein wenig Angst. Die Alarmanlage war das Beste und Neueste, was es zu kaufen gab. Sie war nicht nur fest ins Haus installiert, sondern verfügte darüber hinaus über eine eigene Stromversorgung und nicht weniger als zwei Back-ups für den Fall eines Stromausfalls oder technischer Probleme. Hinzu kamen Festnetz, Handy und Satellitenverbindungen mit der Zentrale der Sicherheitsfirma. Aber es war unbestreitbar – die Alarmanlage funktionierte nicht.

Cantucci, der ehemalige Generalstaatsanwalt des Bundesstaates New Jersey, der die kriminelle Familie der Otrantos zur Strecke gebracht hatte, ehe er selbst als Mafiaanwalt die rivalisierenden Bonifacci vertreten und mehr Racheblutschwüre anwaltlich betreut hatte, als er zählen konnte, machte sich natürlich Sorgen um seine Sicherheit.

Der Bildschirm der Überwachungsanlage funktionierte einwandfrei, er zeigte wie immer in einer automatischen Endlosschleife die Bilder sämtlicher Kameras im Gebäude. Es gab derer fünfundzwanzig, fünf auf jedem Stockwerk in dem Brownstone-Haus in der East 66. Street, in dem er allein wohnte. Er hatte zwar einen Leibwächter, der tagsüber mit ihm im Haus wohnte, aber das Haus verließ, sobald sich die stählernen Rollläden allabendlich um 19 Uhr automatisch senkten, wodurch das Haus in eine uneinnehmbare Miniaturfestung verwandelt wurde.

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